KI sagt Verletzungen im Fußball voraus

Künstliche Intelligenz bringt detaillierte Prognosen über Leistungssteigerung und gesundheitliche Risiken von Spielern. [...]

Algorithmen gegen Verletzungen (c) Kurt Michel, pixelio.de
Algorithmen gegen Verletzungen (c) Kurt Michel, pixelio.de

Das zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörende Istituto di Scienza e Tecnologie dell’Informazione und die Università di Pisa aben zwei innovative Algorithmen für Fußballclubs entwickelt. Mit ihrer Hilfe können Leistungen und Verletzungsgefahr von Fußballspielern vorhergesagt werden.

Treffergenauigkeit bei 50 Prozent

Der erste Algorithmus besteht aus der Kombination von Internet of Things und Künstlicher Intelligenz (KI). Zu dem Zweck wurden Fußballspieler eine Spielsaison lang mit einem GPS-Gerät ausgestattet. Damit konnten alle Bewegungskriterien, wie zurückgelegte Strecken, Kreislaufstärke oder Beschleunigungswerte, überwacht werden. Bei der Auswertung dieser Variablen wurde eine Korrelation zum Verletzungsrisiko festgestellt.

„Unser ‚Injury Forecaster‘ erlaubt wertvolle Schlussfolgerungen für den Mannschaftscoach über die Gestaltung seiner Trainungseinheiten und -methoden“, erklärt Projektleiter Luca Pappalardo. Immerhin liege die Treffgenauigkeit zur Verletzungsgefahr bei über 50 Prozent, während die Zuverlässigkeit herkömmlicher Prognosetechniken nur fünf Prozent betrage.

Millionen Kicker genau ausgewertet

Ein weiterer, mit der italienischen Firma Wyscout erarbeiteter Algorithmus betrifft die Entwicklung der Leistungsfähigkeit einzelner Spieler. „Hierzu haben wir mehrere Millionen Daten von Fußballspielen in aller Welt ausgewertet“, erläutert der italienische Forscher. Dabei wurden alle Einzelaspekte von Spielabläufen, wie beispielsweise Dribbeln oder Schießen, und deren Position auf dem Spielfeld untersucht.

„‚PlayeRank‘ ist für den Club sehr hilfreich, da unser Algorithmus die individuelle spielerische Leistung über längere Zeiträume verfolgt und damit Vohersagen über das weitere Entwicklungspotential erlaubt“, so Pappalardos Forscherkollege Paolo Cintia. Für die Vereinsspitze ergäben sich zudem Entscheidungshilfen für geplante Einkäufe oder Verkäufe von Spielern. Die Untersuchung wurde in enger Zusammenarbeit mit dem FC Barcelona durchgeführt. Details sind in der internationalen Fachzeitschrift „PlosOne“ publiziert.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*