USA: Steigendes Preisniveau im Online-Handel

Online-Shopping in den USA wird immer teurer, zeigt eine Adobe-Erhebung. Am stärksten sind die Preissteigerungen im Bereich Fashion, aber auch bei rezeptfreien Medikamenten. Schuld sind die Pandemie-bedingte höhere Nachfrage und Schwierigkeiten in den Lieferketten. [...]

(c) pixabay.com

Konsumenten in den USA müssen für das Online-Shopping inzwischen tiefer in die Tasche greifen. Das belegt der neueste Bericht von Adobe, der „Digital Economy Index (DEI)“, den fastcompany.com aufgreift. Der Report erfasst die Preise von online gekauften Konsumgütern – ähnlich wie der Verbraucherpreisindex (VPI) die Preise von in stationären Geschäften erstandenen Waren erfasst. Beide Indizes bilden also die Inflation ab.

Bei der gleichen Untersuchung in den vergangenen Jahren hätte sich gezeigt, dass die Preise im Online-Handel stetig gesunken seien. Der Grund hierfür waren der starke Wettbewerb und eine hohe Verfügbarkeit der Produkte. Durch die Corona-Krise nun hat sich das Verbraucherverhalten geändert, was eine höhere Nachfrage bei gleichzeitigen Schwierigkeiten in den Lieferketten mit sich brachte.

Fashion und Medikamente

Von den 18 Kategorien, die von Adobes DEI erfasst werden, sind die Preise im Juli 2021 im Vergleich zum Vorjahr in 12 Kategorien gestiegen. Am stärksten betroffen war der Bereich Fashion mit einem Preisanstieg von 15,26 Prozent (gegenüber einem durchschnittlichen jährlichen Rückgang von 1,08 Prozent in den Jahren vor der Pandemie).

Nicht-verschreibungspflichtige Medikamente verzeichneten im Juli 2021 ebenfalls einen massiven Preisanstieg von 5,66 Prozent. Auch bei Sportartikeln, Büchern und Blumen stiegen die Preise um 3,54 Prozent, 2,26 Prozent beziehungsweise 1,91 Prozent.

Online-Inflation steigt weiter

Adobes Report zeigt auch, dass sechs der 18 untersuchten Kategorien im Juli 2021 einen Preisrückgang gegenüber dem Vorjahr verzeichneten. Das Problem: Diese Preisrückgänge sind nicht mehr so stark wie in den Vorjahren. Während beispielsweise bei Computern in den Jahren vor der Pandemie ein durchschnittlicher jährlicher Preisrückgang von 9,24 Prozent zu verzeichnen war, verlangsamte sich dieser Rückgang im Juli 2021 auf 6,97 Prozent im Jahresvergleich.

Ebenso verzeichnete online gekauftes Spielzeug in den Jahren vor der Pandemie einen durchschnittlichen jährlichen Preisrückgang von 5,54 Prozent – seitdem hat sich der Preisrückgang bei Spielzeug auf 4,05 Prozent verlangsamt.

Betrachtet man alle Kategorien so stiegen die Online-Preise im Juli 2021 um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Laut Adobe setzt sich dieser Trend fort. „Da Online-Shopping weiter zunehmen wird und die Verbraucher sich immer mehr daran gewöhnen, alltägliche Dinge über den E-Commerce zu bestellen, erwarten wir, dass die Online-Inflation weiter steigen und sich den Offline-Preisen annähern wird“, so Vivek Pandya, leitender Analyst bei Adobe Digital Insights.

*Susanne Gillner ist Chefredakteurin der INTERNET WORLD. Sie begleitet die Marke seit fast zehn Jahren und schreibt über Themen wie Online Marketing, Social Media und Commerce.


Mehr Artikel

Rüdiger Linhart, Vorsitzender der Berufsgruppe IT der Fachgruppe UBIT Wien. (c) WeinwurmFotografie
Interview

IT-Berufe im Fokus: Innovative Lösungen gegen den Fachkräftemangel

Angesichts des anhaltenden IT-Fachkräftemangels ist schnelles Handeln gefordert. Die Fachgruppe IT der UBIT Wien setzt in einer Kampagne genau hier an: Mit einem breiten Ansatz soll das vielfältige Berufsbild attraktiver gemacht und innovative Ausbildungswege aufgezeigt werden. IT WELT.at hat dazu mit Rüdiger Linhart, Vorsitzender der Berufsgruppe IT der Fachgruppe UBIT Wien, ein Interview geführt. […]

News

ISO/IEC 27001 erhöht Informationssicherheit bei 81 Prozent der zertifizierten Unternehmen

Eine Umfrage unter 200 Personen verschiedener Branchen und Unternehmensgrößen in Österreich hat erstmals abgefragt, inwiefern der internationale Standard für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISO/IEC 27001) bei der Bewältigung von Security-Problemen in der Praxis unterstützt. Ergebnis: Rund 81 Prozent der zertifizierten Unternehmen gaben an, dass sich durch die ISO/IEC 27001 die Informationssicherheit in ihrem Unternehmen erhöht hat. […]

News

Public Key Infrastructure: Best Practices für einen erfolgreichen Zertifikats-Widerruf

Um die Sicherheit ihrer Public Key Infrastructure (PKI) aufrecht zu erhalten, müssen PKI-Teams, sobald bei einer Zertifizierungsstelle eine Sicherheitslücke entdeckt worden ist, sämtliche betroffenen Zertifikate widerrufen. Ein wichtiger Vorgang, der zwar nicht regelmäßig, aber doch so häufig auftritt, dass es sich lohnt, PKI-Teams einige Best Practices für einen effektiven und effizienten Zertifikatswiderruf an die Hand zu geben. […]

News

UBIT Security-Talk: Cyberkriminalität wächst unaufhaltsam

Jedes Unternehmen, das IT-Systeme nutzt, ist potenziell gefährdet Opfer von Cyberkriminalität zu werden, denn die Bedrohung und die Anzahl der Hackerangriffe in Österreich nimmt stetig zu. Die Experts Group IT-Security der Wirtschaftskammer Salzburg lädt am 11. November 2024 zum „UBIT Security-Talk Cyber Defense“ ein, um Unternehmen in Salzburg zu unterstützen, sich besser gegen diese Bedrohungen zu wappnen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*