Hardware Wallets: Krypto-Assets effektiv schützen

Um die eigenen Kryptowährungen gegen Diebstahl zu schützen, bietet sich eine Absicherung per Hardware Wallet an. [...]

Foto: WorldSpectrum/Pixabay

Darin werden die privaten Keys, mit denen man Zugriff auf seine Coins erhält, offline aufbewahrt. Normalerweise werden diese nämlich in einer Online Wallet gespeichert. Dort können sich Hacker jedoch Zugriff verschaffen, was in der Vergangenheit schon öfter der Fall war.

Daher gibt es jetzt aber die Möglichkeit, die eigenen Krypto-Assets auch offline zu sichern. Welche Vorteile haben Hardware Wallets? Was sind die Nachteile? Und was sollte man bei der Nutzung beachten?

Was genau sind Hardware Wallets?

Hardware Wallets, auch Offline oder Cold Wallets genannt, dienen der offline Verwahrung von Kryptowährungen. Sie werden dabei nicht wie gewöhnlich auf einer Online Wallet im Internet gesichert, sondern auf einem physischen Datenträger. Zu den sichersten Offline Wallets gehören Trezor, Ledger Nano und KeepKey.

Für den Zugriff auf die Coins wird ein privater Schlüssel benötigt, der auf einem Speichermedium festgehalten wird, wie beispielsweise einem USB-Stick. Die Krypto-Assets lassen sich nur dann abrufen, wenn man das Medium bei sich hat. Sofern das der Fall ist, kann man von jedem Ort der Welt auf seine Coins zugreifen.

Weiterhin gibt es auch Paper Wallets, eine andere Art von Hardware Wallets. Bei diesen wird eine öffentliche Adresse auf ein Papier gedruckt. Die Adresse dient dem Empfang von Kryptowährungen.

Ebenso enthält das Papier den benötigten Schlüssel, der für den Zugriff erforderlich ist. Als Nutzer kann man also frei wählen, welche Offline Wallet zur Sicherung der eigenen Krypto-Assets infrage kommt.

Die Vorteile der Wallets

Zuerst einmal sind Hardware Wallets hundertprozentig sicher vor Hackerangriffen. Das geht aus dem Umstand hervor, dass sie nicht über das Internet verwaltet werden. Somit ist das Risiko eines Diebstahls gering. Zudem ermöglichen Hardware Wallets den Nutzern mehr Kontrolle, weil sie nicht von einer dritten Partei verwaltet werden.

Sie tragen die Verantwortung ganz alleine, indem sie das Medium mit sich herumtragen. Ein weiterer Vorteil von Offline Wallets ist, dass für die Verwaltung der eigenen Kryptowährungen keine Internetverbindung benötigt wird.

Ganz gleich, wo man sich gerade befindet – der Zugriff ist jederzeit möglich. Jedoch muss beachtet werden, dass für den Kauf oder Verkauf weiterhin Internetzugang nötig ist. Insgesamt gewährt eine Hardware Wallet die sichere Verwahrung der private Keys.

Sicher aufbewahren

Voraussetzung für die sichere Verwahrung ist jedoch, dass man die Wallet oder die Zugangsdaten nicht verliert. Insbesondere bei Paper Wallets kann es schnell zu einem Verlust kommen. Daher müssen diese ständig sicher aufbewahrt werden. Hierfür bietet sich die Aufbewahrung in einem Tresor oder an einem anderen sicheren Ort im Eigenheim an.

Bei Paper Wallets empfiehlt sich außerdem eine Einlaminierung des Papiers. Als zusätzlicher Schutz kann das Wallet auch bei einem Notar verwahrt werden. Weder die Zugangsdaten, noch der Ort der Wallet sollten mit Dritten geteilt werden.

Sollte man die Hardware Wallet oder die Zugangsdaten verlieren, verliert man auch den Zugang zu seinen Coins. Eine sichere Aufbewahrung ist von daher unabdinglich. Ebenso ist es wichtig, dass man Hardware Wallets direkt beim Anbieter selbst kauft. Von einem Erwerb bei Drittanbietern ist dringend abzuraten.

