Was sind die Themen für modernes IT-Management? Hintergrund ist nicht nur diese Frage, sondern auch die Befähigung des modernen IT-Managers. [...]
In den letzten Jahren gab es einen unglaublichen Schub von KI Tools und Anwendungen, regulatorischen Veränderungen und digitalisierten Prozessen auf der einen Seite und eine starke Veränderung der generationengetriebenen Umwälzungen am Arbeitsmarkt.
Der moderne IT-Manager steht in der Mitte all dieser Bewegungen, dieser Text soll eine kurze Betrachtung der inhaltlichen Themen des IT-Managements geben, um ein besseres Verständnis für die Thematik zu schaffen.
Man könnte in einem ersten gedanklichen Schritt, modernes IT-Management auf diese Weise zusammenzufassen:
- Überwachung und Steuerung der IT-Infrastruktur
- Garantieren der Informationssicherheit
- Integration neuer Technologien und Trends
- Schaffung von Transparenz und Zusammenarbeit innerhalb der IT-Abteilung und mit anderen Abteilungen
- Verwaltung und Optimierung der IT-Budgets
- Förderung von Innovationen und Fähigkeiten innerhalb der IT-Abteilung.
Zusätzlich zu den bereits genannten Punkten umfasst modernes IT-Management auch:
- Schaffung einer Agilen Arbeitsumgebung
- Verwaltung von Cloud-Computing-Systemen und Überprüfung des Zwecks von Cloud-Infrastruktur im Vergleich zu Alternativen
- Nutzung von DevOps– DevSecOps-Methoden zur Beschleunigung der Softwareentwicklung
- Verwaltung und Überwachung von Anwendungs- und Datenlebenszyklen
- Förderung von Datenanalyse und Business Intelligence
- Überwachung von Compliance- und Regulierungsanforderungen.
- Einhalten und Weiterentwickeln einer funktionierenden Governance
Das Ziel moderner IT-Management-Praktiken ist es, die IT-Abteilung als wertschöpfenden Teil des Unternehmens zu positionieren, indem sie Geschäftsprozesse unterstützt, innovative Lösungen bereitstellt und die Effizienz und Effektivität der IT-Systeme maximiert.
Im Grunde kann man auch die Herausforderungen im modernen IT-Management begegnen und diese in folgenden Punkten wiederfinden:
- Sicherheit: Schutz vor Cyber-Bedrohungen und Garantie der Datensicherheit wird immer wichtiger.
- Digitalisierung: Unterstützung der digitalen Transformation von Unternehmen.
- Skalierbarkeit: Ermöglichung einer skalierbaren IT-Infrastruktur, um mit wachsenden Geschäftsanforderungen Schritt zu halten.
- Talente: Rekrutierung und Bindung von IT-Talenten, die mit den neuesten Technologien und Trends vertraut sind.
- Compliance: Einhaltung von Regulierungsanforderungen bei der Verwaltung von Daten und IT-Systemen, dies gilt besonders bei Finanzdienstleistern.
- Künstliche Intelligenz: Nutzung von KI und maschinellem Lernen, um IT-Prozesse zu optimieren und Geschäftsentscheidungen zu unterstützen.
Wie kann aber ein digitalisierter Prozess aussehen?
Die Digitalisierung eines Prozesses bedeutet, ihn durch den Einsatz digitaler Technologien und Werkzeuge zu automatisieren und zu optimieren. Dies kann dazu beitragen, den Prozess schneller, effizienter und fehlerfreier durchzuführen und ermöglicht es, Daten und Informationen elektronisch zu speichern, zu verarbeiten und zu teilen.
Die Digitalisierung von Geschäftsprozessen kann die folgenden Vorteile bieten: Effizienzsteigerung: Automatisierte Prozesse können schneller und präziser durchgeführt werden als manuelle Prozesse. Kosteneinsparungen: Digitale Prozesse können Kosten sparen, indem Papierkosten, manuelle Fehler und Doppelarbeit vermieden werden.
