Online-Shopping in den USA wird immer teurer, zeigt eine Adobe-Erhebung. Am stärksten sind die Preissteigerungen im Bereich Fashion, aber auch bei rezeptfreien Medikamenten. Schuld sind die Pandemie-bedingte höhere Nachfrage und Schwierigkeiten in den Lieferketten. [...]
Konsumenten in den USA müssen für das Online-Shopping inzwischen tiefer in die Tasche greifen. Das belegt der neueste Bericht von Adobe, der „Digital Economy Index (DEI)“, den fastcompany.com aufgreift. Der Report erfasst die Preise von online gekauften Konsumgütern – ähnlich wie der Verbraucherpreisindex (VPI) die Preise von in stationären Geschäften erstandenen Waren erfasst. Beide Indizes bilden also die Inflation ab.
Bei der gleichen Untersuchung in den vergangenen Jahren hätte sich gezeigt, dass die Preise im Online-Handel stetig gesunken seien. Der Grund hierfür waren der starke Wettbewerb und eine hohe Verfügbarkeit der Produkte. Durch die Corona-Krise nun hat sich das Verbraucherverhalten geändert, was eine höhere Nachfrage bei gleichzeitigen Schwierigkeiten in den Lieferketten mit sich brachte.
Fashion und Medikamente
Von den 18 Kategorien, die von Adobes DEI erfasst werden, sind die Preise im Juli 2021 im Vergleich zum Vorjahr in 12 Kategorien gestiegen. Am stärksten betroffen war der Bereich Fashion mit einem Preisanstieg von 15,26 Prozent (gegenüber einem durchschnittlichen jährlichen Rückgang von 1,08 Prozent in den Jahren vor der Pandemie).
Nicht-verschreibungspflichtige Medikamente verzeichneten im Juli 2021 ebenfalls einen massiven Preisanstieg von 5,66 Prozent. Auch bei Sportartikeln, Büchern und Blumen stiegen die Preise um 3,54 Prozent, 2,26 Prozent beziehungsweise 1,91 Prozent.
Online-Inflation steigt weiter
Adobes Report zeigt auch, dass sechs der 18 untersuchten Kategorien im Juli 2021 einen Preisrückgang gegenüber dem Vorjahr verzeichneten. Das Problem: Diese Preisrückgänge sind nicht mehr so stark wie in den Vorjahren. Während beispielsweise bei Computern in den Jahren vor der Pandemie ein durchschnittlicher jährlicher Preisrückgang von 9,24 Prozent zu verzeichnen war, verlangsamte sich dieser Rückgang im Juli 2021 auf 6,97 Prozent im Jahresvergleich.
Ebenso verzeichnete online gekauftes Spielzeug in den Jahren vor der Pandemie einen durchschnittlichen jährlichen Preisrückgang von 5,54 Prozent – seitdem hat sich der Preisrückgang bei Spielzeug auf 4,05 Prozent verlangsamt.
Betrachtet man alle Kategorien so stiegen die Online-Preise im Juli 2021 um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Laut Adobe setzt sich dieser Trend fort. „Da Online-Shopping weiter zunehmen wird und die Verbraucher sich immer mehr daran gewöhnen, alltägliche Dinge über den E-Commerce zu bestellen, erwarten wir, dass die Online-Inflation weiter steigen und sich den Offline-Preisen annähern wird“, so Vivek Pandya, leitender Analyst bei Adobe Digital Insights.
*Susanne Gillner ist Chefredakteurin der INTERNET WORLD. Sie begleitet die Marke seit fast zehn Jahren und schreibt über Themen wie Online Marketing, Social Media und Commerce.
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