Integration von Multi-Agenten-Systemen gewinnt an Tempo

Laut der Studie "AI in action: How Gen AI and Agentic AI redefine business operations" erwarten bereits zwei von fünf Unternehmen eine positive Rendite für ihre KI-Investitionen innerhalb der nächsten ein bis drei Jahre. Die Zahl agentenbasierter KI-Systeme soll weltweit bis Ende 2025 um 48 Prozent steigen. [...]

Capgemini zufolge liefern KI-Agenten bereits heute spürbare Mehrwerte in verschiedenen Unternehmensbereichen. Sie reduzieren Fehlerquoten, steigern die Kundenzufriedenheit, erhöhen die betriebliche Effizienz, steigern die Profitabilität und senken damit die operativen Kosten. (c) stock.adobe.com/ZeNDaY

Die StudieAI in action: How Gen AI and Agentic AI redefine business operations“ des Capgemini Research Institute zeigt, dass künstliche Intelligenz (KI) eine positive Investitionsrendite (Return on Investment, ROI) ermöglicht, wobei die durchschnittliche Rendite das 1,7-fache beträgt. Die Studie unterstreicht, dass damit nun die Grundlage für eine weit verbreitete Implementierung von agentenbasierten KI-Systemen geschaffen wurde.

Von den Unternehmen, die generative künstliche Intelligenz (GenAI) eingeführt haben, integrieren bereits 30 Prozent erfolgreich KI-Agenten in ihre Geschäftsabläufe. Es wird erwartet, dass die Zahl der agentenbasierten KI-Systeme bis Ende 2025 um 48 Prozent steigen wird. Die Studie zeigt auch, dass bereits jedes fünfte Unternehmen KI-Agenten oder Multi-Agenten-Systeme einsetzt. Dabei tragen Gen AI und agentengestützte KI zu erheblicher Profitabilitätssteigerung und zunehmender Effizienz in den Geschäftsprozessen bei.

Mehr Budget für GenAI

Im Zuge geplanter Investitionen in Daten und KI-Infrastruktur zeigten sich einige Unternehmen skeptisch, ob sich der Return on Investment (ROI) ihres umfassenden KI-Portfolios sowie der Vielzahl von Initiativen realisieren lässt. Die Studie stellt fest, dass diese anfänglichen Bedenken zusehends schwinden, da die Unternehmen inzwischen deutliche Rendite verzeichnen: Die befragten Unternehmen erzielten durchschnittlich das 1,7-fache ihrer KI-Investitionen. Vor diesem Hintergrund erhöhen viele Unternehmen ihre Budgets in diesem Bereich: 62 Prozent der Befragten investieren in diesem Jahr mehr in GenAI als im Vorjahr.

„Generative KI definiert seit 2022 die Mensch-Maschine-Interaktion neu und transformiert die bekannten Geschäftsprozesse. Die Integration von Multi-Agenten-Systeme bricht, mit der (teil-)autonomen Übernahme von Entscheidungen sowie der Agenten-Interaktion, die gewohnten Verantwortungs- und Zusammenarbeitsstrukturen auf und beschleunigt den Druck der Wettbewerbsfähigkeit. Die Gewinner werden die Unternehmen sein, welche konsequent einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen sowie die messbare Daten- und KI-Wertschöpfung als Teil ihrer Unternehmensstrategie verstehen“, sagt Martina Sennebogen, Vorstandsvorsitzende bei Capgemini Österreich. „Auch wenn die Studie aufzeigt, dass der Einsatz von agentenbasierten KI-Systemen zunimmt, stehen die meisten Unternehmen weiterhin vor den bekannten Herausforderungen zur erfolgreichen Integration und Skalierung – Datenqualität, KI-Infrastruktur, Kompetenzmangel. Um die Potentiale der Wertschöpfung zu heben und die Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen, sind pragmatische Lösungsansätze mit den bestehenden Daten- und KI-Kompetenzen zu entwickeln und zielgerichtet umzusetzen.“

Martina Sennebogen ist Vorstandsvorsitzende bei Capgemini Österreich. (c) Capgemini


Gen AI schafft die Grundlage für den Einsatz agentenbasierter KI-Systeme

In den kommenden drei Jahren erwarten Unternehmen durch GenAI signifikante Verbesserungen bei zentralen KPIs (Key Performance Indicator) wie der Genauigkeit von Analysen, der Produktivität, der Markteinführungszeiten sowie den Kunden- und Mitarbeitererfahrungen. Infolgedessen erkennen immer mehr Unternehmen den Mehrwert: Bereits 36 Prozent der Unternehmen setzen GenAI ein – ein deutlicher Anstieg gegenüber 20 Prozent im Vorjahr.

