Der Auftakt der achten Staffel „Game of Thrones“ bescherte nicht nur dem US-Sender HBO Rekordquoten. Die Folge war auch unter Piraten ein echter Renner, so die Piraterie-Analysefirma MUSO. Dieser zufolge gab es allein innerhalb der [...]
Der Auftakt der achten Staffel „Game of Thrones“ bescherte nicht nur dem US-Sender HBO Rekordquoten. Die Folge war auch unter Piraten ein echter Renner, so die Piraterie-Analysefirma MUSO. Dieser zufolge gab es allein innerhalb der ersten 24 Stunden fast 55 Mio. Piratenseher. Die überwältigende Mehrheit davon, über drei Viertel nämlich, setzte demnach auf illegale Streams. Publikumsrenner
Am vergangenen Sonntag war die finale Staffel von „Game of Thrones“ in den USA angelaufen. Die erste Folge „Winterfell“ verfolgten dabei auf HBO und dessen Streaming-Dienst insgesamt 17,4 Mio. legale Seher – ein erfreulicher Quotenrekord. Nicht ganz so begeistert dürfte der Sender freilich davon sein, dass den MUSO-Daten nach rund drei Mal so viele Menschen den Staffelstart als Piraten konsumierten. Die Analysefirma nahm auch unter die Lupe, wie diese Schwarzseher an die Inhalte kamen und woher sie stammen.
Dabei zeigte sich, dass auf illegale Streams 76,6 Prozent der Piratenseher entfielen, diese also mittlerweile mit gewaltigem Abstand der wichtigste Piraterie-Kanal sind. Auf Platz zwei landeten Web-Downloads (12,2 Prozent), erst auf Rang drei kamen öffentliche Torrents (10,8 Prozent). Mit 9,5 Mio. illegalen Sehern war Indien die Top-Piratennation. Das könnte MUSO zufolge damit zusammenhängen, dass die Serie dort relativ schwer legal zugänglich ist. Auf Rang zwei der Piraten-Nationen lag China mit 5,2 Mio. illegalen Sehern. Das wiederum könnte damit zusammenhängen, dass dort legal nur eine zensierte Version ausgestrahlt wird.
Wirtschaftliche Chance
Auf Platz drei im Nationen-Ranking kamen freilich mit vier Mio. Piraten die USA – also jenes Land, in dem der legale Zugang zum ungeschnittenen Original am einfachsten sein sollte. Womöglich ist diesen Sehern legales HBO also einfach zu teuer. „Egal, was dahinter steckt, die Piraterie-Zahlen für die ersten 24 Stunden zeigen, dass dieses Publikum nicht ignoriert werden kann – oder sollte“, betont jedenfalls MUSO-CEO Andy Chatterley. „Es ist entscheidend, dass Rechteinhaber verstehen, dass Piratenpublikum zu ihren treuesten Fans zählen, was vor allem eine gewaltige wirtschaftliche Chance darstellt.“
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