Vor allem bei schlechteren Schülern sinkt der Notenschnitt um gravierende zehn Prozent, so eine aktuelle Studie. [...]
Schüler und Studenten, die ihren Notendurchschnitt aufbessern wollen, müssen einfach weniger Zeit auf Facebook und anderen sozialen Online-Netzwerken verbringen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der University of Technology Sydney (UTS) , die den Zusammenhang von schulischen Leistungen und der täglichen Nutzung von Social-Media-Diensten bei 500 Erstsemestrigen untersucht hat. Demnach sollten vor allem schlechtere Schüler ihren Facebook-Konsum einschränken, denn schon bei drei Stunden pro Tag fallen ihre Noten um zehn Prozent schlechter aus.
„Höheres Risiko durchzufallen“
„Wie unsere Untersuchung zeigt, setzen sich schlechtere Schülern durch eine ausgiebige Social-Media-Nutzung einem höheren Risiko aus, in ihren Kursen durchzufallen“, erklärt James Wakefield, Senior Lecturer an der UTS Business School. Diese hätten nämlich schon prinzipiell mehr Probleme, sich auf das Lernen zu fokussieren. „Wenn sie dann auch noch viel Zeit auf Facebook verbringen, werden sie dadurch noch zusätzlich abgelenkt, was sich wiederum in Form eines deutlich schlechteren Notendurchschnitts bemerkbar macht“, erläutert der Forscher.
Bei Kollegen, die ohnehin über sehr gute Noten verfügen, sei dieser Effekt hingegen nur sehr gering oder gar nicht zu beobachten. „Es scheint so, dass bessere Schüler eher in der Lage sind, Schule und Facebook unter einen Hut zu bringen, während die Social-Media-Nutzung schlechteren Schülern die Zeit wegnimmt, die sie eigentlich bräuchten, um sich mit ihrem Lernstoff zu beschäftigen“, meint Wakefield. Letzteren rät er zu einer drastischen Reduktion ihrer Online-Aktivitäten und zum Abschalten von automatischen Status-Updates auf ihren Handys: „Versucht zu lernen, ohne ständig auf euer Smartphone zu schauen.“
Nutzung bis zu acht Stunden täglich
Die Teilnehmer, alle um die 19 Jahre alt, würden laut Wakefield im Durchschnitt fast zwei Stunden pro Tag auf sozialen Online-Portalen aktiv sein. „In einigen Fällen gibt es aber anscheinend auch eine weitaus exzessivere Nutzung, die eher bei acht Stunden täglich anzusiedeln ist“, schildert der Wissenschaftler. Oft würden zudem auch Schulleiter und Lehrer Plattformen wie Facebook einsetzen, um mit ihren Schülern zu kommunizieren. „Einige Pädagogen haben sogar zur Nutzung solcher Seiten aufgerufen, weil sie glauben, dass dadurch die Lernmotivation gesteigert werden kann. Unsere Studie zeigt, dass man das aber nur sehr eingeschränkt und gezielt tun sollte“, so der UTS-Experte.
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