Die Angst vor einem Ausfall der heimischen Mobilfunknetze ist nachvollziehbar, aus aktueller Sicht aber unbegründet. Das ergibt eine Analyse vom Mobilfunk-Vergleichsportal tarife.at, das sich die Netzkapazität der vergangen zwei Wochen angesehen hat. [...]
An Tagen wie diesen wird die Abhängigkeit vom Internet besonders deutlich. Home-Office, großflächiges E-Learning, vermehrter Medienkonsum und der Austausch mit Verwandten und Freunden könnten das Internet an seine Grenzen bringen. Die Mobilfunkbetreiber entgegnen aktuellen Gerüchten, wonach das Netz überlastet sei. Eine Detailanalyse von tarife.at bestätigt das einheitliche Kredo der Netzanbieter: „Wir können beruhigt sein. Über 100.000 Speedtests aus den vergangenen zwei Wochen belegen, dass das Netz hierzulande stabil ist“, beschwichtigt Maximilian Schirmer, Geschäftsführer von tarife.at: „Das Datennetz hält der aktuellen Bewährungsprobe stand. Während wir vor allem Schwankungen im LTE–Netz erkennen, sind die Raten speziell im DSL- und Kabel-Netz stabil.“
100.000 Speedtests belegen die Stabilität der Netze
Nicht auszumalen was wir in der derzeitigen Situation, ohne funktionierendem Internet, machen würden. Ein Szenario, das uns glücklicherweise erspart bleiben sollte: Aktuelle Auswertungen der Leitungskapazitäten der letzten zwei Wochen belegen die hohe Belastbarkeit der heimischen Datennetze: tarife.at hat seit Freitag, 6. März 2020 über 100.000, durch reale Nutzer getätigte, Speedtests herangezogen und den Mittelwert der Down- und Upload-Geschwindigkeit nach Wochentag analysiert. Vergleicht man also vorletzten Freitag 6. März mit Freitag 13. März, hat die Geschwindigkeit, quer über das LTE-, DSL- und Kabelnetz hinweg, um 10,87 Prozent abgenommen. Somit sind die Netze nach wie vor gegen den hohen Ansturm gerüstet. Damit das auch so bleibt, ist ein sorgsamer Umgang der Nutzer empfehlenswert.
DSL, LTE und Kabel im Vergleich
Bei durchschnittlichen Downloadraten um die 27 Mbit/s erweisen sich vor allem die DSL-Netze als äußerst stabil. Höhere Schwankungsbreiten sind hingegen bei LTE–Netzen zu beobachten. Hier liegen die Raten aber weiterhin bei durchschnittlich 32 Mbit/s. Dazwischen reihen sich die Kabelnetze ein. Mit durchschnittlich 81 Mbit/s halten sie einerseits der höheren Nachfrage stand und liefern – bei gleichzeitig geringer Schwankung – vor allem weiterhin die besten Bandbreiten.
Dass die gefühlte Geschwindigkeit davon auch mal abweichen kann, ist für Schirmer nicht überraschend: „Klar kann es an der einen oder anderen Stelle auch mal kurzeitig zu Überlastungen kommen. Insbesondere beim Home-Office liegt das Problem aber häufig bei den VPN-Verbindungen der Firmen. Insgesamt kennen wir vergleichbare Beobachtungen üblicherweise von den Wochenenden. Das Mobilfunknetz erlebt derzeit gewissermaßen ein starkes verlängertes Wochenende“, fasst Schirmer die Situation abschließend zusammen, dessen Vergleichsportal in den letzten Tagen einen Anstieg von 80 Prozent mehr Breitband-Preisvergleichen und 40 Prozent mehr Speedtests verzeichnete. Die Bedeutung des Internets als strategische Infrastruktur ist damit jedenfalls zusätzlich untermauert.
5 Tipps für weniger Datenverbrauch
- Entlasten Sie die ORF TVthek: Lineares Fernsehen, über Satelliten oder Kabelfernsehen, benötigt weit weniger Bandbreite als die ORF TVthek.
- Reduzieren Sie die Auflösung: Beschränken Sie sich bei Video on Demand auf eine HD-Auflösung. Diese ist ebenfalls hervorragend und benötigt nur ein Fünftel der Bandbreite von 4K bzw. UHD.
- Videos und Serien offline schauen: Um das Netz in der Primetime zu entlasten, können Sie Ihre Lieblingsserien und andere Videos zu ruhigeren Tageszeiten (z. B. in der Nacht oder am Vormittag) herunterladen und sie später offline ansehen.
- Schonender Social Media-Konsum: Auf Facebook und Co. möchten dieser Tage viele nicht verzichten, auf Auto-Play von Videos beim Durchscrollen allerdings schon: Bei den sozialen Netzwerken einfach den „Data Saver“ aktivieren und unnötigen Datenverbrauch stoppen.
- Bandbreite beim Musikhören einsparen: Wem es nicht um das Video, sondern den Song geht, sollte seine Lieblingstracks z. B. über Spotify anstatt über YouTube hören.
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