Lösen Roboter in Zukunft das Problem des reibungslosen Warentransports? In China könnte dieses Szenario laut des E-Commerce-Konzerns Alibaba bald Realität sein. Ein großer Vorteil: Die smarten Fahrzeuge legen keine Raucherpausen ein – und altern nicht. [...]
Kostspielig, zeitaufwändig: Die Paket-Zustellung auf der letzten Meile stellt nach wie vor ein Problem für den digitalen Handel dar. Laut des E-Commerce-Konzerns Alibaba gibt es die perfekte Lösung: Liefer-Roboter.
Laut einer Mitteilung auf dem Alibaba-News-Portal Alizila ließe sich so die stark ansteigende Nachfrage im Online-Handel in China besser bedienen. Die Massenproduktion des Typs „Xiaomanlv“ hat bereits begonnen, 1.000 kleine Roboter sollen noch in diesem Jahr auf chinesischen Universitätsgeländen und in lokalen Gemeinden eingesetzt werden.
500 Pakete pro Tag – ohne Umwege oder Rauchpausen
Den kleinen Fahrzeugen wäre es möglich bis zu 100 Kilometer zurückzulegen. Sie könnten 50 Pakete pro Lieferung und insgesamt 500 Pakete pro Tag zustellen. Die Roboter würden die Pakete an Sammelstellen abholen, für den Transport sollen sie sich auf Fahrradwegen und Bürgersteigen. Ein Algorithmus berechne dabei die schnellste Route und „die Alibaba-Roboter werden die Strecke ohne Umwege oder Rauchpausen zurücklegen können.“
„Der Roboter kann die beabsichtigte Bewegung von Passagieren und Fahrzeugen bis zu 5 bis 10 Sekunden in der Zukunft vorhersagen und Kollisionen sicher vermeiden. In Testläufen kommt der selbstfahrende Algorithmus von Xiaomanlv in 99,9999 Prozent der Fälle ohne menschliches Eingreifen aus. Branchenexperten kennen dies auf einer Skala von Stufe 0 bis 5, wobei Stufe 4 einen hohen Automatisierungsgrad bedeutet“, heißt es in dem Blog-Post. In Zukunft könnten die Bots sogar Gabelstapler in Fabriken ersetzen, medizinische Abfälle in Krankenhäusern entsorgen oder Gepäckstücke an Flughäfen transportieren.
Die Pandemie hat auch in China die Verlagerung des Konsums von offline zu online beschleunigt und die Nachfrage der Kunden nach kontaktloser Zustellung von Paketen erhöht. Nach Angaben der chinesischen Post wurden im vergangenen Jahr mehr als 830 Milliarden Pakete ausgeliefert. Gleichzeitig gibt es in China, das eine der am schnellsten alternden Bevölkerungen der Welt vorweist, immer weniger arbeitsfähige Kuriere. „Wir haben nicht genug Arbeitskräfte, um so viele Pakete an die Verbraucher auszuliefern. Ohne automatisierte Technologien ist das unmöglich. Deshalb ist Xiaomanlv sehr wichtig“, sagt Wang Gang, Head of Damo Autonomous Driving Lab in Hangzhou.
Auch die Zustellung per Drohne ist laut Alibaba eine mögliche Alternative. Allerdings seien bis jetzt nur relativ wenige Drohnen im Umlauf, da der Einsatz an diverse behördliche Genehmigungen geknüpft ist – auch dies mache Liefer-Roboter attraktiver.
*Alessa Kästner ist Absolventin der Burda Journalistenschule, volontierte beim Playboy und schrieb für Titel wie ELLE, Freundin und Focus sowie Werben und Verkaufen. Ihre Kernthemen als INTERNET WORLD-Redakteurin: Digital Lifestyle, Marketing-Trends und Social Media.
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