Network „as-a-Service” auf dem Vormarsch

Eine Studie von Aruba zeigt, dass IT-Entscheidungsträger in der EMEA-Region als Reaktion auf die Corona-Krise mehr und mehr in Cloud- und KI-basierte Netzwerktechnologien investieren, um das Geschäft wieder anzukurbeln. [...]

38 Prozent der globalen IT-Entscheidungsträger planen, ihre Investments in Cloud-basierte Netzwerklösungen zu erhöhen. (c) Sergey Nivens - Fotolia
38 Prozent der globalen IT-Entscheidungsträger planen, ihre Investments in Cloud-basierte Netzwerklösungen zu erhöhen. (c) Sergey Nivens - Fotolia

Die Ergebnisse in dem neuen globalen Bericht „Arbeiten nach Corona: Vorbereitung auf den neuen Arbeitsplatz“ zeigen, dass IT-Verantwortliche auf die neuen Herausforderungen wie einer örtlich getrennten Belegschaft, hybriden Arbeitsplätzen und dem nahtlosen Wechsel zwischen Büro und Home Office reagieren. Sie streben an, ihre Netzwerkinfrastruktur weiterzuentwickeln und im Zuge dessen ihre CapEx-Ausgaben hinzu „as-a-Service“-Lösungen zu verschieben.

Der durchschnittliche Anteil der über Abonnements bezogenen IT-Dienste wird in den nächsten zwei Jahren in der EMEA-Region um 41 Prozent wachsen (Deutschland um 38 Prozent), um dann im Jahr 2022 einen Gesamtanteil von ebenfalls 41 Prozent auszumachen. Gleichzeitig wird der Anteil der Unternehmen, die die Mehrheit (also über 50 Prozent) ihrer IT-Lösungen „as-a-Service“ beziehen, um etwa 74 Prozent steigen. 

„Der Vormarsch des hybriden Arbeitsplatzes zwingt die IT-Führungskräfte dazu, ein sensibles Gleichgewicht zwischen Flexibilität, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit zu schaffen“, sagt Morten Illum, EMEA Vice President von Aruba. „Der Arbeitsplatz, wie wir ihn kannten, hat sich erheblich verändert, und um neue Normen wie Social Distancing zu unterstützen, müssen die Standorte über die richtige Technologie verfügen, um Konnektivität, Sicherheit und Support auf höchsten Level zu bieten. All dies muss in einem immer schwieriger werdenden finanziellen Umfeld geschehen. Das fördert den Trend bei IT-Entscheidungsträgern, sich für die reduzierten Risiken und geringeren Kosten zu entscheiden, die ein Abonnementmodell bietet“.

Die Studie, in der 2.400 IT-Entscheidungsträger (ITDMs) aus über 20 Ländern und acht Hauptindustriezweigen befragt wurden, zeigt, wie IT-Verantwortliche im Anschluss an COVID-19 auf die veränderten IT- und Business-Herausforderungen reagiert haben und welche Nutzungsmodelle jetzt in Betracht gezogen werden. Folgende Ergebnisse stechen dabei hervor:

Erhebliche Folgen durch COVID-19

ITDMs berichten, dass COVID-19 starke Auswirkungen sowohl auf ihre Mitarbeiter als auch auf kurzfristige Netzwerkinvestitionen hat: 

  • 20 Prozent beschreiben den Einfluss auf ihre Mitarbeiter als „erheblich“ (Pflichturlaub oder Entlassungen), 48 Prozent als „moderat“ (zeitweise Mitarbeiterkürzungen) und 23 Prozent als „niedrig“ (wenige Jobs betroffen).
  • In der EMEA-Region melden Russland (27 Prozent), VAE (25 Prozent) sowie Schweden und Frankreich (beide 24 Prozent) den höchsten Anteil an erheblichen Auswirkungen, während Spanien (13 Prozent) und die Niederlande (15 Prozent) deutlich darunter liegen. Deutschland liegt bei 16 Prozent. 
  • 74 Prozent sagen, dass Investments in Netzwerkprojekte verschoben oder verzögert wurden seit Beginn der Pandemie, während 30 Prozent angeben, dass Projekte komplett gestrichen wurden. 
  • Die meisten Projektstreichungen meldete Schweden (59 Prozent), die wenigsten Italien (11 Prozent), was signifikante Unterschiede zwischen Ländern aufzeigt, die in der gleichen Region verortet sind. In Deutschland meldeten 29 Prozent Projektstreichungen. In der Bildungsbranche (37 Prozent) und dem Gastgewerbe (35 Prozent) besteht weltweit hingegen weniger Unterschied, was gecancelte Projekte betrifft. 

Ein positiver Ausblick: Investitionen in neue Bedürfnisse 

Im Gegensatz dazu sind die Zukunftspläne der ITDMs ambitioniert, die große Mehrheit plant, ihre Netzwerkinvestitionen trotz COVID-19 beizubehalten oder gar zu erhöhen, um die neu aufkommenden Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter und Kunden optimal zu unterstützen.

