Österreichs Unternehmer haben größtes Vertrauen in heimische Cloud-Anbieter

Der österreichische Cloud-Anbieter und IT-Dienstleister Anexia hat im Rahmen einer Studie IT-Entscheider aus österreichischen Unternehmen zu deren Einstellung, Nutzungsverhalten und Erwartungen an Cloud-Services befragt. Ergebnisse: 21 Prozent der Unternehmen wissen nicht, wo sich ihre Cloud-Server befinden. Zwei Drittel der Befragten wollen in Zukunft verstärkt in Cloud-Services investieren. [...]

Österreichische Unternehmen bevorzugen einen Cloud-Anbieter aus dem eigenen Land. Dennoch wissen mehr als 20 Prozent der österreichischen IT-Entscheider nicht, wo sich ihre virtuelle Serverlokation auf der Welt befindet. (c) Fotolia/jijomathai
Auch eine Best Practice Tour zu steirischen Vorzeigeunternehmen ist am 3. und 4. Oktober 2018 geplant."

Es zeigt sich, dass nach wie vor eine gewisse Zurückhaltung und große Unwissenheit gegenüber den unterschiedlichsten CloudServices besteht. Generell ist die Nutzung von und das Wissen über CloudServices bei größeren Unternehmen deutlich stärker ausgeprägt als bei Kleinen. Bei Unternehmen über 49 Mitarbeitern, die bereits in der Cloud sind, sehen es 45 Prozent als wahrscheinlich an, dass sie diese Technologie in Zukunft noch stärker nutzen.

„Zwei Drittel jener Unternehmen, die derzeit noch keine CloudServices nutzen, wollen in näherer Zukunft verstärkt darin investieren“, erläutert Alexander Windbichler, Gründer und Geschäftsführer der Anexia Internetdienstleistungs GmbH: „Österreich wird mit 8 von 10 Befragten als sehr vertrauenswürdig eingestuft, was die Lokation von Daten angeht, mit Abstand gefolgt von Anbietern aus dem EU-Raum (49 Prozent) und den USA (11 Prozent). Die Unternehmen bevorzugen also einen Anbieter aus dem eigenen Land. Dabei ist es bemerkenswert, dass dennoch mehr als 20 Prozent der österreichischen IT-Entscheider nicht wissen, wo sich ihre virtuelle Serverlokation auf der Welt befindet.“

Der Mythos, dass die lokale Datenspeicherung sicherer ist, als die Verlagerung in die Cloud, wird durch die Ergebnisse der Studie bestätigt. Besonders das Auslagern von personenbezogenen Daten und sensiblen Firmendaten sehen die IT-Entscheider – auch unter dem aktuellen Aspekt der Einführung der DSGVO – skeptisch. Zu Unrecht, wie Windbichler erklärt: „Sicherheit und Vertrauen für unsere Kunden rund um die Datenschutz-Thematik ist eine unserer Kernkompetenzen. Es ist wie mit Wertgegenständen: Manche Menschen bewahren ihre Wertsachen lieber im eigenen Safe zu Hause auf, als im Banktresor. Und ähnlich wie bei der Cloud ist auch das Auslagern der Wertgegenstände in die Bank die sicherere Variante. Es gibt aktuell noch einige Bedenken rund um das Thema Cloud und es liegt an den Anbietern, ausreichend Aufklärungsarbeit zu leisten. Wir versuchen als Pionier in Österreich voranzugehen und haben deshalb die Studie in Auftrag gegeben, um unser Angebot noch zielgerichteter an die Kunden anzupassen und das Vertrauen in CloudServices nachhaltig zu stärken. Die Umfrage zeigt jedenfalls, dass gerade größere Unternehmen in Zukunft verstärkt auf Cloud Services setzen werden.“

Ausfalls- und Datensicherheit, Vertrauen und Flexibilität sind dabei die wichtigsten Entscheidungsfaktoren bei der Wahl eines Cloud-Anbieters. Die Größe des Anbieters ist nicht unbedingt relevant, allerdings sollte eine gewisse Bekanntheit gegeben sein. Mittlerweile ist auch Nachhaltigkeit, z.B. durch höhere Energieeffizienz oder die Verwendung von Grünstrom für die Rechenzentren für mehr als die Hälfte ein wichtiges Entscheidungskriterium geworden. Kleinere Cloud-Anbieter punkten vor allem mit persönlicher Beratung und der Individualisierbarkeit von Lösungen. Dass solche Anbieter damit zwangsläufig teurer sind als die großen Konzerne wie Google, Microsoft oder Amazon, ist in der Studie als irreführendes Vorurteil zum Vorschein gekommen. Denn auch kleine Anbieter können je nach Produktlösung substanziell günstiger sein als vergleichbare Große.

