Die schwedische Unigrid-Stiftung hat eine neue Cloudlösung auf Blockchain-Basis vorgestellt, die eine europäische Alternative zu den US-Großanbietern schaffen soll. [...]
Die neue Cloudlösung soll „die Karten im boomenden Markt der Clouddienste im Bereich der Datenspeicherung und Rechenleistung neu mischen und Europa ein Stück unabhängiger machen.“
Die dezentralisierte Cloudlösung der schwedischen Unigrid-Stiftung vernetzt dafür viele europäische Rechenzentren und erschließt damit nach eigener Aussage ein „praktisch unerschöpfliches Reservoir bislang ungenutzter Speicherkapazitäten“.
Die größte Hürde für eine solche dezentralisierte Cloudlösung war bislang der Initialaufwand für die teilnehmenden Firmen. Unigrid hat dafür einen „Plug-and-Switch“-Ansatz entwickelt, der den Umstieg und die Einführungszeit reduziert; es gibt beispielsweise eine eigene Schnittstelle zum AWS-API-Gateway. Dies erhöht die Akzeptanz auf Anbieter- wie auf Kundenseite.
Organisiert wird das System durch eine intelligente Blockchain-Anwendung, die auch die Datenverschlüsselung sicherstellt. Die bevorstehende Cosmos-Integration soll auch einen Austausch zwischen verschiedenen Blockchains ermöglichen und damit erweiterte Anwendungsmöglichkeiten bieten. Cosmos ist ein dezentrales Netzwerk unabhängiger, skalierbarer und kompatibler Blockchains. Damit bildet es die Grundlage für eine neue Token-Wirtschaft.
Unigrid hat die Grundlage geschaffen für eine europäische Alternative zu den US-Großanbietern, die eine marktbeherrschende Stellung innehaben. Adam Waldenberg, CTO der schwedischen Unigrid-Stiftung: „Unsere Lösung ist fehlertolerant, effizient und kostengünstig. Langfristig sehen wir uns als echte Alternative zu Anbietern wie Amazon AWS oder Google Cloud. Viele Technologieverantwortliche erwarten ohnehin, dass Blockchain die Cloud-Branche grundlegend verändern wird, indem sie die Beständigkeit von Informationen garantiert.“
Die Markteinführung ist laut Unigrid-CEO Evan Green im Laufe des Jahres 2023 geplant, wobei in der ersten Phase das reine Storage-Geschäft im Vordergrund stehen soll.
*Bernhard Lauer beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit IT-Themen und bereitet diese als Autor und Redakteur auf – unter anderem für die dotnetpro. Programmieren gelernt hat er mit dem C64 und Basic. Er hat über die Anfänge von Java, JavaScript, HTML und .NET berichtet und sich zuletzt mit Python beschäftigt, nicht zuletzt deshalb, weil es ohne Semikolons auskommt ;-).
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