Online-Betrug: Die Vertrauenslücke zwischen Händlern und Verbrauchern ist groß

Eine aktuelle Studie des Software-Anbieters Riskified hat das Vertrauen in den E-Commerce in Bezug auf Online-Betrugsfälle untersucht. Die Daten legen eine deutliche Diskrepanz in der Wahrnehmung von Händlern und Käufern offen. [...]

(c) pixabay.com

Wie weit ist Betrug im Online-Handel verbreitet – und wie wird das Problem von Käufern und Händlern wahrgenommen? Laut einer Studie von Riskified, einem Anbieter einer selbstlernenden Software für Betrugsprävention, haben 69 Prozent der deutschen Händler seit Beginn der Pandefe-commmie einen Anstieg an Betrugsversuchen verzeichnet. Die häufigste Betrugsmethode: illegale Kontoübernahmen (48 Prozent). Platz zwei belegen Scheinkäufer (45 Prozent).

Ein Drittel der Konsumenten hat zunehmend Bedenken beim Online-Shopping

Die Mehrheit der Händler (55 Prozent) ist allerdings zuversichtlich, dass sie Betrug im Zusammenhang mit E-Commerce verhindern können. Die Kunden sind gemäß der Umfrage jedoch anderer Meinung: Nur 34 Prozent der Verbraucher geben an, in dieser Sache den Fähigkeiten der Händler zu vertrauen. Während knapp ein Drittel (31 Prozent) der deutschen Konsumenten zudem zunehmend Bedenken beim Online-Shopping äußert, gehen 51 Prozent davon aus, dass Händler im nächsten Jahr noch mehr Schwierigkeiten haben werden, Betrug zu verhindern.

Das hat auch langfristige Folgen für die Markenbindung: So würden nicht nur 37 Prozent der deutschen Verbraucher dem Händler die Schuld geben, wenn ihr Konto kompromittiert würde. 64 Prozent würden sogar nicht noch einmal bei einem solchen Shop online einkaufen.

Die Zwei-Faktor-Authentifizierung gilt bei den Befragten allgemein als sehr effektive Methode in der Betrugsprävention. Allerdings stuften Händler aus Großbritannien und Frankreich sie als die Umsatz-schädlichste Maßnahme ein, bei US-amerikanische und deutschen Händler landet sie auf Platz zwei.

„Betrug stellt Einzelhändler vor besondere Herausforderungen“

„Es ist keine Überraschung, dass das schnelle Wachstum des E-Commerce auch zu einem Anstieg der Betrugsfälle geführt hat – und wie unsere Untersuchung zeigt, sind die Auswirkungen sowohl für Einzelhändler als auch für Verbraucher erheblich“, sagt Peter Elmgren, Chief Revenue Officer bei Riskified. „Betrug stellt Einzelhändler, die ihr Geschäft schützen und gleichzeitig den Kunden ein nahtloses und sicheres Einkaufserlebnis bieten wollen, vor besondere Herausforderungen. Laut Juniper Research haben sie im Jahr 2020 aufgrund von Online-Betrug 17 Milliarden US-Dollar verloren, und es wird erwartet, dass diese Zahl innerhalb von nur drei Jahren 25 Milliarden übersteigen wird.“


An der Studie nahmen 4.000 Verbraucher und 400 Online-Händler aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland und den USA teil.


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