Datenanalyse: Durch die Speicherung von Daten in elektronischer Form können sie einfacher analysiert und genutzt werden. Zusammenarbeit: Digitale Prozesse ermöglichen eine bessere Zusammenarbeit und Kommunikation, indem sie eine gemeinsame Plattform für die Datenverarbeitung bieten. Flexibilität: Digitale Prozesse können leicht angepasst werden, um sich an veränderte Geschäftsanforderungen anzupassen.
Ein digitaler Geschäftsvorfall bezieht sich auf einen Geschäftsereignis, das mithilfe digitaler Technologien gesteuert und unterstützt wird. Dies kann ein einmaliges Ereignis wie die Übertragung von Geldern, ein wiederkehrender Prozess wie die Überwachung von Lieferketten oder ein komplexes Geschäftssystem sein, das auf digitalen Technologien basiert.
Was braucht der moderne IT-Manager?
Ein moderner IT-Manager benötigt eine Kombination aus technischen Wissens- und Führungsfähigkeiten, darunter:
Technisches Wissen: Kenntnisse in verschiedenen Technologien und Systemen, einschließlich Cloud-Computing, Datenanalyse, Cybersecurity und Netzwerken.
Projektmanagement\Wissen der Ablauforganisation: Fähigkeit, Projekte zu planen, zu organisieren und zu überwachen, um sicherzustellen, dass sie rechtzeitig und innerhalb des Budgets abgeschlossen werden.
Führungskompetenz: Fähigkeit, Teams zu führen, Entscheidungen zu treffen und Kommunikation mit Stakeholdern auf allen Ebenen sicherzustellen.
Wissen über das Geschäft und die entsprechenden Geschäftsvorfälle: Verständnis für Geschäftsanforderungen und die Fähigkeit, technische Lösungen anzubieten, die den Geschäftserfolg unterstützen.
Datenanalyse und Entscheidungsfindung: Fähigkeit, Daten zu sammeln, zu analysieren und Entscheidungen zu treffen, um die besten technischen Lösungen zu identifizieren.
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Fähigkeit, sich an sich ändernde technologische Entwicklungen und Geschäftsanforderungen anzupassen.
Digital Leadership und übergreifendes IT-Wissen: Kompetenzen, die sich weiterentwickeln und Fähigkeiten ausprägen, die Zusammenhänge erkennbar machen.
Ist eine IT-Abteilung wie ein gut geführtes Start-Up Unternehmen?
Eine IT-Abteilung kann Aspekte eines gut geführten Start-up-Unternehmens übernehmen, aber es gibt auch signifikante Unterschiede. Hier sind einige Vergleiche:
Agilität: Eine IT-Abteilung und ein gut geführtes Start-up-Unternehmen können beide agil sein, was bedeutet, dass sie schnell auf Veränderungen reagieren und ihre Strategien schnell anpassen können.
Innovationsfähigkeit: Beide haben das Potenzial, innovativ zu sein und neue Technologien und Geschäftskonzepte zu entwickeln.
Kundenfokus: Eine IT-Abteilung und ein Start-up-Unternehmen können beide den Kundenfokus haben, indem sie ihre Dienstleistungen und Produkte auf die Bedürfnisse ihrer Kunden ausrichten. Umgekehrt gesprochen: Große und traditionelle Unternehmen haben in der Regel einen festen Kundenstamm und müssen deshalb auch auf die Bestands-IT schauen, währen Start-Ups oft auf der grünen Wiese neu beginnen können.
Risikobereitschaft: Start-ups sind oft bereit, Risiken einzugehen, um schnell Wachstum und Erfolg zu erzielen. IT-Abteilungen müssen jedoch oft vorsichtiger sein, da sie für die Sicherheit und Integrität wichtiger Geschäftsdaten verantwortlich sind.
Finanzierung und Ressourcen: Start-ups haben oft begrenzte Finanzierung und Ressourcen und müssen kreativ sein, um ihre Ziele zu erreichen. IT-Abteilungen sind in der Regel Teil eines größeren Unternehmens und haben Zugang zu größeren Budgets und Ressourcen.
