Unternehmenskommunikation: Einmal umdenken bitte!

Unternehmenskommunikation braucht eine neue Denke. Warum das Jahr 2021 die Chance bietet, das Storytellung eines Unternehmens in Richtung der Kunden, Partner und Lieferanten neu aufzusetzen, lesen Sie in diesem Artikel. [...]

Aktuelle Erfolgsgeschichten oder aus einer langjährigen Firmengeschichte interessieren die Empfänger nicht immer - und manchmal gibt es auch gar keine zu erzählen. Storytelling sollte nicht nach Schema F ablaufen (c) pixabay.com

In der Krise zeigt sich der wahre Charakter eines Menschen. Das gilt ebenso für Marken. In schwierigen Situationen, wie der derzeitigen Corona-Pandemie, tritt zutage, welche Werte wirklich gelebt werden. Wie unter einem Brennglas verdichtet sich die Kommunikation mit Stakeholdern, egal ob Kunde, Mitarbeiter oder Partner.

Corporate Communication: Darauf kommt es an

Da die Folgen von COVID-19 uns alle auch im kommenden Jahr beschäftigen werden, bietet sich Unternehmen mit Blick auf die Kommunikation eine echte Chance – sowohl für bereits etablierte Marken als auch für den industriellen Mittelstand und die Hidden Champions des Landes. Denn die Nachfrage nach Kommunikation, also nach Expertise, Einordnung und Orientierung wächst in diesen Tagen rasant.

Erwartungsmanagement

Hören Sie zu und fragen Sie die wichtigen Stakeholder nach ihrer Erwartungshaltung. Die Situation ist für alle neu und es ergeben sich in der neuen Normalität unter Umständen ganz andere Fragestellungen. Etwa wenn es um die Entwicklung neuer Produkte geht. Oder darum, wie Mitarbeiter im Home Office weiter voneinander lernen können und inspiriert werden. Gut möglich, dass es im Zuge dessen auch darum gehen wird, bestehende Prozesse und Muster auf den Prüfstand zu stellen. Im Bereich der internen Kommunikation beschäftigen sich etwa inzwischen auch Unternehmen aus dem Mittelstand mit internen Apps, Social Intranet oder digitalen Vertriebsplattformen.

Transparenz nach innen und nach außen

Auch wenn der Umsatz nach unten geht, informieren Sie Ihre Stakeholder so, wie es börsennotierte Firmen auch müssen. Diese stehen heute mit Blick auf ihren Unternehmenswert häufig besser da als vor der Pandemie. Anleihen können auch aus der erfolgreichen Entwicklung von Infrastruktur-Großprojekten genommen werden. Eine Studie belegt, dass der Nutzen einer transparenten, frühzeitigen und dialogorientierten Kommunikation die Kosten übersteigt.

Regelmäßig Transparenz zu schaffen, schadet also nicht – ganz im Gegenteil sie ist die Basis für Vertrauen bei Investoren, Kunden und Mitarbeitern gleichermaßen. Natürlich gibt es bereits im Mittelstand Unternehmen, die eine solche Transparenz an den Tag legen, insgesamt ist das Bild jedoch ausbaufähig.

Adaptieren Sie Ihr Storytelling

Kann es noch das Ziel sein, kommunikativ von Erfolgsmeldung zu Erfolgsmeldung zu hecheln? Ist es zeitgemäß, nicht verlieren zu können? Oder rückt es nicht viel mehr in den Mittelpunkt, Themen glaubwürdig zu besetzen und eine differenzierende Meinung zu vertreten – zum Beispiel, wenn es um Zukunftstechnologien, digitale Transformation, Klimawandel oder gesellschaftliche Vielfalt geht?

Die große Mehrheit der Konsumenten erwartet von Unternehmen ein verantwortungsvolles Handeln und dabei insbesondere zu den eigenen Fehlern zu stehen. Für Unternehmen bietet sich in diesem Umfeld die einmalige Chance das Storytelling neu aufzusetzen: Weniger produkt- und erfolgslastig und dafür themengetriebener – mit Geschichten und Content zu Haltung, Empathie und Fehlerkultur.

*Philipp Nisster ist Leiter PR/content der echolot.GROUP. Der Kommunikations- und Medienberater ist Spezialist für Corporate Communications, Storytelling und Kommunikation in Krisen- und Sondersituationen. Er hält einen MBA in Kommunikation & Leadership der Quadriga Hochschule Berlin.


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