DSGVO Strafen auf Rekordhöhe

Die EU-weiten Strafgelder haben sich von 2020 auf 2021 mit 1.2 Mrd. Euro nahezu versiebenfacht. Österreich liegt mit 8 verhängten Strafen an Position 10. [...]

Die DSGVO Strafen sind empfindlich gestiegen (c) Pixabay
Die DSGVO Strafen sind empfindlich gestiegen (c) Pixabay

Die DSGVO-zt GmbH hat die Geldbußen und Strafen der EU-Aufsichtsbehörden aus dem Jahr 2021 lt. „GDPR Enforcement Tracker“ analysiert und statistisch ausgewertet. Dem zufolge wurden EU-weit 434 Bußgelder verhängt, das entspricht einer Steigerung um ca 25 Prozent gegenüber 2020 mit 324 Strafen. Drastisch ist der Anstieg des Straf-Volumens von 170,495.386 Euro (2020) auf 1,22 Mrd. Euro 2021. Damit haben sich die Bußgelder versiebenfacht. Die höchste Strafe verhängte Luxemburg mit 746 Mio Euro gegen Amazon. Zu den Schlusslichtern gehören Lettland, Portugal und Tschechien mit je einer Strafe.

Abb. 1: Chronologische Entwicklung der Strafen

Anzahl an Strafen: Spanien mit Abstand Spitzenreiter

In Spanien wurden die meisten Strafen (169 entsprechen 39 Prozent) ausgesprochen, gefolgt von Italien, Norwegen und Rumänien. Dahinter folgen alle anderen Staaten mit weniger als 5 Prozent. Österreich liegt mit 8 verhängten Strafen an Position 10. Bemerkenswert ist, dass Spanien auch 2019 der Spitzenreiter war.

Abb. 2: Staaten-Ranking nach Anzahl der Strafen

Visuell aufbereitet ergibt obige Statistik folgendes Histogramm:

Abb. 3: Anzahl an Strafen

DSGVO Bußgelder haben sich versiebenfacht

Die Statistik über das Straf-Volumen zeigt, dass die Top 7 Spitzenreiter 98 Prozent des Strafvolumens ausmachen. Allein Spitzenreiter Luxemburg repräsentiert 61 Prozent des gesamten Straf-Volumens, gefolgt von Irland und Frankreich. Danach folgen Italien, Spanien, Österreich und Deutschland. 

Die folgende Tabelle zeigt den enormen Anstieg der Höhe der DSGVO-Strafen:

Abb. 4: Staaten-Ranking nach Straf-Volumen

Im Jahr 2021 beträgt die Summe aller Bußgelder 1,22 Mrd. Euro – eine Versiebenfachung gegenüber 2020 (170,495.386 Euro). Ob die Bußgelder in der jeweils verhängten Höhe rechtskräftig werden, ist dem „GDPR Enforcement Tracker“ nicht zu entnehmen.

Visuell aufbereitet ergibt obige Statistik folgendes Histogramm:

Abb. 5: Histogramm des Strafvolumens

Auswertung nach Sektoren

Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick wieviel Strafen es in welchen Branchen-Sektoren gab. Besonders im Focus standen – wie schon 2020 – Industrie & Commerce, Media & Telecoms sowie Public Sector & Education. Mit Respektabstand folgen Finance & Insurance sowie Health Care.

Abb. 6: Anzahl Strafen nach Sektoren

Spitzenreiter ist der Sektor Industrie und Handel gefolgt von den Sektoren Media, Telekom und Rundfunk, Public, Finance und Health Care.

Abb. 7: Strafvolumen pro Land und Sektor

In Tabelle 7 sind die Branchen nach Ländern aufgeschlüsselt. Daraus ist ersichtlich, dass die Branchen-Schwerpunkte der einzelnen Länder differieren. 

Der GDPR Enforcement Tracker füttert sich aus den Daten der Rechtsanwaltskanzlei CMS Hasche Sigle Partnerschaft von Rechtsanwälten und Steuerberatern mbB in Charlottenburg. Da nicht alle Geldbußen veröffentlicht werden, stellt die Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es werden zudem keine Bußgelder aufgelistet, die ausschließlich nach nationalem / außereuropäischem Recht, nach nicht datenschutzrechtlichen Gesetzen (z. B. Wettbewerbsgesetzen / Gesetzen zur elektronischen Kommunikation) und nach „alten“ Gesetzen vor der DSGVO verhängt wurden.

* Die statistische Aufbereitung der Daten wird zur Verfügung gestellt von 


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