Google hat versehentlich eine Testversion von Android 11 auf einige Geräte gespielt. Zu sehen waren einige neue Features und Verbesserungen des Open-Source-Betriebssystems. Google hat die offizielle Präsentation von Android 11 provisorisch auf September verschoben. [...]
Angesichts der derzeitigen Geschehnisse sei „nicht die Zeit zum Feiern“. Praktisch zeitgleich ist aber eine neue, weit fortgeschrittene Beta-Version des mobilen Betriebssystems auf einigen Geräten verfügbar gewesen. Offenbar ein Versehen. Dennoch spannend, was die Nutzer voraussichtlich erwartet – wobei es natürlich immer möglich ist, dass die ein- oder andere Funktion vor dem finalen Release noch rausfliegt oder dazukommt.
Scoped Storage
Der sogenannte Scoped Storage ist ein Überbleibsel von Android 10, welches jedoch zunächst nicht ausgerollt wurde. Jede App soll dank des Scoped Storages einen Speicherbereich besitzen, auf den andere Apps keinen Zugriff haben. Zudem wird der Zugriff auf den allgemeinen Gerätespeicher eingeschränkt. Bisher konnte jede App theoretisch auf den Speicher und damit auf die Daten einer anderen Anwendung zugreifen.
Bluetooth im Flugmodus
Wie XDA Developers berichten, soll es möglich sein, dass Bluetooth weiterhin aktiv bleibt, auch wenn der Flugmodus aktiviert wird. Natürlich ist es auch jetzt kein großer Zauber, Bluetooth einfach wieder zu aktivieren. Jedoch trägt es zum Komfort bei.
Scrollbare Screenshots
Auf Twitter erschien eine Mitteilung, dass Android 11 endlich nativ scrollbare Screenshots erstellen können soll, sodass zum Beispiel auch längere Chatkonversationen auf einem Screenshot einfangbar wird.
Display-Simulator
Für Endnutzer vielleicht nicht so wichtig, für Entwickler hingegen sehr: Unter Android soll simuliert werden können, inwiefern verschiedene Displays sich auf eine App auswirken können. Ist beispielsweise das Menü zu weit rechts, könnte eine Punch-Hole-Selfie-Cam das Menü verdecken, oder ein Waterfall-Display könnte das Aktivieren mühsam machen et cetera.
HD-Audio
Neu soll es einen Schalter geben, der über den zu nutzenden Bluetooth-Audio-Codec entscheidet. Die Wahl besteht zwischen SBC oder AAC. Dies kann sich entscheidend auf die Wiedergabequalität auswirken.
Google Files
Google scheint die ganze Dateiverwaltung auf die App Google Files schieben zu wollen. Dies soll es einfacher machen, heruntergeladene oder auf Google Drive befindliche Dateien zu verwalten und in den Verzeichnissen herumzuschieben.
Bild-in-Bild
Wenn man beispielsweise ein Video schaut, welches man über WhatsApp erhalten hat, kann man ja bereits heute die eigentliche App schliessen. Nun soll das Videofenster in seiner Größe noch stufenweise verstellbar sein.
Gesten
Neu sollen die Swipe- und Tipp-Gesten auch in Sachen Empfindlichkeit individuell konfiguriert werden können.
App-Icons
Grundsätzlich kocht bei Android sowieso jeder Hersteller sein eigenes Süppchen, was das Erscheinungsbild seiner Icons angeht. Dennoch führt Google mit Android 11 insgesamt 5 mögliche Formen ein, unter denen ausgewählt werden kann. Etwa ein Viereck, ein Sechseck, eine Sprechblase und so weiter.
Benachrichtigungsverlauf
In Zukunft soll es möglich sein, in den Einstellungen die Benachrichtigungen der letzten 24 Stunden zu überprüfen. Allerdings sollen sie nicht mehrmals aufrufbar sein.
Gesichtserkennung wird sicherer
Neu soll die Gesichtserkennung nur noch funktionieren, wenn der Nutzer die Augen offen hält. Die Authentifizierung mit geschlossenen Augen habe zuletzt für Unmut unter den Usern gesorgt.
Chat-Benachrichtigungen können separat gespeichert und verwaltet werden
Unter Einstellungen/Benachrichtigung sei es möglich, die Konversations-Apps zu definieren, deren Benachrichtigungen unter diesem Menüpunkt zu finden ist. Damit will Google die allgemeine Benachrichtigungs-Verwaltung etwas entlasten.
Neues GUI für den Screenrecorder
Neu gibt es eine überarbeitete Oberfläche für den Bildschirmrekorder. Dieser erlaubt es, über einen Schalter über einen ausschließlichen Video- oder gleichzeitigen Audio-Mitschnitt zu entscheiden.
IPSec VPN
Der Verschlüsselungsstandard IPSec erlaubt es, innerhalb von VPNs größere Datenpakete zu verschlüsseln. Weitere Funktionsoptionen stehen offenbar bereit, sind aber noch nicht bekannt
Apps aus Drittquellen? Ungern.
Wenig Freude dürften Nutzer haben, die regelmäßig Apps aus Drittquellen installieren. Beispielsweise Nutzer neuerer Huawei-Geräte, deren App Gallery noch nicht ganz die App-Vielfalt eines Google Play Stores aufweist.Ab Android 11 soll hier eine neue Hürde kommen, wie Android Police berichtet: Bisher war es so, dass man die APK im Store seiner Wahl suchte und dann beim Initiieren der Installation sein Einverständnis geben musste, dass diese App nun installiert wird. Anschließend fand die Installation statt. Neu wird es so sein, dass die Erlaubnis zwar erfragt wird, das Menü mit der APK im Hintergrund aber geschlossen wird. Nach dem Erteilen der Erlaubnis muss also erneut nach der APK gesucht werden und die entsprechenden Eingaben von Daten nochmal durchgeführt werden. Kein Weltuntergang, aber doch mühsam.
*Florian Bodoky ist Redakteur von PCTipp.
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