Fast die Hälfte der Frauen fühlt sich im Job nicht gleichberechtigt

An der Gleichberechtigung der Frauen im Job hat sich jedoch kaum etwas verbessert: 44 Prozent der österreichischen Frauen fühlen sich in der Arbeitswelt keineswegs oder eher nicht gleichberechtigt. [...]

(c) pixabay.com

Sie standen während der Pandemie in der ersten Reihe der Krisenbekämpfung. An der Gleichberechtigung der Frauen im Job hat sich jedoch kaum etwas verbessert: 44 Prozent der österreichischen Frauen fühlen sich in der Arbeitswelt keineswegs oder eher nicht gleichberechtigt. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Online-Umfrage von Österreichs größtem Jobportal karriere.at anlässlich des Weltfrauentags. Diskriminierung verorten die Befragten insbesondere bei Gehältern und beim Übernehmen von Führungspositionen in Unternehmen.

Während der Corona-Krise nahmen Frauen in systemrelevanten Berufen die Schlüsselrolle in der Bekämpfung der Pandemie ein. Doch in Führungspositionen sind sie immer noch systematisch unterrepräsentiert. Dies geht aus einer aktuellen Online-Befragung von karriere.at unter 700 Arbeitnehmerinnen hervor, von denen sich 70 Prozent als weiblich identifizieren. Demnach spüren 44 Prozent der befragten Frauen keine ausreichende Gleichberechtigung in der Arbeitswelt. Gleichzeitig denken 47 Prozent aller Befragten, Frauen seien „keineswegs“ bzw. „eher nicht“ gleichberechtigt auf dem österreichischen Arbeitsmarkt.

(c) karriere.at

Wenn es um die Bereiche des Arbeitslebens geht, in denen Frauen besonders diskriminiert werden, sind das nach Meinung der Befragten in erster Linie Gehälter (41 Prozent) sowie das Übernehmen von Führungspositionen (18 Prozent). Beinahe zwei Drittel der Befragten (63 Prozent) geben an, dass in ihrem Unternehmen Männer in Führungspositionen dominieren. 17 Prozent denken, Frauen seien beim Leisten von Care-Arbeit wie Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen im größten Nachteil, während 11 Prozent der Befragten eine Benachteiligung vor allem bei Aufstiegsmöglichkeiten im Job sehen.

„Unternehmen sollten in puncto Gleichberechtigung nicht auf den Gesetzgeber warten, sondern müssen sich vor allem selbstverpflichten, um den Anteil der Frauen in höheren Funktionen anzuheben. Frauen sollten nicht nur im öffentlichen, sondern auch im privaten Sektor bei gleicher Funktion bevorzugt aufgenommen werden“, meint Georg Konjovic, CEO von karriere.at. In der karriere.at-Umfrage herrscht eine hohe Akzeptanz für mehr Gleichberechtigung in Führungspositionen: So denken 72 Prozent der befragten Arbeitnehmerinnen, mehr Frauen sollten leitende Funktionen in Unternehmen übernehmen. 13 Prozent sind dagegen.

Eine weitere Herausforderung sieht karriere.at CEO Georg Konjovic im Bereich der Teilzeitbeschäftigung: „Eine große Baustelle in Bezug auf die Gleichbehandlung sind immer noch Teilzeitjobs: Laut unserem aktuellen karriere.at Arbeitsmarktreport sind diese seit 2020 um 85 Prozent gestiegen, dabei waren 2020 sogar vier Mal mehr Frauen in Teilzeitbeschäftigungen als Männer. Leider sind genau diese Jobs häufig mit niedrigerem Einkommen und schlechteren Aufstiegschancen verbunden“, so Konjovic.

(c) karriere.at

Die meisten Unternehmen ohne Quote

Die Umfrage umfasste auch eine kleinere Anzahl an Unternehmensvertreter*innen. Gut drei Viertel der befragten 37 Unternehmen (77 Prozent) gaben an, dass es in ihrem Unternehmen keine dezidierte Frauen-Quote gibt bzw. dass Männer immer noch in der Führungsstruktur dominieren. „Es muss weniger eine Quote alleine, sondern eher ein Paket an Maßnahmen geben, die den Aufstieg für Frauen erleichtern. In erster Linie sind das bessere Kinderbetreuungsangebote und flexible Arbeitszeitmodelle. Erfahrungen zeigen: Eine Führungskraft kann auch in Teilzeit sehr gut funktionieren. Diese Kultur muss nun auch in heimischen Unternehmen verstärkt gelebt werden“, sagt Georg Konjovic.


Mehr Artikel

News

Jahrelanges Katz-und-Maus-Spiel zwischen Hackern und Verteidigern

Sophos hat den umfangreichen Forschungsbericht „Pacific Rim“ veröffentlicht, der detailliert ein jahrelanges Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit mehreren staatlich unterstützten Cybercrime-Gruppierungen aus China beschreibt. Im Lauf der Auseinandersetzung entdeckte Sophos ein riesiges, gegnerisches Cybercrime-Ökosystem. […]

News

Salesforce kündigt autonome KI-Agenten an

Agentforce soll es Unternehmen ermöglichen, autonome KI-Agenten für zahlreiche Unternehmensfunktionen zu entwickeln und einzusetzen. So bearbeitet Agentforce beispielsweise selbstständig Kundenanliegen, qualifiziert Vertriebsleads und optimiert Marketingkampagnen. […]

News

Startschuss für neues Studium „Softwaretechnik & Digitaler Systembau“ am Biotech Campus Tulln

Mit einem fortschrittlichen Konzept und praxisnaher Ausrichtung ist der neue Bachelor-Studiengang „Softwaretechnik & Digitaler Systembau“ am Biotech Campus Tulln der Fachhochschule Wiener Neustadt erfolgreich gestartet. Unter der Leitung von Dominik Hölbling erwartet die Studierenden eine Ausbildung mit Schwerpunkt auf moderne Softwaretechnologien und innovative Digitalisierungslösungen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*