Nachhaltigkeit: Besser geht immer

Im geschäftigen Alltag verlieren wir leicht das große Ziel demokratischer Gesellschaften aus den Augen: nämlich durch Verhandlungen, Ausgleich und Kompromisse die bestmögliche Gesellschaft zum jeweiligen Zeitpunkt zu schaffen. Nachhaltiges Wirtschaften hilft dieses Ziel zu erreichen. [...]

Klaus Lorbeer, Redakteur COMPUTERWELT
Klaus Lorbeer, Redakteur COMPUTERWELT

1883 war Großbritannien das erste europäische Land, das Kinderarbeit einschränkte – wohlgemerkt gegen den Widerstand vieler Unternehmer, für die die billige und leicht einsetzbare Arbeitskraft der Kinder ein wichtiger Bestandteil war, die industrielle Revolution zu bewältigen. 1839 zog Preußen mit einem noch weitreichenderen Gesetz nach. Doch erst 1853 wurde das Mindestalter für Kinder, die in Fabriken zur Arbeit eingesetzt werden durften, auf zwölf (!) Jahre angehoben. In Österreich schränkte die Gewerbeordnung von 1859 die Kinderarbeit ein, doch erst ab 1885 durften auch hierzulande Kinder bis zwölf Jahre nicht zur Arbeit in Gewerbebetrieben herangezogen werden. Bis zum heutigen Kinder- und Jugendschutz war es noch ein weiter Weg.

Diese Beispiele verdeutlichen, dass der Gesetzgeber durch entsprechende Regulatorien und Bestimmungen die Entwicklung einer besseren Gesellschaft ermöglicht. Das Verbot von Kinderarbeit erscheint uns heute so selbstverständlich, dass sich darüber jede Diskussion erübrigt.

Genauso selbstverständlich wird künftig nachhaltiges Wirtschaften betrachtet werden. Gegenwärtig sind wir jedoch noch in der Phase, wo entsprechende Gesetze Unternehmen und Gesellschaft auf den Weg bringen. Aufgrund der immer sichtbarer werdenden Auswirkungen des Klimawandels drängt die Zeit. Allerdings: Unternehmen müssen nicht erst auf die entsprechenden Gesetze warten, sondern können schon jetzt nachhaltige Prozesse aufsetzen, um den eigenen Betrieb zukunftsfit zu machen.

Einige große IT-Unternehmen preschen hier bereits voran, beispielsweise SAP wäre hier zu nennen. So wurde das Ziel des Unternehmens 2020 die CO2-Emissionen auf das Niveau von 2000 zu drücken, schon drei Jahre früher erreicht. Deswegen wurden jetzt die von SAP für 2025 geplante CO2-Neutralität auf 2023 und die im Rahmen der „Science Based Target“-Initiative bis zum Jahr 2050 geplante CO2-Neutralität über die gesamte Wertschöpfungskette auf 2030 vorverlegt. Daniel Schmid, Chief Sustainability Officer bei SAP, ist zuversichtlich diese Zeile in der genannten Zeit zu erreichen.

Auch Microsoft ist in Sachen Sustainabilty ehrgeizig unterwegs: Bereits 2030 will das Unternehmen CO2-negativ sein und darüberhinaus bis 2050 den gesamten CO2-Ausstoß aus der Atmosphäre zurückholen, den es seit seiner Gründung 1975 verursacht hat. 

Der Witz an der Sache ist, dass diese Unternehmen mit diesen ehrgeizigen Zielen nicht nur etwas Positives für die Gesellschaft tun, sondern dass gelebte Nachhaltigkeit durchaus neue Geschäftsmöglichkeiten und -chancen bietet. Insbesondere für den Mittelstandsbereich sieht SAP-Österreich-Geschäftsführerin Christina Wilfinger hier einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil.

Konferenz zum Thema: Sustainable IT 2022

Wer sich ausführlich darüber informieren will, wie etwaige Herausforderungen auf dem Weg zu einer nachhaltigen IT und nachhaltigem Wirtschaften umschifft werden können und welche Geschäftschancen gelebte Nachhaltigkeit eröffnet, der sei auf die „Sustainable IT 2022„, eine der größten deutschsprachigen Konferenzen Konferenzen für Nachhaltige IT verwiesen. Diese findet am 29. März 2022 von 9 bis 17 Uhr statt. Interessierte können sich hier anmelden.


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