Rund 30 Prozent der Unternehmen, die GenAI in begrenztem oder vollem Umfang nutzen, integrierten bereits KI-Agenten in ihre Geschäftsprozesse. Die Gesamtzahl der agentenbasierten KI-Systeme in Unternehmen wird bis Ende 2025 voraussichtlich um 48 Prozent steigen.

Laut dem Bericht liefern KI-Agenten bereits heute spürbare Mehrwerte in verschiedenen Unternehmensbereichen. Sie reduzieren Fehlerquoten, steigern die Kundenzufriedenheit, erhöhen die betriebliche Effizienz, steigern die Profitabilität und senken damit die operativen Kosten. Die fünf wichtigsten Branchen, in denen Agenten-Systeme zum Einsatz kommen, sind Hightech, industrielle Fertigung, Konsumgüter, Energie und Versorgung sowie Pharma und Gesundheit.

KI-Kompetenzausbau und Transformation der Belegschaft

Um die Maximierung des Returns on Investment (ROI) aus Daten und KI-Initiativen zu erzielen, sollten Unternehmen gezielt in Führungs-, Daten und KI-Kompetenzen, Governance-Strukturen und KI-Integration investieren. Laut dem Bericht beschleunigen die Unternehmen, welche diese Grundlagen schaffen, den ROI im Schnitt um 45 Prozent. Derzeit fehlt es international und branchenübergreifend an diesen Führungsstärken – nur jede dritte Führungskraft gilt als überzeugter KI-Unterstützer.

Gleichzeitig ist eine tiefgreifende Transformation der Belegschaft erforderlich, um die Daten- und KI-Wertschöpfung vollständig zu nutzen, heißt es in der Studie. In den vergangenen zwei Jahren konnten Unternehmen, die Automatisierung und KI-basierte Anwendungsfälle eingeführt haben, rund 30 Prozent ihrer operativen Aufgaben automatisieren. Darüber hinaus sehen sie weiteres Automatisierungspotenzial bereits in den kommenden zwei Jahren.

Mit dem Wandel der Kompetenzprofile gewinnen Weiterbildung, Umschulung und die Anpassung von Rollenbildern massiv an Bedeutung: Fast zwei Drittel der Beschäftigten rechnen laut Studie damit, dass sich ihre Stellenbeschreibungen bis 2028 verändern werden. Auch die Mensch-Maschine-Interaktion (HMI – Human-Machine-Interaction) wird zunehmen – entsprechend steigt der Bedarf an Qualifizierungsmaßnahmen, um eine effektive und vertrauensvolle Kollaboration zwischen den Mitarbeitern sowie den Menschen und Maschinen zu ermöglichen.

Methodik des Berichts

Das Capgemini Research Institute befragte 1.607 Führungskräfte aus Unternehmen mit einem weltweiten Umsatz von mindestens 1 Milliarde US-Dollar im letzten Geschäftsjahr, die für eine oder mehrere KI- und GenAI-Initiativen im Geschäftsbetrieb verantwortlich und rechenschaftspflichtig sind. Die Führungskräfte kamen aus den Bereichen Lieferkette und Beschaffung, Finanz- und Rechnungswesen, Personalwesen, Kundengeschäft, KI-Führung und -Strategie, KI-Anwendungsentwicklung und -Wartung sowie KI-Ethik, Vorschriften und Compliance. Die Führungskräfte stammten aus 15 Ländern, mehreren Regionen und 13 Branchen. Das Institut befragte außerdem 15 leitende Angestellte, die in ihren jeweiligen Unternehmen für den Geschäftsbetrieb und die KI-Implementierung zuständig sind, aus verschiedenen Branchen und Ländern.


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