Erste Verleihung des Awards „Digitaler Humanismus in der Praxis“

Zum ersten Mal wurde am 21. Jänner in Wien der "Digitaler Humanismus in der Praxis"-Award vergeben. Dieser zeichnet herausragende Projekte, Menschen und Organisationen aus, die den digitalen Wandel mit ethischen Werten verbinden. [...]

Der Award "Digitaler Humanismus in der Praxis" zeichnet herausragende Projekte, Menschen und Unternehmen aus, die den digitalen Wandel mit ethischen Werten verbinden. (c) msg Plaut/APA-Fotoservice/Schedl

Zu den Premieren-Sieger:innen kürten sich der Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen mit einem Projekt zu IT-unterstützter Kommunikation für Menschen mit Kommunikationsbarrieren in der Klinik Floridsdorf, der Berufsverband IEEE sowie Digitalhumanist Martin Giesswein und Carina Zehetmaier, Kopf und Ambassador des Vereins „Women in AI“. Die e-Democracy-Plattform des Bundesrechenzentrums (BRZ), das Institut für berufsbezogene Information und Schulung, ibis acam, sowie Anita Eichinger von der Stadt Wien erhielten Sonder-Awards. Vergeben wurden die Preise von msg Plaut sowie Austrian Digital Value (ADV) mit Unterstützung des Vereins zur Förderung des digitalen Humanismus.

„Projekte, wie wir sie heute gesehen haben, gestalten eine nachhaltige, menschenzentrierte Digitalisierung in Österreich und setzen Maßstäbe für eine positive Zukunft für uns alle. Sie sind wahre Vorbilder, die zeigen, dass sich Innovation und Ethik nicht ausschließen, sondern echten Mehrwert schaffen“, erklärt Georg Krause, Mitinitiator des Awards und CEO der msg Plaut AG, auf der Award-Verleihung im ORF-Zentrum am Küniglberg.

Veranstalteten den „Digitaler Humanismus in der Praxis“-Award mit Unterstützung des Vereins zur Förderung des digitalen Humanismus: Roland Ledinger (ADV/BRZ) und Georg Krause (msg Plaut). (c) msg Plaut/APA-Fotoservice/Schedl

Begeistert zeigt sich auch Roland Ledinger, Präsident der ADV und Geschäftsführer des BRZ: „Die Qualität der Einreichungen hat uns gezeigt, dass der digitale Humanismus langsam, aber sicher in der Mitte des heimischen Wirtschaftslebens ankommt. Mit dem Award wollen wir dazu beitragen, dass dieser zukunftsorientierte Ansatz weitere Kreise zieht.“

34 Einreichungen, 3 Sieger:innen, 3 Sonder-Awards

Für einiges an Arbeit für die hochkarätige Jury, besetzt mit heimischen Größen aus Wirtschaft, Medien und Wissenschaft, sorgten die insgesamt 34 Einreichungen, die zur Premiere der Awards in den drei Kategorien Projekte, Organisationen und Personen abgegeben wurden. Nach einer Vorauswahl blieben auf einer Shortlist in jeder Kategorie drei mögliche Sieger:innen übrig.

Die Einführung IT-gestützter Kommunikation für Menschen mit Kommunikationsbarrieren in der Klinik Floridsdorf erreichte den 1. Platz in der Kategorie Projekte: Jury-Mitglied Harald Kräuter (ORF) und Natalie Postek vom Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen. (c) msg Plaut/APA-Fotoservice/Schedl

Den Award für das Projekt des Jahres konnte die Einführung IT-unterstützter Kommunikation in der Klinik Floridsdorf, eingereicht durch den Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen, einstreichen. Die IT-Lösung Asterics Grid, die in Kooperation mit der FH Technikum Wien entwickelt wurde, erlaubt intellektuell eingeschränkten Menschen mit Kommunikationsbarrieren besser mit dem Arzt zu kommunizieren. Über ein Tablet können mittels Icons und einfach verständlicher, grafischer Elemente für die Diagnose wichtige Daten wie Schmerzstärke abgefragt werden. Die Jury überzeugte hier vor allem das auf einfache Handhabung fokussierte Design der Lösung sowie der klare Fokus auf die Bedürfnisse der Patient:innen.

Der 1. Platz in der Kategorie Organisationen ging an das Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE): Jury-Mitglied Sabine Herlitschka (Infineon) und Clara Neppel vom IEEE. (c) msg Plaut/APA-Fotoservice/Schedl

In der Kategorie Organisationen wurde das Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) ausgezeichnet. Als Veranstalter wissenschaftlicher Fachtagungen, Herausgeber akademischer Fachzeitschriften und Entwickler neuer Standards, insbesondere den IEEE 7000 für das Value-based Engineering, erzielt der weltweit agierende Berufsverband eine große Wirkung in der Verbreitung der Prinzipien des Digitalen Humanismus.

In der Kategorie Personen gab es zwei erste Plätze: Jury-Mitgliedern Sarah Spiekermann (WU Wien), die Preisträger:innen Martin Giesswein und Carina Zehetmaier sowie Jury-Mitglied Hartwig Löger (VIG). (c) msg Plaut/APA-Fotoservice/Schedl

Der Award für die Digitaler Humanismus Persönlichkeit des Jahres ging mit gleicher Punktzahl an zwei Personen: Martin Giesswein und Carina Zehetmaier. Während der Digitalhumanist sich, so die Jury, in seiner Rolle als Autor, Berater und Lehrender über Jahre zum Botschafter des Digitalen Humanismus mit weitreichender Strahlkraft aufgeschwungen habe, leiste Zehetmaier als Kopf und Ambassador des Vereins „Women in AI“ einen wichtigen Beitrag in der Förderung von Frauen im Bereich der künstlichen Intelligenz und habe damit eine bedeutende Vorbildwirkung.

Zu den nominierten Projekten, die am feierlichen Award-Abend ebenfalls ausgezeichnet wurden, zählten in der Kategorie Projekte infomed360, die IT-Plattform für das Patient:innen-Management des IT-Beraters MP2 IT-Solutions, und die Personenzertifizierung zum Value-based Digital Engineering Embassador von Austrian Standards, in der Kategorie Organisationen epicenter.works und VRVis sowie in der Kategorie Personen TU-Wien-Informatik-Professor Reinhard Pichler.

Darüber hinaus entschied sich die Jury, in jeder Kategorie Sonder-Awards zu vergeben. Diese gingen an die e-Democracy-Plattform des BRZ (Kategorie Projekte), das Bildungsinstitut ibis acam (Kategorie Organisationen), sowie Anita Eichinger von der Stadt Wien (Kategorie Personen).

Die Entscheidung zugunsten der Sieger:innen traf eine hochkarätige besetzte Jury mit heimischen Größen aus Wirtschaft und Wissenschaft, darunter die Initiatoren Georg Krause (msg Plaut) und Roland Ledinger (BRZ), Thomas Arnolder (A1), Sabine Herlitschka (Infineon), Harald Kräuter (ORF), Hartwig Löger (VIG), Klemens Himpele (Stadt Wien), Patricia Neumann (Siemens), Sarah Spiekermann (WU Wien), Henrietta Egerth (FFG), Gerfried Stocker (Ars Electronica Center) sowie Hannes Werthner (TU Wien).


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