Der HP Work Relationship Index zeigt, dass Arbeitnehmer:innen, die KI nutzen, deutlich zufriedener mit ihrer Beziehung zur Arbeit sind als Nichtnutzer:innen. Mehr als zwei Drittel der Büroangestellten weltweit wünschen sich personalisierte Arbeitserfahrungen und 87 Prozent wären bereit, dafür auf einen Teil ihres Gehalts zu verzichten. [...]
HP hat seinen zweiten jährlichen HP Work Relationship Index (WRI) veröffentlicht. Die umfassende Studie untersucht die Beziehung der Welt zur Arbeit. Für den Bericht wurden 15.600 Personen aus zwölf Ländern und verschiedenen Branchen befragt. Er zeigt, dass die Arbeit noch immer nicht einwandfrei funktioniert. In Deutschland haben nur 22 Prozent der Büroangestellten ein gesundes Verhältnis zur Arbeit – damit liegt das Land deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt, der einen Anstieg um einen Prozentpunkt auf 28 Prozent im Vergleich zu den Ergebnissen des letzten Jahres zeigt. Die neuen Ergebnisse konzentrieren sich jedoch auf zwei potenzielle Lösungen zur Verbesserung der Beziehung zur Arbeit: KI und personalisierte Arbeitserfahrungen.
„Europa hinkt leider weiterhin dem internationalen Durchschnitt hinterher – hier sind die Unternehmen gefragt, die ihren Mitarbeiter:innen bessere Arbeitsmöglichkeiten bieten müssen“, erklärt Adrian Müller, Vice President und Managing Director, Austria, Germany, Switzerland bei HP. „Ein Lichtblick ist der rasant wachsende Einsatz von künstlicher Intelligenz, der Büroangestellten ihre Arbeit erleichtert. KI ist aus unserer Sicht ein Garant für eine steigende Zufriedenheit von Mitarbeitern mit ihren Tätigkeiten: Die KI übernimmt immer häufiger repetitive Aufgaben. Gleichzeitig bietet sie den Angestellten personalisierte Erfahrungen. Beides verbessert die Erfahrungen mit ihrer Arbeit – das zeigt auch unser Work Relationship Index.“
Personalisierte Arbeitserfahrungen
In ihrem zweiten Jahr untersuchte die Studie weiterhin Aspekte der Beziehung der Menschen zur Arbeit, einschließlich der Rolle der Arbeit in ihrem Leben, ihrer Fertigkeiten, Fähigkeiten, Werkzeuge, Arbeitsbereiche und ihrer Erwartungen an die Führung. In diesem Jahr zeigt der WRI ein wichtiges allgemeines Bedürfnis von Büroarbeiter:innen auf: personalisierte Arbeitserfahrungen.
Mindestens zwei Drittel der Arbeitnehmer:innen weltweit äußerten den Wunsch nach personalisierten Arbeitserfahrungen, einschließlich maßgeschneiderter Arbeitsbereiche, Zugang zu bevorzugten Technologien und flexiblen Arbeitsumgebungen. Diese Erfahrungen sind enorm wichtig, um die Beziehung zur Arbeit zu verbessern, denn sie haben positive Auswirkungen sowohl für die Arbeitnehmer:innen als auch für die Unternehmen:
- 64 Prozent der Büroangestellten weltweit gaben an, dass sie sich stärker für das Wachstum ihres Unternehmens engagieren würden, wenn die Arbeit auf ihre persönlichen Bedürfnisse und Vorlieben zugeschnitten oder angepasst wäre.
- 69 Prozent sind der Meinung, dass dies ihr allgemeines Wohlbefinden steigern würde.
- 68 Prozent gaben an, dass dies ein Anreiz für sie wäre, länger bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber zu bleiben.
Dieser Wunsch nach Personalisierung ist so stark, dass weltweit 87 Prozent der Büroangestellten bereit wären, dafür auf einen Teil ihres Gehalts zu verzichten. Im Durchschnitt wären die Arbeitnehmer:innen bereit, auf bis zu 14 Prozent ihres Gehalts zu verzichten.
