Künstliche Intelligenz (KI) hat sich längst als unverzichtbares Werkzeug in Beruf und Alltag etabliert. Im Jahr 2025 wird sie jedoch weit mehr sein: KI wird neue Möglichkeiten eröffnen, komplexe Herausforderungen lösen und den Fortschritt in Wissenschaft und Gesellschaft beschleunigen. Fortschrittliche Modelle, KI-Agenten und nachhaltige Technologien stehen im Mittelpunkt dieser Entwicklungen. [...]
Im Jahr 2025 wird sich künstliche Intelligenz von einem praktischen Werkzeug für Beruf und Alltag zu einem wesentlichen Bestandteil beider Lebensbereiche entwickeln. KI-gestützte Agenten werden noch leistungsfähiger und eigenständiger, wodurch sie unseren Alltag – sowohl zu Hause als auch im Job – spürbar erleichtern. Auf globaler Ebene wird uns KI dabei helfen, innovative Lösungen für einige der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit zu finden, etwa im Kampf gegen die Klimakrise oder für einen besseren Zugang zu Gesundheitsdiensten. Dieser Fortschritt wird durch verschiedene Innovationen möglich, zum Beispiel weil KI jetzt in der Lage ist, sich besser an Zusammenhänge zu erinnern und komplexer zu argumentieren. So lautet Microsofts Vision einer von KI durchdrungenen Welt (mehr dazu im englischen Originalbeitrag).
„KI macht schon heute Dinge möglich, die früher undenkbar waren. Im Laufe des vergangenen Jahres haben wir erlebt, wie Menschen und Unternehmen von ersten Experimenten mit KI zu einem gezielten, sinnvollen Einsatz übergegangen sind“, erklärt Chris Young, Executive Vice President of Business Development, Strategy and Ventures bei Microsoft. „Dies ist der Beginn einer umfassenden Transformation, wie diese Technologie jeden Teil unseres Lebens verändern wird .“
“Die Digitalisierung ist ein wesentlicher Treiber, um den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu begegnen. KI kann dabei eine Schlüsselrolle einnehmen. Wenn wir auf das Jahr 2024 zurückblicken, sehen wir bereits eine Vielzahl an konkreten KI-Anwendungsbeispielen in Österreich. Unternehmen steigern durch den Einsatz von KI die Effizienz ihrer Prozesse, optimieren ihre Lieferketten und treffen nachhaltigere Entscheidungen. Auch unsere diesjährige Studie mit dem Economica Institut zeigt positive Effekte auf die Wertschöpfung in Österreich: Der Einsatz von KI kann das heimische BIP innerhalb der nächsten zehn Jahre um 18 Prozent steigern” ergänzt Hermann Erlach, General Manager von Microsoft Österreich.
Allein im vergangenen Jahr ist die Nutzung generativer KI bei Führungskräften und KI-Entscheidungsträgern von 55 Prozent auf 75 Prozent gestiegen. Neue KI-Tools eröffnen noch mehr Möglichkeiten. Hier sind sechs KI-Trends, die Sie 2025 im Blick behalten sollten.
KI-Modelle werden leistungsfähiger und nützlicher
Im vergangenen Jahr haben KI-Modelle an Geschwindigkeit und Effizienz gewonnen. Moderne „Frontier-Models“ (Basismodelle) können mittlerweile ein breites Spektrum an Aufgaben übernehmen – von der Textbearbeitung bis hin zum Programmieren. Gleichzeitig ermöglichen hochspezialisierte Modelle eine gezielte Anpassung an spezifische Aufgaben oder Branchen.
Im Jahr 2025 werden KI-Modelle noch leistungsfähiger und effizienter werden. Fortschrittliche Modelle wie OpenAI o1 können bereits komplexe Probleme mit logischen Schritt lösen, die dem menschlichen Denken ähneln, wenn sie schwierige Fragen beantworten. Diese Fähigkeiten werden besonders in Bereichen wie Wissenschaft, Programmieren, Mathematik, Recht und Medizin von großer Bedeutung sein. Sie machen es zum Beispiel möglich, Verträge zu vergleichen, Software zu schreiben und mehrstufige Arbeitsprozesse zu automatisieren.
