Geräte mit Apple, Google und Microsoft einfach finden

Die digitale Welt ist mobiler geworden. Smartphones und Laptops begleiten uns auf vielen unserer Reisen. Doch was tun, wenn ein Gerät einmal abhanden kommt? Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Hardware mit einfachen Bordmitteln wiederfinden. [...]

Die Ortungsdaten zu aktivieren, ist für Privatsphäre-Bewusste natürlich keine Freude, für die Finde-Funktion aber zwingend notwendig. (c) Shutterstock/PixieMe

Wer im Jahr 2004 sein Smartphone im Ausgang verlor, konnte es wahrscheinlich abschreiben. Höchstens in einem kleinen Dorf, wo jeder die Handyhülle des Nachbarn kennt, bestand noch eine solide Chance auf eine Wiedervereinigung. Heute ist das zum Glück anders. Die großen Betriebssystemhersteller haben Werkzeuge am Start, mit denen Sie Ihr Gerät orten können. Damit das funktioniert, gibt es allerdings drei grundlegende Voraussetzungen:

  • Das Gerät muss die Ortungsdaten und die entsprechende Finde-Funktion aktiviert haben.
  • Sie benötigen ein anderes Gerät, mit dem Sie die Such-App ausführen können.
  • Idealerweise hat das verlorene Gerät noch Akku und Empfang.

Die Ortungsdaten zu aktivieren, ist für Privatsphäre-Bewusste natürlich keine Freude, für die Finde-Funktion aber zwingend, Bild 1. Schön wäre es, wenn die Berechtigung noch etwas spezifischer verteilt werden könnte – beispielsweise nur dann, wenn die Ortung angefragt wird. Für die Suche können Sie praktisch jedes beliebige Gerät verwenden – vom Smartphone übers Tablet bis hin zum Desktop-PC. Die Suchfunktionen sind bei den drei großen Herstellern Apple, Google und Microsoft sowohl als Mobile-App als auch Web-App im Browser verfügbar.

Falls Sie nur ein Smartphone besitzen, können Sie im Notfall auch auf einen öffentlichen PC oder das Handy eines Freundes zurückgreifen. Akku und Empfang auf dem verlorenen Gerät sind nicht Pflicht, helfen aber enorm, das verlorene Gerät wiederzufinden. Sind diese nicht verfügbar, sehen Sie jeweils nur den zuletzt gemeldeten Standort. Je nachdem wie lange das her ist, kann das nützlich sein oder längst nicht mehr. Dies ist auch der Grund, wieso die Ortungsdaten permanent und nicht nur auf Abruf freigegeben werden.

Bild 1: Ohne Ortungsdaten geht leider nichts. (c) PCtipp.ch

Verbesserungspotenzial gibt es bei der Kompatibilität respektive der Zusammenarbeit der unterschiedlichen Systeme. Bei allen drei Anbietern ist man in das Ökosystem eingebunden. Wer also einen Windows-Laptop, ein iPad und ein Android-Smartphone besitzt, benötigt drei unterschiedliche Apps, um seine Geräte orten zu können. Bei der Fülle an heiklen Daten, die in diesen Apps verarbeitet werden, wäre eine Zusammenarbeit aber auch nicht ganz ohne.

Apple

Apple ist Vorreiter bei dieser Funktion. Mit ihrem stark verzahnten Ökosystem konnten die Kalifornier schon sehr früh ein rudimentäres Suchsystem für eigene Geräte anbieten und tun das seither. Die App „Wo ist?“ findet sich auf jedem Apple-Gerät und kann schnell und einfach eingerichtet werden. Außer den eigenen Geräten können auch Personen innerhalb der Familiengruppe und deren Geräte geortet werden, sofern diese das freigeben.

Die Suche ist so simpel wie möglich. Sie öffnen einfach die App „Wo ist?“ und tippen sich durch die Liste Ihrer Geräte. Diese werden prompt auf der Karte angezeigt und Sie können der Sache nachgehen, Bild 2.



Bild 2: Bei Apple finden Sie alles, was im eigenen Ökosystem steckt. (c) PCtipp.ch


Dazu bietet Apple weitere Funktionen, mit denen das Gerät leichter auffindbar ist. So können Sie das gesuchte Gerät einen Ton abspielen lassen, sich eine Navi-Route anzeigen lassen oder es als verloren markieren. Mit Letzterem wird das Gerät komplett abgeriegelt, bis Sie es wieder entsperren, Bild 3.