  • 38 Prozent der globalen ITDMs planen, ihre Investments in Cloud-basierte Netzwerklösungen zu erhöhen, 45 Prozent wollen auf dem gleichen Ausgabeniveau bleiben und nur 15 Prozent die Ausgaben reduzieren. Als weltweit führend zeigt sich hier die APAC-Region, in der 45 Prozent die Investments erhöhen wollen. In der EMEA-Region streben dies 32 Prozent an, in Deutschland sind es 31 Prozent. Cloud-Lösungen, die Remote-Netzwerk-Management auch für größere Unternehmen ermöglichen, sind gerade dann für IT-Teams verlockend, wenn On-Premise nicht möglich oder zumindest schwierig ist. 
  • ITDMs sind ebenfalls auf der Suche nach verbesserten Tools für die Netzwerküberwachung und -analyse: Weltweit planen 34 Prozent ihre Ausgaben in Analytik und Assurance zu erhöhen, 48 Prozent beabsichtigen das Niveau beizubehalten und 15 Prozent wollen reduzieren. Diese verbesserten Tools ermöglichen IT-Teams eine effizientere Fehlersuche und Feinabstimmung des Netzwerks, was gerade im Hinblick auf eine örtlich getrennte Belegschaft wichtig ist. 

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf innovativen Technologien, die das Leben von IT-Teams durch die Automatisierung sich wiederholender Aufgaben vereinfachen. Die Studie hat herausgefunden, dass 35 Prozent der ITDMs weltweit planen, ihre Investitionen in KI-basierte Netzwerktechnologien zu erhöhen, wobei die APAC-Region mit 44 Prozent an der Spitze liegt, die EMEA-Region und Amerika liegen mit jeweils 30 Prozent etwas dahinter. 

Neue Nutzungsmodelle werden schneller eingeführt 

Bei der Planung ihrer Budgets suchen ITDMs nach alternativen Nutzungsmodellen, die ein optimales Gleichgewicht zwischen Flexibilität und Mehrwert bieten. 

  • In Deutschland sagen 47 Prozent der ITDMs, dass sie neue Abonnementmodelle für Hard- und Software in Erwägung ziehen, 56 Prozent suchen nach Managed Services für schlüsselfertige Hardware/Software und 29 Prozent blicken auf Finanzierungsleasing – alles als Reaktion auf die Corona-Krise. Dies spiegelt den gestiegenen Bedarf an finanziell flexibleren Modellen in einem herausfordernden Umfeld wider.
  • Abonnementmodelle für das Netzwerk sind in der APAC-Region (61 Prozent) beliebter als in den USA (52 Prozent) und der EMEA-Region (50 Prozent). Auf Länderebene haben die Türkei (73 Prozent), Indien (70 Prozent) und China (65 Prozent) den höchsten Bedarf. 
  • Aus globaler Branchensicht erwägen ein Abonnementmodell am ehesten das Hotel- und Gastgewerbe (66 Prozent), IT, Technologie & Telekommunikation (58 Prozent) und der Bildungssektor (57 Prozent). Durch die Auswirkungen von COVID-19 auf das IT-Verhalten wünschen sich Verantwortliche flexible und vorhersehbare Ausgaben und können so gleichzeitig das Risiko der Anfangskapitalkosten senken. 
  • Im krassen Gegensatz dazu planen weltweit lediglich 8 Prozent, ausschließlich mit CapEx-Investitionen fortzufahren, wobei der Anteil in den Niederlanden (20 Prozent), den USA (17 Prozent), Spanien (16 Prozent) und Frankreich (15 Prozent) am höchsten ist. Branchenübergreifend werden sich 15 Prozent im Einzelhandel, Vertrieb und Transport weiterhin ausschließlich auf CapEx-Investitionen konzentrieren, demgegenüber stehen lediglich 5 Prozent in Bildung und IT, Technologie & Telekommunikation und 2 Prozent im Hotel- und Gastgewerbe. 

„Kunden- und Mitarbeiterbedürfnisse haben sich in den letzten Monaten so umfassend verändert, dass es keine Überraschung ist, dass IT-Leiter nach flexibleren Lösungen suchen“, sagt Illum. „Der Bedarf nach flexiblen und agilen Lösungen im Netzwerkmanagement ist größer denn je, und es ist jetzt entscheidend, dass Unternehmen in umfassendere Netzwerke investieren, die die von den Benutzern geforderten Leistungen sicher und nahtlos unterstützen können.“

„Die Pandemie hat viele Unternehmen dazu veranlasst, ihre Investitionen in die IT-Infrastruktur zu überdenken, um Geschäftsmodelle zu entwickeln, die agil, anpassungsfähig und zweckorientiert sind. Auch wenn es anfänglich negative Auswirkungen auf laufende Projekte gegeben haben mag, ist es ermutigend zu sehen, dass es konkrete mittelfristige Pläne gibt, in fortschrittliche Netzwerktechnologien zu investieren, die durch flexiblere Verbrauchsmodelle ermöglicht werden, welche den Kapitalbedarf im Vorfeld begrenzen“, schließt Illum.


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