Mit KI die Arbeit genießen und die Produktivität steigern
Die Nutzung von KI unter Büroangestellten ist von 38 Prozent im letzten Jahr auf 66 Prozent im Jahr 2024 angestiegen. Arbeitnehmer:innen, die KI nutzen, sehen eine Reihe von Vorteilen. Dazu gehört auch eine gesündere Beziehung zur Arbeit:
- 73 Prozent der Befragten weltweit sind der Meinung, dass KI ihre Arbeit erleichtert. 69 Prozent passen ihre Nutzung von KI an, um produktiver zu sein, was darauf hindeutet, dass KI eine „Zutat“ sein könnte, um eine individuellere Arbeitserfahrung zu ermöglichen.
- Für 60 Prozent spielt KI eine Schlüsselrolle, um ihre Work-Life-Balance zu verbessern.
- 68 Prozent der Studienteilnehmer:innen gaben an, dass KI ihnen neue Möglichkeiten eröffnet, die Arbeit zu genießen.
- 73 Prozent weltweit sind der Meinung, dass ein besseres Verständnis von KI es ihnen erleichtern wird, beruflich voranzukommen.
Außerdem sind Büroangestellte, die KI nutzen, weltweit um elf Prozent zufriedener mit ihrer Beziehung zur Arbeit als ihre Kolleg:innen, die dies nicht tun. Daher ist es dringend erforderlich, dass Arbeitnehmer:innen KI so früh wie möglich einsetzen, denn die Angst der Nicht-KI-Nutzer:innen, dass ihr Arbeitsplatz von KI ersetzt wird, ist gestiegen: Weltweit sind 37 Prozent besorgt – ein Anstieg um fünf Prozent im Vergleich zum letzten Jahr.
Führungskräften fehlt es an Selbstvertrauen
Während der Index auf globaler Ebene kaum Veränderungen aufzeigt, gab es in den Ländern, die einen Anstieg ihres individuellen Arbeitsbeziehungsindex verzeichneten, leichte Verbesserungen bei den sechs Schlüsselfaktoren für eine gesunde Beziehung zur Arbeit – vor allem bei den Faktoren Führung und Erfüllung am Arbeitsplatz. Der diesjährige Index zeigt, dass das Vertrauen in die Führungsebene nach wie vor ein entscheidender Faktor für eine gesunde Arbeitsbeziehung ist. Allerdings besteht eine Diskrepanz zwischen der Anerkennung der Bedeutung menschlicher Fähigkeiten (zum Beispiel Achtsamkeit, Selbstbewusstsein, Kommunikation, kreatives Denken, Belastbarkeit, Einfühlungsvermögen, emotionale Intelligenz) und der Zuversicht der Führungskräfte, diese auch umzusetzen:
- Während 90 Prozent der Führungskräfte die Vorteile von Empathie anerkennen, sind nur 44 Prozent zuversichtlich, was ihre menschlichen Fähigkeiten angeht.
- Nur 28 Prozent der Arbeitnehmer:innen sehen bei ihren Führungskräften durchweg Einfühlungsvermögen, obwohl 78 Prozent dies hoch einschätzen.
Weibliche Führungskräfte als Lichtblick
Die diesjährige Studie hat jedoch einen Lichtblick aufgedeckt: weibliche Führungskräfte. Im Durchschnitt sind weibliche Führungskräfte um zehn Prozent zuversichtlicher in Bezug auf ihre Hard Skills (Technik, Computer, Präsentation usw.) und um 13 Prozent zuversichtlicher in Bezug auf ihre menschlichen Fähigkeiten als ihre männlichen Kolleg:innen.
Darüber hinaus ist das Vertrauen der weiblichen Führungskräfte in beiden Bereichen im Vergleich zum vergangenen Jahr deutlich gestiegen: um zehn Prozent bei den menschlichen Fähigkeiten und um vier Prozent bei den Hard Skills. Bei den männlichen Führungskräften sieht das Bild etwas anders aus: Ihr Vertrauen bei den menschlichen Fähigkeiten stagnierte. Bei den Hard Skills sank es um drei Prozent.
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