Kaspersky entdeckt Zero-Day-Exploit für Chrome

Kaspersky hat eine neue Schwachstelle im Webbrowser Google Chrome entdeckt, die bereits von Angreifern ausgenutzt wurde. [...]

Der gefundene Zero-Day-Exploit lädt ein Profiling-Skript nach, um auszuspähen, ob das System des Opfers – durch die Überprüfung vorhandener Versionen von Benutzeranmeldedaten innerhalb des Browsers – infiziert werden kann. (c) James Thew - stock.adobe.com

Kaspersky hat eine neue Schwachstelle im Webbrowser Google Chrome entdeckt, die bereits von Angreifern ausgenutzt wurde. Diese ist als CVE-2019-13720 dokumentiert und wurde an Google gemeldet. Nach Überprüfung des bereitgestellten Proof of Concept (PoC) bestätigte Google, dass es sich beim vorliegenden Fall um eine Zero-Day-Schwachstelle handelt. Ein Patch wurde bereits veröffentlicht.

Der gefundene Zero-Day-Exploit kam bereits bei Waterhole-Attacken auf ein koreanischsprachiges Nachrichtenportal zum Einsatz. Dazu wurde auf der Hauptseite ein schädlicher JavaScript-Code eingefügt, der ein Profiling-Skript nachlädt, um auszuspähen, ob das System des Opfers – durch die Überprüfung vorhandener Versionen von Benutzeranmeldedaten innerhalb des Browsers – infiziert werden kann. Der Exploit versucht, den Bug im Google Chrome-Browser auszunutzen; das Skript prüft, dabei, ob die Version 65 oder höher verwendet wird. Damit erhält der Angreifer eine Use-After-Free (UAF)-Situation, mit der dieser Code ausgeführt werden könnte.

Der verwendete Exploit wurde bereits in „Operation WizardOpium“ verwendet. Der Code weist Ähnlichkeiten auf, die sich mit Angriffen der Lazarus-Gruppe in Verbindung bringen lassen. Darüber hinaus ähnelt das Profil der Zielwebsite vorherigen DarkHotel-Angriffen, bei denen kürzlich vergleichbare Attacken unter falscher Flagge durchgeführt wurden.

„Die Entdeckung dieses neuen Google Chrome Zero-Day zeigt, dass uns nur eine intensive Zusammenarbeit zwischen der Security-Community und Softwareentwicklern sowie ständige Investitionen in Exploit Prevention-Technologien vor unvorhersehbaren und versteckten Angriffen durch Cyberkriminelle schützen können“, betont Anton Ivanov, Sicherheitsexperte bei Kaspersky.

Kaspersky empfiehlt folgende Sicherheitsmaßnahmen

  • Den Google-Patch für die neue Schwachstelle umgehend installieren.
  • Sicherstellen, dass alle innerhalb des eigenen Unternehmens verwendete Softwarelösungen regelmäßig und bei jeder Veröffentlichung eines neuen Sicherheits-Patches aktualisiert werden. Security-Produkte, die über Schwachstellenanalyse- und Patch-Management-Funktionen verfügen, können dabei helfen, diese Prozesse zu automatisieren.
  • Auswahl einer bewährten Sicherheitslösung.
  • Statt lediglich einen grundlegenden Endpunktschutz zu nutzen, sollte darüber hinaus auch eine unternehmensweite Sicherheitslösung, die fortgeschrittene Bedrohungen auf Netzwerkebene frühzeitig erkennt, zum Einsatz kommen.
  • Dem unternehmenseigenen Sicherheitsteam muss ein ständiger Zugriff auf die neuesten Cyber-Bedrohungsinformationen möglich sein. Berichte über die neuesten Entwicklungen in der Bedrohungslandschaft stehen den Kunden des Kaspersky Intelligence Reporting zur Verfügung.
  • Alle Unternehmensmitarbeiter sollten mithilfe von Schulungen immer auf dem neuesten Stand hinsichtlich der nötigen Cyberhygiene im Alltag sein und im Ernstfall wissen, was zu tun ist.

Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*