Venafi-Umfrage: Für Mehrheit der IT-Sicherheitsexperten sind wir mitten in einem Cyberkrieg

86 Prozent der IT-Sicherheitsexperten sagen, dass der Cyberkrieg bereits tobt. 40 Prozent der Security-Experten gehen davon aus, dass staatliche Cyberangriffe bereits Menschenleben gekostet haben. [...]

Jeff Hudson, CEO von Venafi, ist überzeugt, dass der Krieg der Zukunft statt mit Kugeln und Waffen mit Bits und Bytes geführt werde.
Jeff Hudson, CEO von Venafi, ist überzeugt, dass der Krieg der Zukunft statt mit Kugeln und Waffen mit Bits und Bytes geführt werde. (c) Venafi

Als ein auf den Schutz von Maschinenidentitäten spezialisierter Anbieter führt Venafi auch Umfragen zu diesem Thema durch. Jetzt hat  man die Ergebnisse einer Umfrage unter 515 IT-Sicherheitsexperten zu den Themen Cyberkrieg und nationale Sicherheit bekanntgegeben. Die Umfrage wurde vom 4. bis 9. August 2018 auf der Black Hat-Konferenz in Las Vegas durchgeführt.

Der Umfrage zufolge sagen 86 Prozent der IT-Sicherheitsexperten, dass sich die Welt derzeit mitten in einem Cyberkrieg befindet. Darüber hinaus glauben 40 Prozent der Befragten, dass ein nationalstaatlicher Cyberangriff bereits Menschenleben gefordert hat.

Die meisten IT-Sicherheitsexperten sind sich bei ihrer Meinung zum Cyberwar einig.
Die meisten IT-Sicherheitsexperten sind sich bei ihrer Meinung zum Cyberwar einig. Grafik: Venafi
Grafik: Venafi
Grafik: Venafi

„Unter dem Strich ändert sich der Begriff Krieg von etwas, das man mit Kugeln und Waffen am Boden macht, zu etwas, das man mit Bits und Bytes macht“, erklärt Jeff Hudson, CEO von Venafi. „Im Wesentlichen geht es in diesem Krieg darum, Informationen zu kompromittieren und zu kontrollieren. Sobald Sie das vollständig verstanden haben, ist es ziemlich einfach zu sehen, dass wir uns gerade in einem Cyberkrieg befinden.“

Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage 

  • 80 Prozent der Befragten SecurityExperten glauben, dass Angriffe, die die Wahlinfrastruktur stören, kriegerische Handlungen im Cyberkrieg sind. Das schließt Wahlautomaten und Maschinen ein, die Wahldaten übertragen, speichern, tabellieren und validieren.
  • 86 Prozent der Umfrageteilnehmer glauben, dass Fehlinformationskampagnen, die darauf abzielen, die öffentliche Meinung für politische Ergebnisse zu manipulieren, Handlungen im Cyberkrieg sind.
  • Nur 3 Prozent sagen, dass Cyberangriffe nie Menschenleben kosten werden.

Anfang des Monats veranstaltete DEF CON, die weltweit größte Hacking-Konferenz, ein Voting Machine Hacking Village, das sich auf die Infrastruktur und eine breite Palette von Wahlsystemen konzentrierte. Laut den Teilnehmern sind die Backend-Systeme, die sensible Stimmdaten enthalten, besonders anfällig für Manipulationen und Angriffe durch den Nationalstaat.

Im Juli veröffentlichte ein Geschworenengericht in den USA eine detaillierte Anklage gegen die internationale Einmischung bei den US-Präsidentschaftswahlen 2016. Details in der Anklageschrift deuten darauf hin, dass nationalstaatliche Akteure mit verschlüsselten Verbindungen und andere Angriffsmethoden Schwachstellen in der Wahlinfrastruktur ausgenutzt haben. Angriffe, die sich in verschlüsselten Tunneln verstecken, sind, ohne ein umfassendes Programm zum Schutz der Maschinenidentitäten schwer zu erkennen und zu unterbinden.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*