Etwas später kam für Apple – wie so oft – der Zugang von außerhalb des Apple-Ökosystems. Mittlerweile ist „Wo ist?“ auch im Webbrowser verfügbar und kann somit auch auf Geräten von anderen Herstellern verwendet werden. Erreicht wird die App über icloud.com. Eine Schwierigkeit, die auftreten kann: Zum Login auf der iCloud-Website benötigen Sie möglicherweise eine Zweifaktor-Authentifizierung, die natürlich das verlorene Gerät umfassen könnte. Stellen Sie sicher, dass Sie alternative Möglichkeiten zur Authentifizierung haben.

Tipp: Falls Sie Freunde mit einem iPhone kennen, können Sie sich unkompliziert in deren „Wo ist?“-App einloggen und nach Ihrem Gerät suchen. Dafür ist extra eine Funktion unter Ich/Freund:innen helfen vorhanden.

Bild 3: Zu jedem Gerät erhalten Sie ein ganzes Set an Optionen. (c) PCtipp.ch


Google

Während Apple bereits eine breite Dienstleistung um die Such-App aufgebaut hat, geht es bei Google noch etwas simpler zu und her. In der App „Gerät finden“ können Sie Ihre Android-Geräte erfassen. Falls Sie eines davon suchen möchten, öffnen Sie die App auf einem Smartphone, Tablet oder im Webbrowser und loggen sich ein. Sie sehen eine Liste Ihrer Geräte und können diese orten. Dabei wird auf der georteten Hardware eine Benachrichtigung angezeigt, dass diese jetzt geortet wird. Für Sie hat das den Vorteil, dass Sie unbefugte Zugriffe auf die Funktion erkennen; für einen allfälligen Dieb ist es eine Erinnerung, die Ortungsdaten auszuschalten, Bild 4.

Bild 4: Der Google-Dienst ist rudimentärer als die Apple-Variante, aber dafür schön übersichtlich. (c) PCtipp.ch

Viel mehr gibt es bei Google aktuell noch nicht zu sehen. Auch hier können Töne vom gesuchten Gerät abgespielt und die Daten per Fernzugriff gelöscht werden. Der Vorteil daran: Alles geht schön flott, einfach und ohne große Ablenkungen oder Verwirrungen.

Microsoft

Zwar hat Microsoft das mit den Smartphones grundlegend versemmelt, das heißt aber nicht, dass der Windows-Hersteller keine mobilen Geräte anbietet. Notebooks übernehmen immer mehr Funktionen von Smartphones – mal im Positiven, mal im Negativen. Mittlerweile sind sogar Chipsätze aus der Mobile-Welt in Notebooks relevant geworden.

So ist es kein Wunder, dass auch bei Microsoft eine Such-App mit an Bord ist, mit der man sein Windows-Notebook wiederfinden kann. Also im Prinzip geht es sogar mit Desktop-PCs, der Nutzen hält sich in diesem Fall aber schwer in Grenzen.

Im Gegensatz zu Apple und Google setzt Microsoft nicht auf eine App, sondern bietet die Funktion im Rahmen der Einstellungen unter Windows an, Bild 5.

Bild 5: Microsoft bietet das Such-Feature ohne App direkt in den Einstellungen an. (c) PCtipp.ch

Dort navigieren Sie zu Datenschutz und Sicherheit und Mein Gerät suchen. Um die Funktion nutzen zu können, benötigen Sie ein privates Microsoft-Konto. Mit einem Geschäfts- oder Schulkonto funktioniert es leider nicht. Finden lässt sich ein Gerät über die Microsoft-Webseite unter account.microsoft.com/devices. Dort finden Sie eine Auflistung aller Windows-Hardware, die mit Ihrem Konto eingeloggt ist und können diese, sofern die Ortungs­daten aktiviert sind, auf der Karte anzeigen lassen, Bild 6. Sonst ist Microsoft mit der Funktionalität noch ein wenig im Hintertreffen, was private Nutzer angeht.

Bild 6: Diese Ortungskarte erhalten Sie via Webbrowser in der Microsoft-Kontozentrale. (c) PCtipp.ch

* Luca Diggelmann schreibt für PCtipp.ch.


Mehr Artikel

News

Gehackt – was nun? Was kleine Unternehmen wissen und tun sollten

Auch kleine Betriebe mit bis zu 25 Mitarbeitern, die im Schnitt rund 50 Geräte schützen müssen, bieten bereits eine beachtliche Angriffsfläche. Wie andere Unternehmen haben sie nichts weniger als ihre geschäftliche Existenz und ihr Unternehmenswissen zu verlieren. Wer die gängigen Angriffsmechanismen kennt und sich die ersten Maßnahmen für den Tag X im Vorfeld zurechtlegt, kann vieles verhindern und im Ernstfall schneller sowie richtig handeln. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*