IT-Fachkräftemangel könnte zum Teufelskreis werden

Der Fachkräftemangel im IT-Bereich ist nichts Neues, könnte aber mit 2018 einen kritischen Punkt erreichen. [...]

Martin Puaschitz ist UBIT-Obmann in Wien. (c) Fotostudio Weinwurm

Denn in immer mehr Branchen hängt die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit überwiegend von der IT ab. Aber auch dort, wo dies noch nicht der Fall ist, wird die IT mit Inkrafttreten der neuen EU-Datenschutz-Grundverordnung im Mai 2018 immer wichtiger. Dann sind nahezu alle Unternehmen dazu verpflichtet, personenbezogenen Daten im Betrieb bestmöglich zu schützen. Dazu gehört vor allem auch eine sichere IT-Infrastruktur. Die Nachfrage nach IT-Experten aber auch nach Arbeitskräften mit gut ausgebildeten IT-Grundkompetenzen wird somit weiter stark ansteigen.

Darüber hinaus stellt dieser Mangel auch eine Gefahr für den Wirtschafts- und Wissensstandort Österreich und schlussendlich dem gesellschaftlichen Wohlstand dar. IT-Fachkräfte sind nicht nur in Österreich heiß begehrt, sondern in ganz Europa und darüber hinaus. Wenn es uns also nicht gelingen sollte, hier rasch entgegenzuwirken, könnte das bald dazu führen, dass innovationsstarke Unternehmen und in weiterer Folge heimische IT-Fachkräfte abwandern. Ein Teufelskreis sozusagen.

Um den drohenden IT-Fachkräftemangel nachhaltig entgegenzuwirken, ist eine rasche IT-Offensive bei der Aus- und Weiterbildung unerlässlich. Zum einen braucht es dringend eine bessere Verankerung der Informatik in allen Schulstufen. Ähnlich wie Lesen, Schreiben und Rechnen muss auch Informatik als vierte Kulturtechnik gelehrt und gelernt werden. Neben Programmierfähigkeiten zählen auch Kompetenzen wie Logik und algorithmisches Denken dazu. Zum anderen muss die Ausbildung von Fachkräften forciert werden. Es bedarf mehr Informatik-Studierende und -Absolventen, und dazu braucht es wiederum mehr Studienplätze sowie eine Stärkung der Informatik-Forschung. Aber nicht nur akademische IT-Fachkräfte sind gefragt, auch Lehrberufe im IT-Bereich bieten vielfältige Möglichkeiten und ausgezeichnete Aufstiegschancen. Hierfür sind im neuen Regierungsprogramm zwar bereits eine Erneuerung bzw. Erweiterung der Lehrberufsbilder sowie andere Maßnahmen verankert. Nun heißt es aber, diese auch möglichst bald in Angriff zu nehmen, denn die Zeit arbeitet gegen uns.


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