Elf Interim Manager geben Praxistipps für die KI-Einführung in Unternehmen

„Künstliche Intelligenz als Business-Booster im Unternehmen“ lautet der Titel eines neuen Buches, das von 11 Interim Managern verfasst wurde, die bereits KI-Projekte in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) erfolgreich absolviert haben. [...]

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Die Autoren des Buches empfehlen die Implementierung von KI in kleinen, gut durchdachten Schritten. Kleine Projekte ermöglichen es, Erfahrungen zu sammeln, Prozesse anzupassen und Risiken zu minimieren. Diese schrittweise Herangehensweise erleichtert es, spezifische Anforderungen zu erkennen und die KI-Technologie entsprechend anzupassen, argumentieren die Führungskräfte auf Zeit für ein schrittweises Vorgehen. (c) stock.adobe.com/narawit

„Für Unternehmen lohnt sich derzeit der Einsatz von künstlicher Intelligenz nur, wenn sich das entsprechende KI-Projekt binnen 18 Monaten rentiert. Andernfalls wird es angesichts der rasanten KI-Entwicklung nach zwei bis drei Jahren völlig veraltet sein“, gibt der Interim Manager Eckhart Hilgenstock eine seiner Erfahrungen aus konkreten KI-Projekten wieder. Er ist einer der elf Autoren des Buches „Künstliche Intelligenz als Business-Booster im Unternehmen“ (ISBN 978-3-98674-110-5), das von solchen praxisnahen Ratschlägen durchdrungen ist. Alle Autoren sind Interim Manager, also Führungskräfte auf Zeit, die bereits KI-Projekte in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) erfolgreich absolviert haben. Das war nämlich die Voraussetzung, um bei dem Werk mitzuschreiben, das von United Interim, einer Community für Interim Manager in der DACH-Region, und der Denkfabrik Diplomatic Council mit Beraterstatus bei den Vereinten Nationen, gemeinsam konzipiert wurde.

Dringende Warnung vor Schatten-KI

Der Herausgeber des Buches, Harald Schönfeld, Geschäftsführer der auf die Vermittlung von Interim Managern spezialisierten Personalberatung Butterflymanager, gibt einen weiteren Tipp aus der Praxis: „Am dringendsten ist die Bekämpfung der Schatten-KI. Während sich die Führungsspitze in vielen Firmen zögerlich in Sachen KI verhält, nutzen viele Beschäftigte längst unter der Hand KI-Tools wie ChatGPT oder Gemini für zahlreiche betriebliche Aufgaben. Die damit einhergehenden Risiken für die Firmen etwa in Bezug auf Compliance, Datenschutz, Datensicherheit und Schutz von Betriebsgeheimnissen sind gewaltig.“

„Wüste Datenberge“ aufbereiten und analysieren

Ein weiterer Tipp aus dem Buch: Viele Mittelständler sollten ihre häufig „wüsten Datenberge“ beginnen zu sortieren, aufzubereiten und zu analysieren. Das sei einerseits eine gute Vorbereitung für die künftige Nutzung durch KI, bringe aber in vielen Fällen heute schon Schlüsselerkenntnisse für den laufenden Betrieb. Wer sind die wichtigsten Kunden, die bedeutendsten Zielmärkte, die meistgefragten Produkte, was sind die Gewinn- und was die Verlustbringer? Die Antworten auf diese und ähnliche Fragen lassen sich bei entsprechender Strukturierung der Daten und einfachen Analyseprogrammen völlig ohne künstliche Intelligenz finden, sagen die Führungskräfte auf Zeit.

Ausbau von Business Intelligence

Unternehmen, die bereits mit Business Intelligence arbeiten, sollten den Einsatz von künstlicher Intelligenz erwägen, raten die Experten. Aus zahlreichen Projekten wissen sie allerdings auch, dass es dabei entscheidend auf die Wahl der richtigen KI-Tools ankommt. Diese sollten in der Lage sein, bei der Datenanalyse und Finanzplanung sowie bei der Automatisierung repetitiver Aufgaben in der Finanzbuchhaltung wie dem Erfassen und Zuordnen von Rechnungen, Kontoabstimmungen und Buchungen zu unterstützen. So könnten beispielsweise KI-Tools zur Rechnungsprüfung eingesetzt werden, bevor diese in die Buchführung einfließen, was die Datenqualität verbessert und finanzielle Risiken minimiert, schlagen die Interim Manager in ihrem gemeinsamen Buch vor. Das „Upgrade von der Business Intelligence zur Artificial Intelligence“ rechnet sich in vielen Fällen binnen zwölf Monaten, haben die Experten in Projekten festgestellt.

KI hilft beim Nachhaltigkeits-Reporting

Bei der Erfüllung der neuen Nachhaltigkeits-Berichtspflichten laut CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) kann KI ebenfalls mit einem kurzfristigen Return on Invest (RoI) eingesetzt werden, wissen die Interim Manager. So könnte die dazu notwendige Auswertung und Auf­bereitung nichtfinanzieller Informationen teilweise von KI-Tools übernommen werden.

Auf jeden Fall empfehlen die Profis die Implementierung von KI in kleinen, gut durchdachten Schritten. Kleine Projekte ermöglichen es, Erfahrungen zu sammeln, Prozesse anzupassen und Risiken zu minimieren. Diese schrittweise Herangehensweise erleichtert es, spezifische Anforderungen zu erkennen und die KI-Technologie entsprechend anzupassen, argumentieren die Führungskräfte auf Zeit für ein schrittweises Vorgehen.

Potenziale identifizieren und KI-Zeitleiste aufstellen

Interim Manager Eckhart Hilgenstock rät: „Die Unternehmen sollten identifizieren, in welchen Betriebsbereichen welche Wirkungen KI potenziell entfalten kann und darauf basierend eine KI-Zeitleiste aufstellen. Tatsächlich in Angriff genommen werden sollten zunächst allerdings nur KI-Projekte, die sich einigermaßen kurzfristig rechnen und unmittelbare Kosten- oder Wettbewerbsvorteile mit sich bringen.

Die elf Interim Manager, die an dem Buch „Künstliche Intelligenz als Business-Booster im Unternehmen“ mitgewirkt haben, sind: Ulvi Aydin, Klaus Becker, Udo Fichtner, Melanie Heßler, Eckhart Hilgenstock, Falk Janotta, Jürgen Kaiser, Albert Schappert, Harald Schönfeld, Klaus-Peter Stöppler und Oliver Strass.

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Alle Autoren des Buches sind Interim Manager, also Führungskräfte auf Zeit, die bereits KI-Projekte in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) erfolgreich absolviert haben. Das war nämlich die Voraussetzung, um bei dem Werk mitzuschreiben, das von United Interim, einer Community für Interim Manager in der DACH-Region, und der Denkfabrik Diplomatic Council mit Beraterstatus bei den Vereinten Nationen, gemeinsam konzipiert wurde. (c) Diplomatic Council

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