Diese Fortschritte werden nicht nur die Innovation bei Modellen vorantreiben, sondern auch die Datenpflege und das Nachtrainieren deutlich verbessern. Ein Beispiel dafür ist Microsofts Familie der kleinen Phi-Modelle, die gezeigt hat, dass sich das logische Denken eines Modells durch die Integration hochwertiger Daten gezielt steigern lässt. Zudem haben die Modelle Orca und Orca 2 gezeigt, welches Potenzial synthetische Daten für das Nachtrainieren kleinerer Sprachmodelle bieten. Dadurch konnten sie ein Leistungsniveau erreichen, das bislang nur viel größeren Modellen vorbehalten war – und mit dem sie sich insbesondere bei spezialisierten Aufgaben als überlegen erweisen.
Indem die Modelle schneller, besser und spezialisierter gemacht werden, können neue und nützlichere KI-Erfahrungen entstehen, einschließlich der Einsatzmöglichkeiten von Agenten im Jahr 2025. „Es könnten Synergien entstehen zwischen der Art, wie wir Modelle trainieren, und der Weise, wie diese Modelle dann Agenten antreiben“, erklärt Ece Kamar, Managing Director von Microsofts AI Frontiers Lab. „Und die Menschen werden mehr denn je die Möglichkeit haben, Modelle auszuwählen oder sogar eigene Modelle zu entwickeln, die genau auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind.“
Agenten werden die Arbeitswelt grundlegend verändern
Bereits heute nutzen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in fast 70 Prozent der Fortune-500-Unternehmen Microsoft 365 Copilot, um viele alltägliche, sich oft wiederholende Aufgaben effizienter zu erledigen, wie etwa das Verwalten von E-Mails oder das Erstellen von Notizen während Teams-Meetings. 2025 wird eine neue Generation von KI-gestützten Agenten noch mehr können – und sogar eigenständig Aufgaben übernehmen.
„Man kann sich Agenten wie die Apps des KI-Zeitalters vorstellen“, erklärt Charles Lamanna, Corporate Vice President of Business and Industry Copilot. „So wie wir heute verschiedene Apps für unterschiedliche Zwecke einsetzen, werden KI-Agenten nicht nur Geschäftsprozesse neu gestalten, sondern auch revolutionieren, wie wir arbeiten und Organisationen führen.“ Dank Fortschritten bei Speicherkapazität, logischem Denken und multimodalen Fähigkeiten werden KI-Agenten künftig in der Lage sein, noch komplexere Aufgaben zu übernehmen und dabei mit neuen Funktionen und Interaktionsmöglichkeiten zu überzeugen.
Unternehmen können dadurch Prozesse wie die Erstellung von Berichten oder personalbezogene Aufgaben völlig neu gestalten. Zum Beispiel könnten Agenten Probleme mit neuen Laptops lösen oder Fragen zu Sozialleistungen beantworten, sodass sich Mitarbeitende auf strategisch wichtigere Tätigkeiten konzentrieren können. Gleichzeitig können Unternehmen mehrere spezialisierte Agenten einsetzen, um etwa Supply-Chain-Manager über Lieferengpässe zu informieren, alternative Lieferanten vorzuschlagen oder Verkaufsaufträge auszuführen. Damit lassen sich nicht nur tägliche Herausforderungen besser bewältigen, sondern auch die Effizienz und der Umsatz steigern.
KI-Agenten können unabhängig von technischen Vorkenntnissen erstellt und angewendet werden. Mit Copilot Studio ist es für jede und jeden möglich, ganz ohne Programmierkenntnisse einen Agenten zu entwickeln. Für komplexere Anforderungen können Entwicklerinnen und Entwickler in der Azure AI Foundry leistungsfähigere Agenten erstellen, die noch anspruchsvollere Aufgaben koordinieren.
