Am vergangenen Wochenende hat Europa Technologiegeschichte geschrieben: Als erster Kontinent weltweit hat sich die Europäische Union (EU) auf klare und strenge Regeln für den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) geeinigt und damit die Grundlage für den sogenannten EU AI Act geschaffen. [...]
Das Ziel dieses Rahmenwerks ist zu begrüßen: einen einzigartigen Rechtsrahmen für die Entwicklung vertrauenswürdiger Technologien zu schaffen, der die Sicherheit und die Grundrechte von Menschen und Unternehmen schützt, wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte.
Und das ist notwendig. Denn KI ist eine wegweisende Technologie mit zwei Seiten der Medaille: Sie verfügt einerseits über das Potenzial, unseren Alltag, die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt grundlegend positiv zu transformieren. Andererseits birgt sie Risiken, etwa Falschinformationen, Manipulation von Medien, Diskriminierung aufgrund von verzerrten Datensätzen und die Möglichkeit des Einsatzes in der Kriegsführung. Die neuen Vorschriften setzen daher Verpflichtungen, basierend auf den potenziellen Risiken und Auswirkungen, fest.
Da die Regeln strikt und umfassend sind, ist es kein Wunder, dass schnell erste Kritik aus der Wirtschaft laut wurde, die Unternehmen mit zusätzlichen Belastungen konfrontiert sowie in ihrer Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit eingeschränkt sieht – unter anderem äußerten sich der deutsche Industrieverband BDI und der Branchenverband DigitalEurope.
Aus meiner Sicht sind diese Leitplanken jedoch notwendig und bieten trotzdem genug Raum für Innovation und vielfältige Anwendungsmöglichkeiten: In der Medizin kann KI beispielsweise dazu beitragen, präzisere Diagnosen zu stellen und personalisierte Therapieansätze zu entwickeln.
In der Industrie ermöglicht KI eine effizientere Produktion und Wartung von Anlagen. Im Verkehrssektor tragen autonome Fahrzeuge zur Verbesserung der Mobilität und Sicherheit bei. Darüber hinaus eröffnet KI neue Horizonte in der Forschung, ermöglicht innovative kreative Prozesse und fördert die Entwicklung neuer Technologien.
Die Möglichkeiten sind also vielfältig. Um gesetzkonform zu agieren und nicht ins Hintertreffen zu geraten, müssen europäische Unternehmen sich schnellstmöglich mit dem neuen Gesetzesentwürfen auseinandersetzen und neue Prozesse implementieren. Das schaffen sie oftmals nicht aus eigener Kraft. Hierfür benötigen sie starke Partner an ihrer Seite, die sie durch die neuen Gegebenheiten navigieren.
IT-Services-Anbieter mit ausgewiesener KI-Expertise können sie dabei unterstützen − von der Planung, Entwicklung, Einführung bis zur Kontrolle der KI-Systeme. Cognizant wurde beispielsweise kürzlich von Dave Sekera, leitender US-Marktstratege von Morningstar, als idealer Partner für Unternehmen genannt, denen das eigene Know-how oder die finanziellen Mittel fehlen, um ihre eigene KI zu entwickeln.
Sekera sieht daher für Cognizant überproportional gute Wachstumschancen im KI-Markt. Wir sehen den EU AI Act als Chance, den Einsatz von KI transparent und im Einklang mit Grundrechten zu gestalten, ohne an Innovationsfähigkeit zu verlieren.
*Gregor Bieler ist Leiter Zentraleuropa bei Cognizant.
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