Softshell Vendor Report 2019: Security as a Service ist das neue Normal

Für den Softshell Vendor Report 2019 hat Softshell 1.945 Security-Anbieter unter die Lupe genommen und dabei unter anderem jene Anbieter herausgearbeitet, die ernsthaft und aktiv am deutschsprachigen Markt tätig sind. [...]

Der Security-as-a-Service-Trend spitzt sich weiter zu. Immer mehr Technologien sind direkt vom Hersteller beziehbar, allen voran Endpoint-Sicherheit und Firewalls, Lösungen für Patch Management und Web Scanning. Viele Kunden wollen sich um gar nichts mehr selbst kümmern. (c) leowolfert - adobe.stock.com

Security-as-a-Service-Anbieter haben 2019 den Markt vollends erobert. Die Zahl der Hersteller, die ihre Leistungen als Service anbieten, steigt weiter an. Das ist ein Ergebnis des Softshell Vendor Report 2019, den der Value Added Distributor für Cybersecurity heute veröffentlicht. 37 Prozent machen die Service-Anbieter inzwischen aus, 2018 waren es noch 24 Prozent. Daneben sind es Markttrends wie IoT und Künstliche Intelligenz (KI), die in die Technologieschwerpunkte der Hersteller stärker Einzug halten, ebenso wie das Thema Security Operations Center (SOC).

Der SaaS-Trend spitzt sich weiter zu. Immer mehr Technologien sind direkt vom Hersteller beziehbar, allen voran Endpoint-Sicherheit und Firewalls, Lösungen für Patch Management und Web Scanning. „Spannend zu sehen ist, dass manche Technologie-Kategorien erst boomen, seit sie als Service verfügbar sind. Vulnerability-Management-Lösungen sind dafür ein gutes Beispiel“, erklärt Gerald Hahn, Vorstandsvorsitzender von Softshell und Herausgeber der jährlich erscheinenden Marktübersicht.

Auch tendieren Hersteller immer öfter dazu, SOC-Dienstleistungen mitanzubieten. Rund 6 Prozent aller Hersteller tummeln sich bereits in dieser Technologiekategorie. Dabei werden nicht nur einzelne Aufgaben ausgelagert, sondern alle denkbaren Dienstleistungen im Security-Kontext, etwa die Suche nach einem passenden Anbieter für die eigene Sicherheits-herausforderung. „Hier zeichnet sich ein klarer Trend ab. Viele Kunden wollen sich um gar nichts mehr selbst kümmern“, berichtet Hahn.

Der Markt wird unübersichtlicher

13 Prozent wächst Softshell zufolge der weltweite Anbieter-Markt von 2018 auf 2019 – obwohl gleichzeitig 10 Prozent der im Vorjahr aktiven Unternehmen vom Markt verschwunden sind. Sie wurden übernommen oder haben ihren Betrieb eingestellt. „Das starke Marktwachstum der letzten Jahre beginnt abzuflachen“, ordnet Gerald Hahn die Entwicklung ein. „Jetzt sind es strukturelle und thematische Entwicklungen, die die Übersicht zunehmend erschweren.“

Der Report 2019 listet 1.945 IT-Security-Hersteller weltweit. Rund 12 Prozent aller analysierten Unternehmen haben ihre Zentrale in Deutschland, Österreich oder der Schweiz, zusätzlich verfügen 14 Prozent aller weltweit agierenden Anbieter über eine Niederlassung im DACH-Raum. Um der wachsenden Markt-Dynamik gerecht zu werden und noch mehr Übersicht zu schaffen, gliedert sich der Report erstmals in zwei Teile. Teil eins bilden die klassischen Software- und Hardware-Anbieter, Teil zwei gibt eine Übersicht über die wachsende Zahl der SaaS-Anbieter und ihrer Angebote.