Diese Entwicklungen ebnen den Weg für eine Zukunft, in der Organisationen eine Vielzahl von Agenten einsetzen können – von einfachen Input-Output-Agenten bis hin zu vollständig autonomen Systemen. Diese Agenten werden entweder unabhängig agieren oder im Auftrag von Einzelpersonen, Teams oder Abteilungen zusammenarbeiten, um Prozesse zu steuern und zu optimieren.
„Bei all diesen KI-Fortschritten bleibt die menschliche Aufsicht ein entscheidender Faktor bei der Entwicklung und Nutzung KI-gesteuerter Agenten“, betont Ece Kamar. „Im Jahr 2025 wird ein zentrales Thema sein, wie wir klare Grenzen dafür setzen, was Agenten tun dürfen und was nicht – und sicherstellen, dass immer eine menschliche Aufsicht vorhanden ist“, erklärt Kamar.
KI-Begleiter im Alltag
Auch abseits der Arbeitswelt wird KI im Jahr 2025 dazu beitragen, das Leben spürbar zu erleichtern. Persönliche KI-Begleiter stehen uns rund um die Uhr zur Seite und unterstützen dabei, die tägliche Informationsflut zu bewältigen, Prioritäten zu setzen und so mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge zu gewinnen.
Mit Copilot Daily zum Beispiel startet der Tag mit einer vertrauten Stimme, die eine Zusammenfassung der wichtigsten Nachrichten und die aktuelle Wettervorhersage liefert. Nutzt man Copilot Vision, dann wird der KI-Begleiter noch vielseitiger. Er versteht die Inhalte der Websites, die Sie gerade besuchen, und kann direkt mit Ihnen darüber sprechen, Ihre Fragen beantworten und nächste Schritte vorschlagen.
Auch bei Entscheidungen können KI-Assistenten immer mehr unterstützen. Ob es darum geht, ein neues Zuhause einzurichten, die passenden Möbel auszuwählen oder sie so anzuordnen, dass sie den Prinzipien des Feng Shui entsprechen: KI-Systeme helfen mit kreativen und praktischen Vorschlägen. Und das ist erst der Anfang. In den kommenden Jahren werden KI-Erfahrungen zunehmend präziser und gewinnen an emotionaler Intelligenz, um noch flüssiger interagieren zu können.
KI wird mit der Zeit ressourceneffizienter
KI benötigt zwar Ressourcen wie Energie, doch innovative Lösungen können dabei helfen, diese Herausforderung zu bewältigen. So stieg die Arbeitslast in den globalen Rechenzentren zwischen 2010 und 2020 um das Neunfache, während der Stromverbrauch nur um 10 Prozent zunahm.
Ein Grund dafür ist, dass Hersteller stetig daran arbeiten, die Effizienz der Hardware zu verbessern. Beispiele dafür sind die maßgeschneiderten Chip-Serien Azure Maia und Cobalt sowie Flüssigkühlsysteme mit Wärmetauschereinheiten, die speziell für die energieeffiziente Kühlung großer KI-Systeme entwickelt wurden. In den kommenden Jahren werden zudem neue KI-Rechenzentren entstehen die komplett ohne Wasser für die Kühlung auskommen.
Messung und Anpassung sind entscheidend für den verantwortungsvollen Aufbau von KI
Die KI-Messung dient der Definition und Bewertung von KI-Risiken und ist für eine verantwortungsvolle KI-Entwicklung von entscheidender Bedeutung. Eine der wichtigsten Entwicklungen des kommenden Jahres lässt sich in zwei Worten zusammenfassen: Testen und Anpassen.
Wenn man in der Lage ist, Risiken und Bedrohungen zu messen, kann man dazu beitragen, sie zu bewältigen oder zu mindern. Das bedeutet zum Beispiel, frei von der KI erfundene Inhalte, sogenannte Halluzinationen, zu erkennen und zu vermeiden.
