Wie künstliche Intelligenz ganz neue Berufe schafft

Die rasante Entwicklung künstlicher Intelligenz revolutioniert die Arbeitswelt – nicht nur durch Automatisierung, sondern vor allem durch die Schaffung völlig neuer Berufsfelder. [...]

(c) DALL-E

Für Unternehmen ergeben sich damit spannende Möglichkeiten, Arbeitsprozesse neu zu denken. Doch welche Berufe entstehen konkret? Und wie kann sich die Wirtschaft darauf vorbereiten? Stellvertretend für die Fülle neuer Jobprofile stellt Dell Technologies einige Beispiele vor: AI Policy Maker, Thermal Plumbers, AI Agent Conductors, KI-Systemtechniker und Data Engineers.

Mit der schnellen Verbreitung von GenAI-Systemen ist das geschickte Prompten in Bereichen wie Marketing, Design oder Forschung längst zu einer Schlüsselkompetenz geworden, um die bestmöglichen Ergebnisse aus den KI-Modellen herauszuholen. In Zukunft werden jedoch viele neue Berufsfelder entstehen. Aus Sicht von Dell Technologies erlaubt die folgende Auswahl einen ersten Blick auf die Zukunft der Arbeit in einer KI-gestützten Welt:

AI Policy Makers: Ethik und Regulierung im Fokus

Mit der zunehmenden Verbreitung immer leistungsfähigerer KI-Systeme wächst auch der Bedarf an Regeln für den verantwortungsvollen Umgang mit dieser Technologie. Um Missbrauch, Manipulation und Diskriminierung zu verhindern, sind laut Dell ein hohes Maß an Datenschutz und Transparenz wichtig. AI Policy Makers werden deshalb künftig die Aufgabe übernehmen, die entsprechenden Richtlinien zu definieren. Sie stellen sicher, dass KI verantwortungsvoll eingesetzt wird, was gerade in Bereichen wie dem Gesundheitswesen oder der öffentlichen Verwaltung von zentraler Bedeutung ist.

Thermal Plumbers: Nachhaltige Rechenzentren

Auch wenn künstliche Intelligenz das Potenzial hat, einen wichtigen Beitrag für ökologische Nachhaltigkeit zu leisten – KI-Systeme sind rechen- und damit auch ressourcenintensiv. Ihre Entwicklung und ihr Einsatz verbraucht große Mengen an Energie. Dell erwartet deshalb, dass Spezialisten für das Wärmemanagement, Thermal Plumbers genannt, die Aufgabe übertragen bekommen, Strategien zur Optimierung des Wärme- und Strommanagements zu entwickeln, um Nachhaltigkeit und Effizienz zu steigern. Dieser Beruf verbinde technische Expertise mit Umwelt-Knowhow.

AI Agent Conductors: Mittler zwischen Mensch und Maschine

Im Gegensatz zu klassischen Tools wie virtuellen Assistenten und Chatbots, die lediglich Anweisungen entgegennehmen und darauf reagieren, zeichnen sich KI-Agenten durch ihre Autonomie aus. Sie handeln selbstständig, treffen Entscheidungen und führen Aufgaben mit den dafür geeigneten Werkzeugen aus, ohne dass ein ständiges Eingreifen des Menschen erforderlich ist. Doch Dell macht darauf aufmerksam, dass sie nicht völlig autark sein werden, weshalb Experten ihre Interaktionen orchestrieren müssten: AI Agent Conductors werden laut Dell die Prozesse überwachen, Arbeitsabläufe optimieren und für eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine sorgen müssen.

KI-Systemtechniker: Mechaniker der KI-Welt

Service-, Wartungs-, Reparatur- und Diagnosearbeiten sind Aufgaben, die beispielsweise Kfz-Mechatroniker täglich in der Werkstatt erledigen. Analog werden nach der Vorstellung von Dell künftig KI-Systemtechniker sorgen dafür, dass die intelligenten KI-Lösungen reibungslos funktionieren. Dell erwartet, dass sie KI-Systeme überwachen, konfigurieren und reparieren, um deren Verfügbarkeit sicherzustellen.

Data Engineers: Treibstoff für KI-Systeme

Bekanntlich gilt: Je mehr Daten einer KI zur Verfügung stehen, desto besser kann sie analysieren und lernen. Deshalb sorgen bereits heute Data Engineers für die Qualität, Struktur und Sicherheit von Datensätzen. Dell prognostiziert, dass dieser Beruf, der Expertise in Datenbanken, Programmiersprachen und Big Data erfordert, weiter an Bedeutung gewinnen wird.

Aus all dem zieht Dell folgenden Schluss: Unternehmen müssen in die KI-Kompetenzen ihrer Mitarbeiter investieren. Gleichzeitig wird lebenslanges Lernen im Zeitalter der künstlichen Intelligenz unerlässlich. Workshops, Zertifizierungen und Weiterbildungen helfen Fachkräften, wettbewerbsfähig zu bleiben. Darüber hinaus sind Anpassungsfähigkeit, kritisches Denken und ethisches Urteilsvermögen entscheidend, um KI sinnvoll nutzen zu können. So bietet die Technologie die Chance, Arbeit neu zu definieren sowie kreativer und nachhaltiger zu gestalten.

* Johann Scheuerer schreibt für PCtipp.ch.


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