Mehr Hersteller richten Ihren Fokus auf den deutschsprachigen Markt

Etwa 10 Prozent aller weltweiten Akteure sind am deutschsprachigen ernsthaft aktiv, das sind rund 200 Firmen. 55 – und damit doppelt so viele Player wie noch 2018 – haben 2019 die beste Bewertung im Softshell Vendor Report erreicht und erhalten den Softshell Vendor Award in Gold (3 Prozent aller Security-Hersteller). Die Absicht, verbindlich am deutschsprachigen Markt aktiv zu werden, ist meist leicht zu erkennen. Wer eine Gesellschaft nach lokalem Recht gründet, eine aktuelle Webseite in deutscher Sprache pflegt und Support in deutscher Sprache aus der DACH-Region heraus zur Verfügung stellt, hat gute Chancen auf Erfolg.

„Die Zahl der Glücksritter, die ein neues Produkt einfach mal auf den deutschen Markt werfen, aber sonst keine Ambitionen an den Tag legen, ist jedoch gleichbleibend hoch“, beobachtet Hahn. „Sie sind aus dem Raum DACH oft genauso schnell wieder verschwunden, wie sie aufgetaucht sind.“

IoT mit steigender Tendenz, KI mit Luft nach oben

Weiter auf Wachstumskurs ist die Technologiekategorie IoT / Industrial IoT (IIoT): 15 Prozent der Hersteller bieten gegenwärtig Lösungen zum Schutz von IoT-Umgebungen an. Je mehr Anwender aus dem produzierenden Gewerbe IoT-Projekte planen, desto mehr Marktpotenzial eröffnet sich für die Security-Hersteller.

In künstlicher Intelligenz (KI) und Machine Learning sehen viele die Zukunft von IT-Sicherheitstechnologien. Allerdings ist der Einsatz von KI im Security-Umfeld im deutschsprachigen Raum noch nicht sehr weit entwickelt. 9,1 Prozent der in DACH aktiven Hersteller setzen in ihren Sicherheitslösungen zwar bereits auf KI – meist handelt es sich dabei jedoch um klassische, althergebrachte Funktionen, die in der Lösung bereits hinterlegt sind.

„Wir gehen davon aus, dass echte KI-Innovationen vornehmlich im Industrial Internet of Things (IIoT) und im Rahmen von Industrie-4.0-Strategien an Fahrt gewinnen“, erklärt Gerald Hahn. „Vernetzte Produktions- und Industrieanlagen sind schließlich die Achillesferse der Unternehmen, und die Kosten für Sicherheitsmaßnahmen wirken sich direkt auf die Wirtschaftlichkeit aus.“

Über den Softshell Vendor Report

Softshell analysiert als neutrale Instanz einmal im Jahr, welche nationalen und internationalen Anbieter es hierzulande gibt, aus welchen Ländern sie stammen und auf welche Technologien sie setzen. Der Distributor stellt auf den Prüfstand, wie gut sich die Marktteilnehmer auf die Anforderungen des deutschsprachigen Marktes einstellen und bewertet ihre Marktreife mithilfe des Softshell Vendor Score.

55 Hersteller haben 2019 die beste Bewertung im Softshell Vendor Report erreicht und erhalten den Softshell Vendor Award in Gold. Das sind 3 Prozent aller Security-Hersteller und damit doppelt so viele Player wie noch 2018. Sie alle zeichnet eine solide, seriöse und langfristige Geschäftsplanung aus, ebenso die Zusammenarbeit mit dem Channel, direkter Endkundenkontakt und Kontinuität in der Zusammenarbeit.

In die Bewertung der Hersteller fließt unter anderem ein, ob sie eine eingetragene Gesellschaft nach lokalem Recht im DACH-Raum haben, eine aktuelle Webseite in deutscher Sprache pflegen und Support in deutscher Sprache aus der DACH-Region heraus zur Verfügung stellen. Mitentscheidend war auch, ob relevante Zertifizierungen oder Bewertungen vorliegen, etwa nach Common Criteria oder von Gartner.

Alle Hersteller wurden im Vorfeld auf Basis von Gesprächen mit einem Unternehmensrepräsentanten durchleuchtet und analysiert. Die abgefragten und recherchierten Ergebnisse nutzt Softshell, um Zusammenhänge zu ergründen sowie Trends und Entwicklungen auf dem Security-Markt abzuleiten. Der Softshell Vendor Report 2019 steht unter www.softshellvendorreport.de frei zum Download bereit.


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