„Ein Teil der laufenden Arbeit zur Entwicklung sicherer KI-Anwendungen besteht daher in der Entwicklung strenger und umfassender Tests“, sagt Sarah Bird, Chief Product Officer of Responsible AI bei Microsoft. „Neben der Bewertung interner Bedrohungen wie Halluzinationen werden die Tests auch immer raffiniertere externe Angriffe besser erkennen. Auch wenn KI-Modelle immer sicherer werden, müssen unsere Tests und Messmethoden uns auf die schwerwiegendsten Bedrohungen vorbereiten, die wir identifizieren können – einschließlich Szenarien, die die Fähigkeiten eines hochentwickelten, gegnerischen Nutzers simulieren“, erklärt Bird.
Gleichzeitig wird den Nutzerinnen und Nutzern mehr Kontrolle darüber gegeben, wie KI-Anwendungen in ihren Organisationen eingesetzt werden. Sie können Anwendungen anpassen, Inhalte filtern und spezifische Leitplanken definieren, die den Anforderungen ihrer Arbeit entsprechen. So könnte beispielsweise ein Spieleentwicklungsstudio genau festlegen, welche Arten von gewalttätigen Inhalten den Mitarbeitenden gezeigt werden dürfen. „Administratoren können die Einstellungen von Microsoft 365 Copilot so anpassen, dass nur die Arten von Inhalten zugelassen werden, die an ihrem Arbeitsplatz als angemessen gelten, um die Produktivität zu unterstützen“, erläutert Bird. „Kontrolle und Anpassung sind der Schlüssel zur Zukunft.
KI beschleunigt wissenschaftliche Durchbrüche
Künstliche Intelligenz verändert bereits heute unsere Welt tiefgreifend, indem sie in zahlreichen Bereichen den Fortschritt vorantreibt – von Supercomputing-Technologien bis hin zu präziseren Wettervorhersagen. Sie ermöglicht bahnbrechende Entdeckungen in der wissenschaftlichen Forschung und eröffnet neue Perspektiven in den Naturwissenschaften, der Entwicklung nachhaltiger Materialien, der Arzneimittelforschung und der Verbesserung der menschlichen Gesundheit.
Im Jahr 2024 erzielte Microsoft Research einen bedeutenden Durchbruch, der es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ermöglicht, einige der komplexesten Probleme in der biomolekularen Forschung, einschließlich der Entdeckung lebensrettender Medikamente, mit bisher unerreichter Geschwindigkeit und Präzision zu untersuchen. Durch den Einsatz eines KI-gestützten Proteinsimulationssystems entwickelten Forscherinnen und Forscher eine neuartige Methode zur Simulation biomolekularer Dynamik. Diese Methode, bekannt als AI2BMD, könnte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern helfen, bislang unlösbare Probleme zu bewältigen und die biomedizinische Forschung in Bereichen wie Proteindesign, Enzymtechnik und Arzneimittelentwicklung entscheidend voranzutreiben. Und der Einfluss von KI auf die Wissenschaft wird weiter zunehmen.
„Eine der spannendsten Entwicklungen im Jahr 2025 wird sein, wie KI in der wissenschaftlichen Forschung dazu beiträgt, einige der drängendsten Probleme unserer Zeit zu lösen“, erklärt Ashley Llorens, Corporate Vice President und Managing Director bei Microsoft Research. „Wir werden erleben, wie diese Werkzeuge messbare Fortschritte bei der Arbeit von Menschen und Institutionen ermöglichen, die an großen Herausforderungen arbeiten, wie zum Beispiel an der Entwicklung nachhaltiger Materialien oder der Beschleunigung bei der Entwicklung lebensrettender Medikamente.“
Eins steht fest für 2025: KI wird weiter Innovation vorantreiben und neue Möglichkeiten für Menschen und Organisationen auf der ganzen Welt eröffnen.
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