Das Thema, ob die Digitalisierung mehr Arbeitsplätze schaffe als sie koste, ist ein hervorragendes Streitthema. Gemeinsam mit der GfK hat etventure dazu die 2.000 größten Unternehmen in Deutschland befragt. Die Antwort: Ja, aber nicht ohne Aus- und Weiterbildung. [...]
Digitalisierung und Jobs, das ist ein Dauerbrenner. Vernichtet die Digitalisierung Jobs oder schafft sie welche? Um herauszufinden, wie deutsche Großunternehmen mit einem Jahresumsatz über 250 Millionen Euro das sehen, haben GfK und die Digitalberatung etventure von Mitte Jänner bis Mitte Februar 2018 2.000 deutscher Betriebe dazu befragt und eine Studie verfasst. Diese heißt „Digitale Transformation 2018 – Hemmnisse, Fortschritte, Perspektiven“ und kann unter www.etventure.de/innovationsstudien kostenlos (im Austausch gegen Name und E-Mail-Adresse) heruntergeladen werden. Was sind die Ergebnisse?
Die Unternehmen sind mehrheitlich sehr positiv gestimmt. Eine große Mehrheit von über 80 Prozent prognostiziert stabile bis positive Arbeitsplatzeffekte. Mehr als jeder vierte Konzern oder große Mittelständler (26 Prozent) erwartet sich sogar einen Zuwachs an Arbeitskräften und eine Mehrheit von 57 Prozent geht von einer gleichbleibenden Anzahl aus. Allerdings sehen auch 17 Prozent einen kommenden Jobabbau. Im Vergleich zur Vorjahresstudie ist das aber ein Schwenk zu einer positiven Grundstimmung, denn da hatten noch 20 Prozent einen Abbau von Arbeitsplätzen vorhergesagt und damit die Zahl der Optimisten, die Damale noch bei nur 19 Prozent lag, knapp überwogen.
Die Studienergebnisse zeigten, dass deutsche Unternehmer die Digitalisierung zunehmend in einem positiven Licht sehen, erklärt Philipp Depiereux, Gründer und Geschäftsführer von etventure, nicht ohne anzumerken, dass es nun darum gehe, .die Mitarbeiter für das Thema zu begeistern und bei diesem Veränderungsprozess mitzunehmen. Depiereux: „Neben der Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle ist das die zentrale Herausforderung für die erfolgreiche Bewältigung der digitalen Transformation.“
Es hapert an der Qualifikation der Mitarbeiter
Doch im Bereich Qualifikation für die Digitalisierung sehen die befragten Unternehmen noch enormen Nachholbedarf. Nur 38 Prozent halten ihre aktuelle Belegschaft für ausreichend qualifiziert für die Veränderungen durch die digitale Transformation. Mit dieser Einschätzung liegen die Unternehmer sogar vier Prozent unter dem Vorjahr. Durch die Digitalisierung ergäben sich neue Anforderungen an die Mitarbeiter und würden völlig neue Jobprofile geschaffen, ist Depiereux überzeugt. „Deshalb müssen Unternehmen schon heute massiv in die digitale Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren, um sie auf diesen Wandel vorzubereiten“, empfiehlt der etventure-Geschäftsführer.
Eine weitere Erkenntnis der Studie von etventure und GfK ist, dass sich zwar sich immer mehr Unternehmen „gut“ oder sogar „sehr gut“ auf die digitale Transformation vorbereitet wähnen, diese Eigenwahrnehmung jedoch im Widerspruch zu den tatsächlichen Herausforderungen der Unternehmen steht, wie die Befragung zeigt. So will die Mehrheit der Unternehmen bloß das bestehende Geschäftsmodell und die analoge Prozesse digitalisieren, vernachlässigt aber die Schaffung von digitalem Neugeschäft. Die Diskrepanz zwischen Eigen- und Marktwahrnehmung zeigt folgendes Studienergebnis auf: Während die Hälfte der Unternehmen einen starken digitalen Wandel in ihrer Branche prognostiziert, sieht nur jedes fünfte einen ebenso starken Veränderungsdruck beim eigenen Geschäftsmodell. Zudem werden Techkonzerne und auch Startups in der Regel nicht als Wettbewerbsbedrohung gesehen.
Weitere Studie steht unter www.etventure.de/innovationsstudien zum Download bereit.
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