IT-Ausgaben in Europa steigen um fast 5 Prozent

Laut einer Gartner-Prognose werden 2022 im Raum EMEA rund 1,3 Billionen Dollar für IT ausgegeben, 4,7 Prozent mehr als 2021. [...]

Das Wachstum der IT-Ausgaben schwächt sich 2022 etwas ab, bleibt aber auf hohem Niveau, erwarten die Marktforscher von Gartner (c) pixabay.com

IT-Anbieter können sich in der Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) auf weiter steigende Umsätze freuen. Das Wachstum ist allerdings ungleich verteilt, berichten Marktforscher von Gartner in einer aktuellen Prognose. So würden die Ausgaben für Enterprise Software mit zehn Prozent am stärksten zulegen. Grund dafür seien vor allem wachsende Investitionen in Cloud-basierte Software.

Gemessen an den gesamten IT-Ausgaben werde das Cloud-Segment 2022 einen Anteil von 12,5 Prozent ausmachen. Vor allem die Cloud-Bereiche Infrastructure as a Service (IaaS) und Desktop as a Service (DaaS) dürften mit mehr als 30 Prozent überdurchschnittlich zulegen.

„Seit Beginn der Pandemie haben Cloud-basierte Systeme mit Elastizität und Flexibilität überzeugt“, kommentiert John Lovelock, Distinguished Research Vice President bei Gartner, die Zahlen. „CIOs werden zunehmend auf Cloud-Alternativen zurückgreifen, um den Wertbeitrag ihrer IT-Investitionen schneller zeigen zu können.“

Anders sieht es im Segment „Devices“ aus, zu dem Gartner PCs, Tablets, Laptops und Mobiltelefone zählt. Nach einem zweistelligen Wachstum im laufenden Jahr sollen die Ausgaben 2022 nur um 0,7 Prozent zulegen, so die Auguren. In IT-Services könnten IT-Verantwortliche im neuen Jahr 8,2 Prozent mehr investieren. Moderat wachsen sollen die Ausgaben für Data Centre Systems (plus 3,6 Prozent) und Communications Services (plus 2 Prozent).

IT-Ausgaben in Deutschland wachsen um 4,4 Prozent

Ein ähnliches Bild zeichnen die Gartner-Marktforscher für den deutschen Markt. Die IT-Ausgaben sollen 2022 gegenüber dem Vorjahr um 4,4 Prozent zulegen. Auch hierzulande werde das Segment Enterprise Software in den kommenden Jahren am schnellsten wachsen.

Einen Unterschied zum EMEA-Markt gibt es im Segment Devices. Schon 2021 wachsen die Ausgaben voraussichtlich um 18 Prozent und werden weiter hoch bleiben, so die Auguren. Grund dafür sei die wachsende Popularität von Remote Work und Fernunterricht. Die Umsätze mit PCs, Tablets, Notebooks und Mobiltelefonen sollen in Deutschland 2022 auf 24,2 Milliarden steigen.

In vielen Unternehmen habe sich der Blick auf die IT verändert, beobachtet Gartner-Experte Lovelock. IT-Ausgaben würden mittlerweile weniger als Cost of Operations, sondern als Cost of Revenue gesehen. „CIOs müssen einen Balance-Akt vollführen“, Lovelock. „Sie müssen liefern, Kosten sparen und zugleich die Umsätze steigern.“

*Wolfgang Herrmann ist Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.


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