Gute Option für Neueinsteiger

Viele Krypto-Anleger kämpfen mit den Themen Sicherheit und Wallets sowie dessen Anwenderfreundlichkeit, darunter vor allem Einsteiger. Bei der ersten Investition fehlt häufig das Verständnis. Krypto-Neulinge haben keine Erfahrung damit, wie man Coins kauft und lagert.

Außerdem sind einige auch mit den technischen Aspekten, die damit verbunden sind, nicht vollends vertraut. Sie wissen nicht, welche Wallet sich am besten eignet, wie man diese einrichtet oder wie man seine privaten Schlüssel am sichersten aufbewahrt. Hardware Wallets sind daher eine gute Wahl für sie, weil sie mit keiner komplexen Technik zusammenhängen. Trotzdem muss sich vor der Nutzung selbstverständlich ausgiebig informiert werden.

Vor allem für Neueinsteiger bergen die Hackerangriffe auf Kryptowährungen und Wallets ein großes Problem. Damit Krypto-Assets geschützt werden können, ist es unerlässlich, sichere Maßnahmen zu ergreifen. Dazu bietet sich die Aktivierung der Zwei-Faktor-Authentifizierung an.

Des Weiteren sollte stets ein langes, kompliziertes Passwort gewählt werden. Eine Wallet muss mit starken Sicherheitsprotokollen aufgebaut sein, um Sicherheit gewährleisten zu können. Ebenso sollte es ordnungsgemäß arbeiten, damit die privaten Schlüssel ebenfalls geschützt werden können. Um dies garantieren zu können, ist die Nutzung sicherer Kommunikationskanäle und starker Passwörter wichtig.

Außerdem sollte die Software regelmäßig aktualisiert werden, damit eventuelle Schwachstellen behoben werden können. Zuletzt ist es essenziell, eigene Nachforschungen anzustellen. Die Funktionen sowie Sicherheitsmaßnahmen verschiedener Wallets sollten dabei verglichen werden, bevor man sich für eine entscheidet.

Die Vor- und Nachteile von Online Wallets

Die Alternative zu Offline Wallets sind Online Wallets, auch Hot Wallets genannt. Bei diesen läuft die Verwaltung der eigenen Kryptowährungen über das Internet auf Plattformen wie beispielsweise Coinbase. Der Vorteil davon ist die schnelle und einfache Abwicklung. Lediglich eine stabile Internetverbindung ist dazu notwendig.

Im Gegensatz zu Offline Wallets können sie nicht verloren oder geklaut werden. Dafür können aber im Internet mehr Betrügereien stattfinden und sich von Hackern Zugriff verschafft werden. So besteht ebenso die Chance, seine Kryptowährungen zu verlieren.

Außerdem können die Unternehmen, welche die Wallets zur Verfügung stellen, diese mit kontrollieren. Eine vollständige Eigenverwaltung ist nicht möglich.

Beispielsweise hat die inzwischen insolvente Kryptobörse FTX private Keys von Wallets unverschlüsselt abgespeichert. Das hat dazu geführt, dass Mitarbeiter Zugang bekamen und Externe die Assets stehlen konnten. Das hat gezeigt, dass Regulierungen, die nicht für die Nutzer transparent sind, auch keine hundertprozentige Sicherheit garantieren.

Fazit

Hardware Wallets bieten eine sichere Alternative zu Online Wallets. Sie schützen insbesondere vor Hackerangriffen und man erhält die alleinige Verantwortung über seine Coins. Dennoch birgt dies gleichzeitig einige Risiken.

So kann man das Offline Wallet beispielsweise verlieren oder es kann gestohlen werden. Auch hier ist also ein Betrug möglich. Daher ist eine sichere Verwahrung unabdinglich. Und genauso wichtig ist, dass man das Hardware Wallet beim ursprünglichen Anbieter kauft.

Im Endeffekt muss jeder Nutzer für sich selbst entscheiden, wie er seine Coins sichern möchte. Im besten Fall verwendet man jedoch beide Möglichkeiten für eine doppelte Absicherung.

*Jacqueline Lehmann ist CEO der Ledger21 AG, einer Tochtergesellschaft der Green Capital und Beteiligungen AG.

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