Fingerabdruck-, Netzhaut-Scan und Co könnten künftig ersetzt werden. [...]
Forscher der University of Manchester haben in Zusammenarbeit mit Kollegen der University of Madrid ein neues biometrisches Verifikationssystem entwickelt. Dieses beruht auf Künstlicher Intelligenz (KI) und ermittelt die Identität einer Person auf Basis ihres Ganges. Damit könnten andere Methoden der Flughafensicherheitskontrolle künftig abgelöst werden. Für die Durchführung des Verfahrens muss die Person nur ein Druckpad betreten. Anschließend erfolgt eine 3D-Schrittanalyse inklusive zeitbasierter Datenverarbeitung.
Fortschrittlicher Ansatz
„Ich kann mir vorstellen, dass dieser Ansatz durchaus vielversprechend ist, obwohl es bis zu seiner Durchsetzung sicher noch eine Zeit dauern wird. Im Vergleich zu bestehenden Systemen – Fingerabdruck, Netzhautscan, Gesichtserkennung – punktet dieses mit seiner schnellen Durchführbarkeit“, sagt Luftfahrtexperte Kurt Hofmann im Gespräch mit pressetext. Faktoren wie der derzeitige Gesundheitszustand sowie die Kleidung könnten jedoch störende Einflüsse darstellen, die abgeklärt werden sollten.
„Jeder Mensch hat in etwa 24 verschiedene Faktoren und Bewegungen, die beim Gehen entscheidend sind. Daraus folgt, dass jede Person über ein individuelles Gangmuster verfügt, das identifizierbar ist. Somit ist die Bestimmung der Identität, ähnlich wie bei Fingerabdruck– oder Netzhautscan, verlässlich möglich“, erklärt Omar Costilla Reyes von der University of Manchester. Um das KI-System zu entwickeln, haben die Forscher einen Computer mit 20.000 Schrittsignalen von über 127 Individuen gefüttert.
Geringe Fehlerrate
„Die Fokussierung auf eine Ganganalyse, die auf einer Überwachung der Kraft basiert, die auf den Boden ausgeübt wird, birgt viele Herausforderungen. Dies liegt an daran, dass es von Person zu Person lediglich subtile Abweichungen gibt. Das KI-System schafft eine völlig neue Perspektive, um diese feinen Unterschiede herauszukristallisieren“, fasst Costilla Reyes zusammen. Einer der Vorteile der Gangerkennung liege darin, dass der Prozess im Gegensatz zu diversen Scans keinen persönlichen Eingriff darstellt. Bei ersten Versuchen hat das neue System mit einer Fehlerrate von 0,7 Prozent überzeugt.
Be the first to comment