Kosten von Datendiebstählen erreichen Rekordhoch

Die durchschnittlichen Kosten für Unternehmen im Fall eines Datendiebstahls liegen heute bei rekordhohen 4,4 Millionen Dollar. Laut dem neusten IBM Security Report ist das ein Anstieg von 13 Prozent im Vergleich zu 2020. [...]

Foto: Pete Linforth/Pixabay

Die durchschnittlichen Kosten eines Datenlecks stiegen im letzten Jahr auf ein Allzeithoch von 4,4 Millionen Dollar. So steht es im neuesten jährlichen IBM Security Report. Im Vergleich zu 2020 ist das ein happiger Anstieg von 13 Prozent.

Der IBM Security Report basiert auf einer Analyse von 550 Organisationen rund um die Welt, die zwischen März 2021 und März 2022 Opfer eines Datendiebstahls wurden. Die Kosten eines Datenlecks setzten sich nicht nur aus dem sofort sichtbaren Schaden wie der Zahlung von Lösegeldern zusammen, sondern auch aus längerfristigen Nachteilen für betroffene Organisationen.

Dazu zählen etwa verlorene Verkaufsabschlüsse oder Klagen von Kunden und Partnern, deren Daten entwendet wurden, sowie die Aufrüstung des eigenen Sicherheitssystems. Die befragten Organisationen gaben an, dass beinahe die Hälfte der Kosten eines Datenlecks über ein Jahr nach dem Vorfall anfallen würden.

Im Gesundheitswesen wird es besonders teuer

Viele der Datenlecks, die die höchsten Kosten verursachten, betrafen kritische Infrastruktur wie die Finanzdienste oder den Energiesektor. Dort lag der durchschnittliche Schaden bei einem Betrag von 4,8 Millionen Dollar.

Am teuersten werden Datenlecks in kritischen Infrastrukturen jedoch, wenn sie in der Gesundheitsbranche vorkommen. Diese verzeichnete mit durchschnittlich 10,1 Millionen Dollar die höchsten Kosten im Falle eines Datendiebstahls.

Anbieter wälzen Kosten auf Kunden ab

Auch Kunden bekommen die Kosten, welche ein Datendiebstahl verursacht, zu spüren. Über die Hälfte der befragten Unternehmen gab in der Umfrage zu, die Kosten, welche durch Datenlecks entstehen, in Form von höheren Preisen für ihre Produkte und Services an die Kunden weiterzugeben.

Unsichere Zugangsdaten werden zum Problem

Laut dem Report ist beinahe ein Fünftel der Datendiebstähle auf kompromittierte oder gestohlene Zugangsdaten zurückzuführen. Auch Phishing ist mit einem Anteil von 16 Prozent bei den Kriminellen ein beliebter Weg, um ihre Ziele zu infiltrieren. Einen weiteren Aufschwung erlebten die Angriffe mit Ransomware. Im Vergleich zu 2021 stieg ihr prozentualer Anteil an den Attacken von 7,8 auf 11 Prozent.

*Fabio Gerber ist Autor bei com!professional.


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