Mit rund 220 Besuchern hat der bereits sechste Software Day des Verbands Österreichischer Software Innovationen eine neue Rekord Besucheranzahl erreicht. Der Software Day stand ganz im Zeichen der Frage, wie man mit IT und Software Lösungen Krisen bewältigen kann. [...]
Mehr als 50 Sprecher waren aufgeboten, um ein vielfältiges, informatives Programm zu bieten. „Die Bedeutung von Software nimmt ständig zu, die Branche trägt mittlerweile rund 30 Mrd. Euro zum BIP in Österreich bei“, betonte Klaus Veselko, seit Juni neuer VÖSI Präsident und Geschäftsführer von CIS. Aber die Branche sei auch den letzten beiden Krisenjahren ganz besonders gefordert gewesen, Lösungen zu entwickeln. Nicht nur die Corona-Krise, auch der Krieg in der Ukraine, die Energiekrise und die hohe Inflation haben vielfach ein sehr rasches Vorgehen unter Druck und unter schwierigen personellen Bedingungen eingefordert.
Der VÖSI betreibt derzeit fünf Special Interest Groups WOMENinICT, „Bildungswandel Digital“, „Enterprise Architecture Management“, „Safety & Security“ sowie neu „Accessibility in ICT“ – Interessenten sind gern zur Mitarbeit eingeladen.
Welche Rolle spielt Software?
Wie können Unternehmen mithilfe von IT und Software Lösungen krisenfit agieren und zusätzlich einen Wettbewerbsvorteil generieren? Welchen Platz hat Software heute im Unternehmen in unserer hybriden Welt? Und welche Software Best Practices und Innovationen made in Austria gibt es? All diese Fragen wurden am Software Day in den drei thematischen Tracks „Business Best Practice“, „Software & Solutions“ sowie „Innovation“ von Branchen-Expertinnen und Experten behandelt. Zusätzlich wurde in zwei hochkarätigen Panels diskutiert.
Im Panel „Mit Software-Lösungen und österreichischem Know-how in Krisenzeiten punkten“ diskutierten Sylvia Resetarits (Geschäftsführerin Expleo Group), Martina Sennebogen (Geschäftsführerin Cap Gemini), Univ.-Prof. Manfred Tscheligi (AIT Center of Technology Experience), und Hermann Erlach (General Manager Microsoft Austria) unter der Leitung von Martin Szelgrad (Chefredakteur im Report Verlag). Im CIO Panel (Chief Information Officer) diskutierten Susanne Tischmann (ÖAMTC), Jaqueline Wild (Mayr Melnhof Gruppe), Daniela Rechberger (Österreich Werbung), Klemens Himpele (Stadt Wien) sowie Manfred Heger (Wienerberger) unter der Leitung von Christine Wahlmüller-Schiller (AIT Center of Technology Experience und Leitung der Special Interest Group WOMENinICT im VÖSI).
Keynote von Susanne Ebm, CIO Flughafen Wien
„Vom Boom zur Krise zum Comeback“, lautete der Titel der Keynote von Susanne Ebm, CIO vom Flughafen Wien. Gerade die Luftfahrt und Tourismus-Branche haben in den letzten Jahren eine harte Zeit erlebt. Die weltweite COVID-19-Pandemie hat den Passagierluftverkehr fast zum Stillstand gebracht. Damit wurden Airlines und Flughäfen plötzlich und völlig unerwartet in die größte Krise seit dem Bestehen der Luftfahrtindustrie gestürzt. Wie diese existenzbedrohende Situation gemeistert wurde und welche Rolle IT und Software dabei gespielt hat, schilderte Susanne Ebm. Sie ist seit zehn Jahren IT-Leiterin der Flughafen Wien AG.
Als weiterer Top-Keynote-Sprecher konnte Wolfgang Ecker gewonnen werden. Ecker ist Distinguished Engineer bei Infineon Technologies und Honorar-Professor an der TU München. Zudem koordiniert er den internen Think Tank Deep Learning von Infineon und leitet mehrere KI-bezogene Entwicklungsaktivitäten bei Infineon. In seiner Keynote erklärte Ecker Modellbasierte Entwurfsautomatisierung. Sein Tipp: „Beginnen Sie mit dem Ende im Sinn!“ Infineon setzt übrigens seit weit mehr als zehn Jahren erfolgreich Code Generatoren für die Entwurfsautomatisierung beginnend mit Meta-Modell Instanzen ein.
Memocorby siegt bei Startup Pich
Gänzlich neu und mit Fokus auf Innovationen wurde am VÖSI Software Day auch ein Startup Pitch veranstaltet. Die fünf IT-Startups Venew, Memocorby, Impactory, Octenticity und QualiSecA präsentierten sich am Nachmittag in zwei Minuten Pitches und wurden von Nikolaus Futter, Präsident des Angel Investors Association Austria (AIAA), befragt. Das Publikum wählte unmittelbar danach via Realtime Voting Memocorby zum Sieger des Startup Pitches. Memocorby bietet smarte Unterstützung bei Demenz und Sprachstörungen. Es ist laut Gründerin Elisabeth Dokalik-Jonak das erste multi-sensorische Tool (auditiv-haptisch-visuell), das bei Demenz-, Schlaganfall- und Schädel-Hirn-Trauma den Patient:innen ermöglicht, Sprache effektiver und dauerhafter (wieder-)zu erlernen. Memocorby basiert auf jüngsten linguistischen, didaktischen und neurowissenschaftlichen Erkenntnissen.
Neu war der humorige Abschluss des Software Days. Dazu konnte Kurier-Redakteur, Kolumnist und Kabarettist Guido Tartarotti verpflichtet werden, der einen Auszug aus seinem Programm „GUITAR solo – der Letzte dreht das Licht ab“ präsentierte.
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