Mitarbeiter in einem Ranking nach ihrer Leistung einzuteilen, zerstört die Kooperation zwischen ihnen. Der Wettbewerb innerhalb eines Unternehmens wird durch solche Gliederungen zu sehr verschärft. [...]
Vielmehr sollten Vorgesetzte ihre Angestellte nach der Qualität ihrer Teamarbeit beurteilen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Università Commerciale Luigi Bocconi.
„Rankig muss fair sein
„Rankings bei der Bewertung von Mitarbeitern sind meistens darauf ausgelegt, einen besonders guten und einen besonders schlechten Angestellten hervorzuheben. Dazwischen besteht eine Art Rauschen. Diese Einteilungen spiegeln oft nicht die genaue Realität wider. Wettbewerb zwischen Angestellten ist nur förderlich, wenn er auch wirklich gerecht ist und jeder die gleichen Chancen hat“, erklärt Franz Fürndraht, Spezialist für Lehrlingsausbildung beim Teambuilding-Unternehmen Sternlicht.
Die Wissenschaftler haben ein Experiment mit einer Gruppe von 592 Testpersonen durchgeführt, die sich aus Studenten und Mitarbeitern einer US-Universität zusammensetzte. Die Studienteilnehmer wurden in 74 Gruppen eingeteilt und mussten mehrere Aufgaben im Team lösen. Dabei hatten sie die Möglichkeit, die Leistung ihrer Kollegen zu beurteilen. Einige Teams erstellten von sich aus ein Ranking-System.
Anerkennung für „Helfer“
Es stellte sich heraus, dass die Chancen für eine Kooperation zwischen Teilnehmern, die über ihr Team-Ranking Bescheid wussten, um 0,36 Mal geringer ausfiel als bei Gruppen, in denen diese Information nicht vorhanden war. Wenn die Studienteilnehmer allerdings zusätzlich zu ihrem Ranking auch Informationen darüber erhielten, wie oft ihre Kollegen mit anderen kooperierten, erhöhte sich die Chance einer erfolgreichen Zusammenarbeit um das 1,87-Fache.
Studienleiterin Cassandra Chambers zufolge führen Rankings dazu, dass Angestellte um ihre Position fürchten oder mangelnde Fairness vermuten. Das sei dem Teamwork abträglich. Jedoch könnten diese disruptiven Kräfte aufgehoben werden. „Helfer müssen Anerkennung erhalten. Ihr kooperatives Verhalten muss belohnt werden. Dadurch kann das Ranking-System weiter bestehen und Mitarbeiter zu Höchstleistungen antreiben“, so Chambers.
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