Umfrage: Zwei von drei IT-Profis sind besorgt über die zunehmende Komplexität

IT-Profis fällt es immer schwerer, mit der wachsenden Komplexität Schritt zu halten, was die Modernisierung der IT-Infrastruktur ins Straucheln bringt. So lautet ein zentrales Ergebnis der vom IT-Monitoring-Spezialisten Checkmk durchgeführten Umfrage „Rising to the Challenge”. [...]

Nur 40 Prozent der Befragten IT-Profis erwarten durch KI eine wachsende Entlastung in ihrer täglichen Arbeit. Gleichzeitig bleibt der Weiterbildungsdruck hoch: Fast 94 Prozent der IT-Profis müssen in den nächsten zwölf Monaten neue Fähigkeiten erlernen, damit sie weiterhin ihre Aufgaben erledigen können. (c) stock.adobe.com/Odin AI

Unvermindert treiben Unternehmen die Nutzung von Technologien wie Cloud-Services, Containern und Serverless voran, um mit agilen IT-Stacks ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Laut der Checkmk-Umfrage bringt diese ungebrochene Dynamik IT-Profis zunehmend an ihre Grenzen. Der Hauptgrund ist die wachsende Komplexität moderner IT-Stacks, die 61 Prozent als größte Herausforderung sehen – nicht nur, weil sie die Kontrolle erschwert und die Angriffsfläche für Cyber-Bedrohungen vergrößert, sondern auch aufgrund steigender Anforderungen. So kämpfen 80 Prozent der Befragten mit immer komplexeren Aufgaben, und 83 Prozent stehen unter einem verschärften Druck, das hohe Innovationstempo mitzuhalten.

Fehlende Fachkräfte und Fähigkeiten  – KI hilft nur bedingt

Zusätzliche Herausforderungen wie Personalmangel verschärfen die Lage: Jeder zweite Befragte muss eine höhere Arbeitslast schultern. Sie zwingt IT-Profis vermehrt zu kurzfristigen Lösungen. Manche dieser überhasteten Entscheidungen führen jedoch zu neuen Herausforderungen und entpuppen sich somit als Bumerang, wie 59 Prozent bemängeln. Darüber hinaus erwarten lediglich 40 Prozent der Befragten durch KI eine wachsende Entlastung in ihrer täglichen Arbeit.

Gleichzeitig bleibt der Weiterbildungsdruck hoch: Fast 94 Prozent der IT-Profis müssen in den nächsten zwölf Monaten neue Fähigkeiten erlernen, damit sie weiterhin ihre Aufgaben erledigen können. 

(c) Checkmk

IT-Infrastruktur-Monitoring als Basis für verkürzte MTTR

Angesichts der steigenden Komplexität moderner IT-Stacks und der damit einhergehenden höheren Fehleranfälligkeit, erachtet die überwältigende Mehrheit der Befragten (94 Prozent) IT-Infrastruktur-Monitoring als unverzichtbar, um die Mean Time to Resolution (MTTR) zu verkürzen und die vereinbarten Service Level Objectives (SLOs) zu erfüllen. Auf den weiteren Plätzen folgen mit Log-Management (72 Prozent), Application Performance Management (64 Prozent) und Full-Stack Observability (60 Prozent) Tools und Praktiken, die tiefere Einblicke in Systemkomponenten und Abhängigkeiten ermöglichen und auf eine durchgängige Sichtbarkeit abzielen. KI-basiertes Monitoring bildet (noch) das Schlusslicht. 

Allerdings schlagen auch beim IT-Monitoring die bereits skizzierten Herausforderungen durch. So sieht die Hälfte der IT-Profis mangelndes Wissen als zweitgrößtes Hindernis für eine verbesserte MTTR – direkt nach der IT-Komplexität und noch vor fehlender Sichtbarkeit. 

(c) Checkmk

Gefährdete Innovationsfähigkeit erfordert gezielte Maßnahmen

Die Check-Umfrage zeigt: Die wachsende Komplexität moderner IT-Stacks in Kombination mit steigendem Zeit- und Ressourcendruck droht, IT-Profis zu überfordern – und damit die Innovationsfähigkeit der Unternehmen zu gefährden. So betrachten 49 Prozent der Befragten fehlende Fachkräfte und Fähigkeiten inzwischen als größtes Hemmnis für die IT-Modernisierung, ein Anstieg um 10 Prozent innerhalb von zwei Jahren.

Checkmk-CEO Jan Justus sieht auch die Lösungsanbieter in der Pflicht: „Ein einfaches Setup, intuitive Workflows, eine hohe Automatisierung und SaaS-Angebote senken die Einstiegshürden und entlasten IT-Teams. Eines ist klar: Ohne verstärkte Maßnahmen zur Unterstützung und Entlastung der IT-Profis wird es für Unternehmen schwer, den digitalen Wandel zu bewältigen.“


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