Fünf Trends, die die Anforderungen an das Krisenmanagement nach oben schrauben

Everbridge, Spezialist für Critical Event Management (CEM), erläutert, welche Entwicklungen im Jahr 2020 die Krisen- und Notfallmanager von Unternehmen vor neue Herausforderungen stellen werden. [...]

Ziel ist, Konzeptskizzen bis zur Umsetzungsreife zu bringen. Damit dreht der Konzern Co-Creation in die nächste Schleife. (c) pixabay

Die Anforderungen an das Krisenmanagement von Unternehmen sind bereits von jeher hoch. Da die Grenzen zwischen der virtuellen und physischen Welt zunehmend verschwimmen, sind Unternehmen wie auch Behörden zusätzlich gefordert. Sie müssen die richtigen Werkzeuge einsetzen und proaktiv planen, um Mitarbeiter und Vermögenswerte zu schützen und die Betriebssicherheit bei kritischen Ereignissen zu gewährleisten.
Fünf komplexe Entwicklungen, so Everbridge, sorgen derzeit dafür, dass die Herausforderungen in der vernetzten Welt noch weiter steigen.

1. Angriffsflächen für IT-Attacken vergrößern sich.

Unternehmen setzen zunehmend auf neue Technologien wie Robotic Process Automation und Künstliche Intelligenz; und sie vernetzen dafür in immer größerem Maße intelligente Maschinen und Systeme miteinander. Die Angriffsflächen für Cyber-Attacken wachsen dadurch deutlich an. Ausfälle von Systemen können schnell ganze Fertigungslinien oder sogar komplette Fabriken lahmlegen – und damit Krisen verursachen, die schwere Umsatz- und Reputationsschäden zur Folge haben.

2. Stärker vernetzte Lieferketten schaffen Anfälligkeit.

Eine weitere steigende Herausforderung stellt die rasant fortschreitende Globalisierung mit ihren weltweiten, immer enger getakteten, komplexen Lieferketten dar. Kommt es im eigenen Unternehmen zu einem Ausfall, kann das sehr schnell schwerwiegende Folgen für Partner und Kunden haben. Umgekehrt kann sich ein Ausfall bei einem Partner sofort nachteilig auf den eigenen Betrieb auswirken und Liefer- und Terminschwierigkeiten verursachen, die sich dann wiederum unmittelbar auf Partner und Kunden auswirken.

3. Wahrscheinlichkeit sozialer Unruhen steigt.

Die politischen Verwerfungen nehmen weltweit zu. Vor allem für Unternehmen mit Standorten in Krisenregionen bedeutet das ein steigendes Risiko für soziale Unruhen und sogar Terroranschläge. Durch sie wird nicht nur der Geschäftsbetrieb, sondern auch die Belegschaft von Unternehmen bedroht. Sie bedeuten eine Gefahr für Leib und Leben der Mitarbeiter, die in solchen Krisenregionen angestellt sind oder sich dort auf Geschäftsreisen befinden.

4. Immer extremere Wettererscheinungen drohen.

Einen wachsenden Risikofaktor stellt aber auch der Klimawandel dar. Selbst in Deutschland macht er sich durch immer extremeres Wetter bemerkbar; weltweit gesehen steigt die Wahrscheinlichkeit für schwere Unwetter mit Schneestürmen, Überflutungen oder Tornados. Sie können das öffentliche Leben – und damit auch den Geschäftsbetrieb – zum Stillstand bringen und im Extremfall ebenfalls die Gesundheit und das Leben der Mitarbeiter gefährden.

5. Notfallmanagement wird zum Differenzierungsmerkmal.

Im Bewusstsein der steigenden Risiken erwarten immer mehr Mitarbeiter von ihren Arbeitgebern, sie entsprechend zu schützen. Hat ein Unternehmen ein umfassendes und effektives Notfallmanagement vorzuweisen, das im Zweifelsfall vielleicht sogar das Leben der Mitarbeiter retten kann, verfügen sie über ein wichtiges Differenzierungsmerkmal – das in Zeiten des akuten Fachkräftemangels den entscheidenden Unterschied ausmachen kann.

„Jedes Unternehmen kann durch kritische Ereignisse wie einen Cyber-Angriff oder einen Brand beeinträchtigt werden“, sagt Andreas Junck, Director of Sales DACH bei Everbridge. „Entscheidend ist, dass sie in solchen Fällen schnell reagieren, um Schäden zu minimieren, ihre Mitarbeiter zu warnen und zu schützen sowie auch ihre Partner, Kunden und wichtige Stakeholder in Echtzeit zu informieren. Dazu braucht es detaillierte Notfallpläne und eine integrierte Critical-Event-Management-Plattform, die den Krisenteams eine ganzheitliche Sicht auf das Geschehen liefert und sämtliche Abläufe ohne Medienbrüche durchgängig unterstützt.“


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*