Führungsstil: Ein Start-up-Unternehmen kann einen lockeren und innovativen Führungsstil haben, während eine IT-Abteilung in der Regel einen rigoroseren Führungsstil hat, um Compliance und Sicherheitsanforderungen zu gewährleisten.
Teamzusammensetzung: Start-ups haben oft kleine und flexible Teams, während IT-Abteilungen größere und spezialisierte Teams haben können.
Entscheidungsfindung: Start-ups können schnelle Entscheidungen treffen, um schnell auf Veränderungen zu reagieren, während IT-Abteilungen oft längere Entscheidungsprozesse haben, um Risiken und Auswirkungen auf Geschäftsprozesse und Daten zu minimieren.
Marktfokus: Start-ups können auf eine bestimmte Nische oder einen spezifischen Markt ausgerichtet sein, während eine IT-Abteilung in der Regel für den gesamten Geschäftsbereich verantwortlich ist.
Wachstumspotenzial: Start-ups haben oft das Potenzial für schnelles Wachstum, während eine IT-Abteilung oft auf die Unterstützung des Geschäfts wachsen muss, um ihre Ziele zu erreichen.
Überträgt man einige dieser Punkte auf ein modernes IT Team, dann hat man gute Voraussetzung alte und neue Denkweisen miteinander zu verbinden.
Der moderne IT-Manager sollte auf die Verbreiterung von Wissen setzen. Hierzu folgende Gedanken:
Schulungen und Weiterbildung: Schulungen und Weiterbildungen können angeboten werden, um das IT-Wissen der Mitarbeiter zu erweitern und auf dem neuesten Stand zu halten.
Interne Expertenressourcen nutzen: Die Verwendung von internen Experten, die ihr Wissen und ihre Erfahrung teilen, kann eine großartige Möglichkeit sein, um das IT-Wissen in der Abteilung zu fördern.
Peer-to-Peer-Lernen fördern: Das Fördern von Peer-to-Peer-Lernmöglichkeiten kann dazu beitragen, dass Mitarbeiter ihr IT-Wissen miteinander teilen und erweitern.
Technologie-Experimentierräume einrichten: Einrichtung von Technologie-Experimentierräumen, in denen Mitarbeiter neue Technologien ausprobieren und lernen können, kann dazu beitragen, dass sie ihr IT-Wissen erweitern.
Partnerschaften mit externen Anbietern und Organisationen: Eine Partnerschaft mit externen Anbietern und Organisationen kann eine großartige Möglichkeit sein, um Zugang zu neuen IT-Ressourcen und -Informationen zu erhalten.
Tech-Talks und Workshops organisieren: Organisation von Tech-Talks und Workshops, bei denen externe Experten zu einem bestimmten Thema sprechen, kann dazu beitragen, dass Mitarbeiter ihr IT-Wissen erweitern.
Modernes IT-Management und die dazugehörigen Herausforderungen, Fähigkeiten, Vergleiche und Best Practices stehen immer im Fokus. Um erfolgreich zu sein, müssen moderne IT-Manager eine Kombination aus technischen und geschäftlichen Fähigkeiten besitzen.
Das IT-Management hat Ähnlichkeiten zu einem gut geführten Start-up-Unternehmen, indem es Agilität, Innovation und Kundenorientierung fördert.
Um das IT-Wissen in einer Abteilung zu vergrößern, empfiehlt es sich, Schulungen und Weiterbildungen, Interne Expertenressourcen, Peer-to-Peer-Lernen, Technologie-Experimentierräume, Partnerschaften mit externen Anbietern und Organisationen und Tech-Talks und Workshops anzubieten. In diesem Korb an Herausforderungen existiert der moderne IT-Manager.
*Dr. Patrick Hedfeld ist FOM Hochschuldozent in Frankfurt und unterrichtet dort Wirtschaftsethik, KI und IT-Management. Als freier Publizist widmet er sich modernen Themen an der Schnittstelle zwischen IT und Fachlichkeit
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