Österreich belegt im heute veröffentlichten "eGovernment-Benchmark 2020" der Europäischen Kommission gleichauf mit Lettland den dritten Platz von 36 untersuchten Ländern. [...]
Mit dem dritten Rang bei eGovernment Aktivitäten gehört Österreich mit Malta (Rang 1) und Estland (Rang 2) zu den Top 3-Nationen in Europa. Die 17. Ausgabe des eGovernment-Benchmarks, das von Capgemini erhoben und gemeinsam mit den Partnern Sogeti, IDC und Politecnico di Milano umgesetzt wurde, beleuchtet den Stand der digitalen Transformation der öffentlichen Verwaltungen in Europa. Die Auswertung von 10.000 Websites in 36 europäischen Ländern kommt zu dem Ergebnis, dass aktuell 70 Prozent der zu bewertenden Dienstleistungen von Bürgern und Unternehmen online bezogen werden können. In Österreich sind es immerhin schon 81 Prozent.
„Der Auf- und Ausbau der digitalen Services auf oesterreich.gv.at, auf der App Digitales Amt und dem Unternehmensserviceportal USP im vergangenen Jahr und damit der Weg hin zum mobile Government zeigen im aktuellen Ranking den Erfolg durch eine Bronzemedaille für die Republik“, kommentiert Wirtschafts- und Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck das Ergebnis. „Es freut mich sehr, dass unsere österreichweiten gemeinsamen Anstrengungen nunmehr auch im europäischen Vergleich positiv bewertet werden. Wir sind dadurch bestärkt die Verwaltungsdigitalisierung voranzutreiben. Wir wollen die Menschen in unserem Land weiterhin durch innovative, mobile und sichere digitale Verwaltungslösungen überzeugen.“
Österreich punktet mit Benutzerfreundlichkeit
Mit 96 Prozent der möglichen Bewertung ist Österreich im Top-Level Benchmark der Nutzer-Zentriertheit besonders gut aufgestellt. Vor allem im Bereich der Mobilfreundlichkeit gibt es eine Verbesserung von 23 Prozent, die offenbar auf die Veröffentlichung der Plattform oesterreich.gv.at und der App „Digitales Amt“ zurückzuführen ist, heißt es dazu heute in einer Aussendung des Wirtschaftsministeriums. Zukünftig sollte der Ausbau der App digitales Amt forciert und die konsequente responsive Gestaltung der Webseiten weiterverfolgt werden.
Für den Benchmark Transparenz (82 Prozent) sind in den einzelnen Indikatoren positive Trends ersichtlich. So liegt Österreich im Bereich der Transparenz der Serviceerbringung mit 82 Prozent auf dem fünften Rang. Auch beim Indikator Transparenz öffentlicher Organisationen, der unter anderem organisationale Aspekte, den Zugang zu Informationen, Beschwerdemöglichkeiten und finanzielle Transparenz bemisst, hat sich Österreich um sechs Prozentpunkte auf 86 Prozent leicht verbessert. Hier sollte die Integration einer prozesshaften Darstellung des Bearbeitungsverlaufs über die Serviceerbringung auf www.oesterreich.gv.at und die App „Digitales Amt“ weiter verbessert werden. Besonders vorteilhaft wäre in diesem Zusammenhang eine Loslösung vom klassischen Antragsformular hin zu einer Nutzer-orientierten schrittweisen Erledigung von Prozessen.
Bei Zugriff aus dem Ausland aufgeholt
Im Bereich der Cross-Border Mobility, der Zugänglichkeit von Online-Services aus dem Ausland, hat Österreich in den vergangenen Jahren im internationalen Vergleich deutlich aufgeholt und liegt im EU-Vergleich auf dem dritten Rang. Sowohl bei der grenzüberschreitenden Mobilität für Bürgerinnen und Bürger als auch für Unternehmen konnte sich Österreich um 13 bzw. 16 Prozentpunkte auf 82 Prozent bzw. 80 Prozent steigern. Bei der Nutzungsfreundlichkeit grenzüberschreitender Services für Unternehmen soll der Ausbau der digitalen und mehrsprachigen Bereitstellung von Services auf dem USP, genauso wie auf oesterreich.gv.at., Nutzer-zentriert vorangetrieben werden.
Im eGovernment Benchmark 2020 wurden auch mehrere Services Österreichs als international bedeutende Good Practices identifiziert und vorgestellt. Dazu gehören oesterreich.gv.at und die App „Digitales Amt“ sowie die elektronische Zustellung über das elektronische Postfach „MeinPostkorb“ auf dem USP und auf oesterreich.gv.at oder auf der App „Digitales Amt“.
eGovernment Benchmark seit 2001
Der „eGovernment Benchmark“ der Europäischen Kommission untersucht seit 2001 jährlich digitale Verwaltungsservices (eGovernment). Als Grundlage für den Vergleich dienen die aus der Digitalen Agenda der Europäischen Union entnommenen Benchmarks Nutzer-Zentriertheit, Transparenz, grenzüberschreitende Mobilität und technologische Schlüsselelemente für eine Online-Serviceabwicklung. Diese vier zentralen Benchmarks werden jährlich rollierend anhand von einzelnen Lebenslagen für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen untersucht, die eine Interaktion mit öffentlichen Stellen notwendig machen. Heuer wurden die Lebenslagen Regulärer Geschäftsbetrieb, Beginn eines Bagatellverfahrens, Umzug sowie Besitz und Betrieb eines Fahrzeuges untersucht.
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