Weltweit sind immer noch viele Menschen nicht online. Der Gender Gap besteht vor allem in einkommensschwachen Ländern. [...]
Weltweit sind Frauen massiv im Nachteil, was den Zugang zum Internet angeht. Für Männer ist die Wahrscheinlichkeit, online unterwegs sein zu können, um 13 Prozent höher als für Frauen. Der Gender Gap beim Internetzugang liegt in Ländern mit schwachem Einkommen sogar bei bis zu 34,5 Prozent, wie eine Studie der Economist Intelligence Unit im Auftrag von Facebook ergibt.
„Internetzugang ist Grundrecht“
„Der Zugang zum Internet ist ebenso ein Grundrecht wie der Zugang zu Wasser. Wenn in einigen Ländern Frauen hierbei benachteiligt sind, geht das vermutlich mit anderen Einschränkungen einher, beispielsweise beim Zugang zu Arbeit. Es ist aber wichtig, dass Menschen im Internet auch Zugang zu demokratischen und kritisch geprüften Quellen haben. Autoritäre Systeme nutzen das Netz sonst aus, um die Kontrolle zu wahren“, meint Digitalisierungsexpertin Anitra Eggler im Gespräch mit pressetext.
Die Analysten der Economist Intelligence Unit haben Daten aus 100 verschiedenen Ländern ausgewertet. Dabei konzentrierten sie sich auf die Aspekte Verfügbarkeit und Leistbarkeit des Internetzugangs sowie das Angebit von relevanten Inhalten und ob die Kultur eines Landes die Bevölkerung auf das Internet vorbereitet.
„Verharren in alten Strukturen“
Der Studie zufolge sind weltweit etwa 4,1 Mrd. Menschen online. Jedoch haben noch immer mehr als 3,5 Mrd. Menschen keinen Zugang zum Internet. Zwar hat sich die Situation in Ländern mit mittlerem Einkommen deutlich verbessert, jedoch sind einkommensschwache Staaten immer noch weit hinten. Dabei wäre das sehr wichtig für die Entwicklung dieser Länder. Laut den Analysten eröffnet der Internetzugang neue finanzielle Möglichkeiten sowie Karrierechancen.
„Ungleichheit wirkt sich stark auf die Entwicklung einer Gesellschaft aus. Wenn in ärmeren Ländern patriarchalische Systeme vorherrschen und diese Frauen den Internetzugang verwehren, hält das jede Veränderung auf. Diese Staaten verharren dadurch in alten Strukturen. Das Internet beschleunigt den Fortschritt einer Gesellschaft, weil Menschen dadurch neue Lebenswelten und andere Sichtweisen kennenlernen“, so Digitalisierungsexperte Frank Eilers gegenüber pressetext.
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