Social-Media-Gigant Facebook hat vorerst nur in Großbritannien ein Tool veröffentlicht, mit dem User mögliche Werbebetrüger melden können. [...]
Wirkt eine Werbung verdächtig, können Nutzer mit nur wenigen Klicks einen Bericht an Facebook senden. Ein internes Facebook-Team untersucht dann, ob hinter der Reklame Betrüger stecken und entfernt diese gegebenenfalls.
Citizens Advice unterstützt
Der Marktführer unterstützt auch den gemeinnützigen Consulter Citizens Advice mit drei Mio. Pfund (etwa 3,3 Mio. Euro). Citizens Advice hat kürzlich einen Service eingeführt, bei dem von Online-Betrug betroffene Kunden beraten werden. Die Organisation plant auch eine Kampagne für mehr Bewusstsein gegenüber Betrügern. „Initiativen wie diese sind äußerst wichtig, denn Werbungen von Betrügern haben verheerende Konsequenzen“, meint Martin Lewis, Gründer der Website Money Saving Expert.
Lewis hatte im April 2018 eine Klage gegen Facebook eingereicht, weil sein Name und Bild auf deren Seite häufig von Betrügern für Werbungen verwendet wurden. Facebook hat das Tool als Reaktion darauf eingeführt, die Lewis infolge zurückzog. Dem Experten nach verwenden Betrüger oft Bilder oder gefälschte Aussagen von bekannten Personen oder Prominenten, um User zu Investitionen zu überreden. Von fingierten Programmen, die schnellen Reichtum versprechen bis zum Verkauf von Diätpillen würden Betrüger alle möglichen Tricks einsetzen, um User auszubeuten. „Menschen werden so um viel Geld gebracht, was auch einen Einfluss auf ihr geistiges Wohlbefinden und ihre Selbstachtung hat“, warnt Lewis.
Facebook will mehr Sicherheit
„Betrug ist ein Problem, das die ganze Industrie betrifft. Unser Tool, mit dem Kunden Betrüger anzeigen können sowie unser engagiertes Team sind wichtige Schritte dahin, den Missbrauch unserer Plattform zu stoppen“, so Steve Hatch, Vizepräsident von Facebook in Nordeuropa. Er habe die Größe seiner Sicherheitsabteilung bei Facebook auf 30.000 Mitarbeiter verdreifacht. Laut Lewis müssten andere Internet-Größen diesem Beispiel folgen, besonders Google habe noch zu wenig gegen Betrüger unternommen.
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