Leader sind in der Krise gefordert und gefragt

In der Corona-Krise sind die Führungskräfte vor allem als Entscheider gefragt, die ihren Mitarbeiter die nötige Orientierung geben und trotz aller Veränderungen Zuversicht ausstrahlen. Zu dem Schluss kommt das Leadership-Trendbarometer des IFIDZ. [...]

In der Corona-Krise sind die Führungskräfte vor allem als Entscheider gefragt. (c) pixabay

„Was sind aus Ihrer Warte in der aktuellen Krise die größten Herausforderungen für Führungskräfte?“ Das wollte das Institut für Führungskultur im digitalen Zeitalter (IFIDZ), Frankfurt, in seinem aktuellen Leadership-Trendbarometer wissen. Bei der OnlineBefragung zeigte sich, in der Krise sind die Führungskräfte vor allem als Entscheider sowie Lenker und Steuerer ihrer Bereiche gefragt; außerdem als Persönlichkeiten, die ihren Mitarbeitern in der Krise Orientierung und Halt bieten.

So nannten die meisten der 217 Befragungsteilnehmer als zentrale Herausforderung „Prioritätensetzung: Schnell und richtig entscheiden in der Krise“ (58 Prozent; Mehrfachantworten möglich). Kaum weniger sahen als große Herausforderung „Strukturiert und fokussiert agieren in einem ‚instabilen Umfeld‘“ (54 Prozent), dicht gefolgt von der Herausforderung „Als Verantwortlicher trotz Krise Gelassenheit und Zuversicht vermitteln“ (50 Prozent).

Überraschend sind diese Ergebnisse laut Barbara Liebermeister, Leiterin des IFIDZ, nicht, denn: „Wenn eine Krise wie die Corona-Krise sämtliche Strategien und Planungen der Unternehmen obsolet macht, ist es die erste Führungsaufgabe, die veränderte Situation zu reflektieren und die Prioritäten neu zu setzen – „was in einer Situation in der viele Märkte kollabieren eine sehr herausfordernde Aufgabe ist“, denn: Nur dann ist ein effektives Krisenmanagement möglich. Zugleich ist dies die Voraussetzung, um als Leader trotz Krise Gelassenheit und die Zuversicht „Wir schaffen das“ auszustrahlen und den Mitarbeitern die gewünschte Orientierung und den nötigen Halt zu geben.

Realitätsferne Diskussionen

Alle anderen Herausforderungen haben verglichen damit eine eher nachgeordnete Bedeutung oder sie ergeben sich wie die AufgabenTeams auf Distanz führen“ oder „OnlineMeetings effektiv durchführen“ bereits aus Maßnahmen zum Bewältigen der Krise, wie dass mehr Mitarbeiter im Home-Office arbeiten. Auffallend ist jedoch, dass über 40 Prozent der Befragten betonen, eine große Herausforderung sei, in der aktuellen Situation den „Zukunftsblick“ zu bewahren – und nicht in einen blinden Aktionismus zu verfallen. Das ist laut Patrick Merke, Mitglied der IFIDZ-Institutsleitung, nachvollziehbar in einer Situation in der scheinbar die Welt zusammenbricht, umso wichtiger sei es jedoch, beim Führen die Ziele gegebenenfalls neu zu definieren und im Arbeits– bzw. Führungsalltag die Prioritäten richtig zu setzen.

Die Ergebnisse des aktuellen Trendbarometers sind für Barbara Liebermeister auch ein Indiz dafür, wie realitätsfern so manche Managementdiskussion in den letzten Jahren war – so zum Beispiel die Diskussion darüber, inwieweit Führung künftig in den Unternehmen noch nötig sei. Gerade jetzt in der Krise zeige sich, wie unverzichtbar Führungskräfte, die sich auch als Entscheider und nicht nur als Coach ihrer Mitarbeiter verstehen, für den Erfolg von Unternehmen sind; außerdem Führungskräfte, die ihren Mitarbeitern den Rahmen und die Zielsetzungen ihres Handels vorgeben und ihnen so auch die nötige Orientierung bieten.


Mehr Artikel

Rüdiger Linhart, Vorsitzender der Berufsgruppe IT der Fachgruppe UBIT Wien. (c) WeinwurmFotografie
Interview

IT-Berufe im Fokus: Innovative Lösungen gegen den Fachkräftemangel

Angesichts des anhaltenden IT-Fachkräftemangels ist schnelles Handeln gefordert. Die Fachgruppe IT der UBIT Wien setzt in einer Kampagne genau hier an: Mit einem breiten Ansatz soll das vielfältige Berufsbild attraktiver gemacht und innovative Ausbildungswege aufgezeigt werden. IT WELT.at hat dazu mit Rüdiger Linhart, Vorsitzender der Berufsgruppe IT der Fachgruppe UBIT Wien, ein Interview geführt. […]

News

ISO/IEC 27001 erhöht Informationssicherheit bei 81 Prozent der zertifizierten Unternehmen

Eine Umfrage unter 200 Personen verschiedener Branchen und Unternehmensgrößen in Österreich hat erstmals abgefragt, inwiefern der internationale Standard für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISO/IEC 27001) bei der Bewältigung von Security-Problemen in der Praxis unterstützt. Ergebnis: Rund 81 Prozent der zertifizierten Unternehmen gaben an, dass sich durch die ISO/IEC 27001 die Informationssicherheit in ihrem Unternehmen erhöht hat. […]

News

Public Key Infrastructure: Best Practices für einen erfolgreichen Zertifikats-Widerruf

Um die Sicherheit ihrer Public Key Infrastructure (PKI) aufrecht zu erhalten, müssen PKI-Teams, sobald bei einer Zertifizierungsstelle eine Sicherheitslücke entdeckt worden ist, sämtliche betroffenen Zertifikate widerrufen. Ein wichtiger Vorgang, der zwar nicht regelmäßig, aber doch so häufig auftritt, dass es sich lohnt, PKI-Teams einige Best Practices für einen effektiven und effizienten Zertifikatswiderruf an die Hand zu geben. […]

News

UBIT Security-Talk: Cyberkriminalität wächst unaufhaltsam

Jedes Unternehmen, das IT-Systeme nutzt, ist potenziell gefährdet Opfer von Cyberkriminalität zu werden, denn die Bedrohung und die Anzahl der Hackerangriffe in Österreich nimmt stetig zu. Die Experts Group IT-Security der Wirtschaftskammer Salzburg lädt am 11. November 2024 zum „UBIT Security-Talk Cyber Defense“ ein, um Unternehmen in Salzburg zu unterstützen, sich besser gegen diese Bedrohungen zu wappnen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*