Die Dynamik der globalen Wirtschaft hat sich abgeschwächt, dennoch blicken Personalverantwortliche weltweit zuversichtlich ins kommende Jahr. Diese Trends zeichnen sich auf dem Arbeitsmarkt für das nächste Jahr ab. [...]
Das Vertrauen in das Unternehmenswachstum bleibt stabil: 96 % der Manager äußern sich positiv über die Wachstumsaussichten für das erste Halbjahr 2020. Das geht aus der aktuellen Arbeitsmarktstudie 2020 des Personaldienstleisters Robert Half hervor, für die mehr als 5.000 CFOs, CIOs und weitere Manager mit Personalverantwortung in 13 Ländern befragt wurden, 3.109 davon in Europa.
Die positive Grundstimmung wird nur dadurch getrübt, dass viele Unternehmen ihre eigentliche Wachstumsfähigkeit durch eine drohende Qualifikationslücke beeinträchtigt sehen. Der Personaldienstleister hat für 2020 drei Trends identifiziert, die den Arbeitsmarkt bestimmen.
Trend Nr. 1: Unternehmenswachstum geht weiter
Die Beurteilung des Unternehmenswachstums fällt international durchgängig positiv aus. Auch in Europa sind 95 % der befragten Personalverantwortlichen in Bezug auf die Wachstumsaussichten ihres Unternehmens im ersten Halbjahr 2020 sehr zuversichtlich (51 %) oder ziemlich zuversichtlich (44 %). Hauptgründe für die positive Einschätzung sind das aktuelle Wirtschaftsklima (53 %), die Besetzung ausgeschriebener Stellen mit geeigneten Mitarbeitern (50 %) und eine Erweiterung der Geschäftsmöglichkeiten (43 %).
Dieser Trend spiegelt sich in den Ergebnissen für andere Regionen wider: Im asiatisch-pazifischen Raum blicken 57 % der Personalverantwortlichen sehr zuversichtlich in die Zukunft, in Südamerika sogar bis zu 70 %.
Trend Nr. 2: Einstellungsabsichten und Qualifikationslücke
Einhergehend mit dem erwarteten Unternehmenswachstum möchte mehr als ein Drittel (36 %) der Unternehmen 2020 die Teams vergrößern. 39 % planen, frei werdende Stellen wieder zu besetzen. Die Gründe für die Einstellung neuer Mitarbeiter sind vor allem das aktuelle Wirtschafts- und Geschäftsklima (48 %) sowie eine erhöhte Arbeitsbelastung (46 %).
Aufgrund all dieser Faktoren befürchten Unternehmen eine Qualifikationslücke. Mehr als zwei Drittel (67 %) der befragten Manager gehen davon aus, dass ihr Unternehmenswachstum durch mangelndes Know-how beeinträchtigt werden könnte. Dies ist vor allem durch den Fachkräftemangel und durch das fehlende Angebot an Fort- und Ausbildungen bedingt.
Die Herausforderungen im Umgang mit der Digitalisierung und einem Fachkräftemangel, der durch umfassende Aus- und Weiterbildungen gestoppt werden muss, betreffen die Arbeitsmärkte weltweit.
„Die fachliche Qualifikation der Mitarbeiter ist eines der zentralen Kriterien für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen auch in Österreich“, sagt Emine Yilmaz, Director bei Robert Half. „Für Kandidaten wird es ebenfalls immer wichtiger, am Arbeitsmarkt gefragte Kenntnisse auszubauen. Arbeitgeber müssen Mitarbeiter und Bewerber mit Potenzial und Veränderungswillen stärker fördern und sie für neue Aufgaben weiterbilden.“
Trend Nr. 3: Strategische Prioritäten für 2020
Projekte rund um den technologischen Wandel bekommen weiterhin die größte Aufmerksamkeit und Unternehmen investieren in neue Technologien. Manager legen ihren strategischen Fokus im kommenden Jahr auf die IT-Sicherheit (25 %), auf Digitalisierungsprojekte (27 %) sowie auf das Talent-Management (28 %). Die Fähigkeit, geeignete Talente zu gewinnen und Mitarbeiter zu halten, ist und bleibt eine wichtige Determinante und beeinflusst das Geschäftsklima 2020 maßgeblich.
„Die digitale Transformation der Unternehmen schreitet schnell voran. Die Mitarbeiter müssen mit dieser Entwicklung Schritt halten und ihre Qualifikation laufend den sich verändernden Anforderungen anpassen“, so Yilmaz. „Entsprechend sollte das Mantra für Arbeitgeber im nächsten Jahr lauten: Ausbildung, Weiterbildung, Fortbildung. Diese Notwendigkeit sehen wir weltweit, um dem Fachkräftemangel zu begegnen.“
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