Eine aktuelle Untersuchung von HackerOne vergleicht Höhe der anfallenden Kosten bei einer Datenschutzverletzung mit dem Preis für eine identifizierte Schwachstelle auf dem Bug Bounty-Markt. [...]
Eine neue Untersuchung, initiiert von der Bug-Bounty- und Pentesting-Plattform HackerOne, legt offen, dass die Kosten für vier schwerwiegende Datenschutzverletzungen der letzten Jahre drastisch hätten gesenkt werden können. Diese Datenschutzverletzungen haben die betroffenen Unternehmen kumuliert rund 307 Millionen Euro gekostet, und hätten mit Investitionen von insgesamt lediglich 11.122 Euro vermutlich verhindert werden können. Die Schätzung basiert auf den durchschnittlich an Hacker gezahlten Vergütungen für das Aufdecken ähnlicher Schwachstellen im Rahmen eines Bug Bounty-Programms. Als Teil solcher Initiativen werden Hacker für das Aufdecken von sich möglicherweise verheerend auswirkenden Schwachstellen honoriert. Die Unternehmen bekommen einen detaillierten Bericht zur jeweiligen Schwachstelle und dazu wie man sie beseitigen kann. Und das, bevor Angreifer sich die Lücken zunutze machen.
Datenschutzverletzungen verursachen jährlich Schäden in Millionenhöhe und sie ziehen empfindliche Strafen nach sich. Zudem erschüttern Verstöße das Vertrauen der Kunden, haben Reputationsverluste zur Folge und belasten die finanzielle Bilanz eines Unter-nehmens. So hat das Information Commissioner’s Office (ICO), die unabhängige Datenschutz-Aufsichtsbehörde in Großbritannien, erst kürzlich verlauten lassen, dass British Airways mit einer Strafe in Höhe von umgerechnet 212 Millionen Euro für den Verlust einer halben Million Kundendaten im letzten Jahr belegt werden soll. Vermutlich haben sich die Angreifer über eine JavaScript-Schwachstelle bei einem Drittanbieter Zugang zu den Systemen bei British Airways verschafft. Auf einer Bug Bounty-Plattform liegt der Wert einer derartigen Schwachstelle zwischen etwa 4.600 und 9.300 Euro.
Gegenstand der Untersuchung von HackerOne waren die Kosten, die auf Klagen und Verfahren sowie die verhängten Strafen bei vier schwerwiegenden Datenschutzverletzungen der letzten Jahre zurückgehen. Die betroffenen Unternehmen: British Airways (2018), TicketMaster (2018), Carphone Warehouse (2018) und TalkTalk (2015). Im Rahmen der Untersuchung wurden diese Kosten mit den Bug Bounty-Honoraren verglichen, die für diesen Datenschutzverletzungen zugrunde liegenden Schwachstellen gezahlt worden wären. Insgesamt betrugen die Kosten für alle vier Unternehmen zusammen umgerechnet rund 307 Millionen Euro. Wenn die betreffenden Schwachstellen im Rahmen eines Bug Bounty-Programms aufgedeckt und verantwortlich offengelegt worden wären, hätte das die Unternehmen zusammen zwischen 11.122 und rund 37.000 Euro gekostet. Die Schätzungen basieren auf den durchschnittlich für diese Art von Schwachstellen gezahlten Bug Bounties.
Die Angriffsflächen vergrößern sich weiter. Es bleibt eine andauernde Herausforderung Cyberkriminellen einen Schritt voraus zu sein. Prash Somaiya, Security Engineer bei HackerOne: „Die am besten geschützten Unternehmen und Organisationen sind sich bewusst, dass es verschiedene Wege gibt, herauszufinden, wo die gefährlichsten Schwachstellen liegen. Mithilfe eines Bug Bounty-Programms und der Unterstützung von Hackern haben unsere Kunden 120.000 Schwachstellen identifizieren und beseitigen können und das, bevor ein Datenschutzverstoß aufgetreten ist. Unsere Untersuchung ist eine grobe Schätzung hinsichtlich der potenziell gezahlten Bug Bounties innerhalb unserer laufenden Programme mit Kunden in vergleichbaren Branchen. Trotzdem zeigt schon dieser Vergleich, dass Unternehmen Millionen sparen und Risiken senken können, wenn sie ihre Schwachstellen vorausschauend identifizieren und patchen.“
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