Ergebnisse der Studie im Detail

1. Generell große Skepsis & Unwissenheit gegenüber dem Thema Cloud

  • Jedes zweite befragte Unternehmen nutzt derzeit CloudServices
  • Nur 3 von 10 der aktuellen Nutzer, würden in Zukunft CloudServices stärker in Anspruch nehmen (bei größeren Unternehmen 45 Prozent)
  • Zwei Drittel jener Unternehmen, die derzeit noch keine CloudServices nutzen, wollen in näherer Zukunft solche Services in Anspruch nehmen
  • Auffallend: 20 Prozent der größeren Unternehmen sehen es als überhaupt nicht wahrscheinlich an, in Zukunft CloudServices stärker in Anspruch zu nehmen
  • Dennoch: je größer das Unternehmen, desto vertrauter sind die Entscheider mit der Thematik

2. „Wo ist meine Cloud?“ wird zunehmend relevanter

  • 21 Prozent der österreichischen IT Entscheider wissen nicht, wo der Server ihrer Cloud-Lösung liegt!
  • 73 Prozent geben an, dass ihre Daten in Europa bzw. Österreich gehostet werden
  • 5 Prozent geben an, dass die kein Problem hätten, ihre Daten in die Cloud auszulagern, solange der Speicherort in Österreich ist
  • 8 von 10 IT-Entscheider stufen Österreich als sehr vertrauenswürdig ein, was die Lokation von Daten angeht, gefolgt von der EU. Händler aus USA oder anderen Ländern gegenüber ist die Einstellung viel kritischer
  • „Österreichbonus“ als Vertrauensmehrwert
  • Die gleichbleibende Serverlokation ist aber nur für 4 von 10 Befragten essentiell

3. Kunde verbindet Sicherheit und Flexibilität mit Cloud-Lösungen

  • Spontane Assoziationen mit dem Wort „Cloud“: Auslagerung von Daten, Online-Speicher, Datensicherheit und flexibler Zugang zu Daten, Auslagerung von Software etc.
  • Sicherheit ist und wird verstärkt der Kernbestandteil von Cloud Services sein (75 Prozent)

4. Sicherheit ist ein Hygienefaktor

  • drei Viertel der österreichischen Unternehmen erachten Daten– und Ausfallsicherheit als wichtigste Aspekte
  • Dennoch: CloudServices werden aktuell nicht in Anspruch genommen, wegen fehlender Datensicherheit und Transparenz/Vertrauen in aktuelle Anbieter

5. Mythos „lokal ist sicherer als Cloud“ bestätigt

  • Große Unwissenheit über den Sicherheitsaspekt von Cloud-Dienstleistungen
  • Personenbezogene Daten und sensible Firmendaten werden ungern in die Cloud ausgelagert
  • Dabei sind Cloud-Lösungen sicherer als eine lokale Speicherung

6. Eine gewisse Grundbekanntheit und ein guter Ruf sind wichtig

  • Es braucht aber keinen etablierten großen Namen um attraktiv zu sein
  • Nur 45 Prozent der Unternehmen zieht den Namen des Cloud-Anbieters als Entscheidungskriterium heran. Deutlich wichtiger sind die Qualität, die Einhaltung der Servicelevels, Datenschutzvorkehrungen und die Vertrautheit zum Anbieter.
  • Eine Grundbekanntheit sollte dennoch vorhanden sein, damit man im Relevanzset des Kunden vorkommt
  • Es kann auch ein Vorteil sein, wenn man nicht zu den großen bekannten Anbietern zählt

7. Nachhaltigkeit (Energieeffizienz, Grünstrom etc.) ist ein Entscheidungskriterium

  • Für mehr als die Hälfte ist Energieeffizienz oder die Verwendung von Ökostrom bei der Wahl des Cloud-Anbieters wichtig

8. Unterschiedliche Wahrnehmung des Themas von kleinen und großen Unternehmen

  • Relevanz von Cloud Computing bei größeren Unternehmen (über 49 Mitarbeiter) eher gegeben als bei kleinen
  • Bei größeren Unternehmen stärkere Tendenz zu in-house-Nutzung, z.B. PaaS

9. Unterschiedliche USPs von kleinen und großen Cloud-Anbietern

  • Kleine Anbieter punkten mit persönlicher Beratung und einer Individualisierbarkeit von Lösungen
  • Große Anbieter (Google, Microsoft, Amazon) punkten mit besserem Preis, Höherer Backup-Sicherheit und besserer Qualität

10. DSGVO ist aktuelle die größte Herausforderung

  • 6 von 10 sehen die DSGVO als die größte aktuelle Herausforderung für die IT
  • Generell sind Datenschutzbedenken (auch aufgrund der aktuell bevorstehenden DSGVO-Richtlinie) am größten

11. Angriffe auf die IT nur bei größeren Unternehmen aktuelles Thema

  • knapp die Hälfte sieht Angriffe auf die IT (z.B. DDoS-Attacken) als kein relevantes Thema
  • größere Unternehmen werden überdurchschnittlich stark attackiert

12. Preissensibilität ist gegeben

  • 75 Prozent präferieren monatliche Fixkosten gegenüber einem pay-per-use Modell (Angst vor ungewollten Mehrkosten)
  • Das Preisniveau wird bei großen Cloud-Anbietern viel günstiger gesehen, als bei kleinen, die dafür eine persönliche Betreuung und Individualisierung anbieten

13. Gute Beratung ist und bleibt wichtig

  • Die persönliche Beratung auf Deutsch ist für 6 von 10 Personen kaufentscheidend, ebenso relevant ist die Beratung zu Datenschutzthemen
  • 50 Prozent wollen in Zukunft Beratungsleistungen rund um das Thema in Anspruch nehmen

14. Cloud-Services werden an Bedeutung zunehmen

  • 34 Prozent glauben, dass in Zukunft der Anteil der Cloud-Nutzung steigen wird
  • 16 Prozent antizipieren eine Optimierung des Datenschutzes
  • Ein Drittel glaubt, das IT-Abteilungen in Zukunft an Bedeutung verlieren werden, weil sich Abteilungen direkt an Cloud-Anbieter wenden werden (Angst vorm Arbeitsplatzverlust ist gegeben)

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