Wie Sie gute Mitarbeiter finden und halten

Employer Branding ist für Unternehmen wichtiger denn je. So positionieren Sie sich als attraktiver Arbeitgeber. [...]

Zufriedene Mitarbeiter sind motivierter und ein wichtiger Schlüssel zum Unternehmenserfolg. Darüber hinaus sind sie die beste Werbung für einen attraktiven Arbeitgeber (c) pixabay.com

Eine hohe interne und externe Arbeitgeberattraktivität lohnt sich. Sie schont durch Mitarbeitergewinnung und -bindung nicht nur die Ressourcen, sondern steigert nachweislich auch die Arbeitsqualität und somit den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens.

Aber wie ist die Attraktivität als Arbeitgeber oder das Employer Branding nachhaltig zu steigern? Natürlich ist es möglich, mit hohen Gehaltszahlungen, weniger Arbeitsstunden oder mehr Urlaubstagen zu punkten. Diese Strategie initiiert aber eher eine Preisspirale in Sachen Personalkosten, anstatt die Basis für langfristige Mitarbeiterzufriedenheit zu schaffen. Deshalb sollten Betriebe lieber auf eine nachhaltige Strategie statt auf kurzfristige Maßnahmen setzen. Grundsätzlich sei dabei gesagt: Die Bedürfnisse von IT-Experten unterscheiden sich dabei nicht wesentlich von denen anderer Mitarbeiter. Wenn Sie die folgenden sechs Tipps beachten, kann dauerhaft das gesamte Unternehmen profitieren.

1. Candidate Journey gestalten

Der erste Eindruck zählt – so ist es auch im Bewerbungsprozess. Dazu gehören eine attraktive Karriereseite und ein ansprechende Stellenausschreibung. Dabei sollte darauf geachtet werden, das Jobangebot so konkret wie möglich zu formulieren. Dazu zählt zum einen, ein ausgefeiltes Kandidatenprofil anzulegen, damit deutlich wird, welche Qualifikationen, Hard- und Soft Skills gewünscht sind. Darüber hinaus sollten Informationen zu der zu besetzenden Stelle sowie zum eigenen Unternehmen geliefert werden. Dadurch kann der Kandidat besser einschätzen, ob sich eine Bewerbung lohnt.

Auch alle weiteren Etappen des Bewerbungsprozesses sind für den Kandidaten so angenehm wie möglich zu gestalten. Dazu gehört, Gespräche flexibel und zeitsparend zu gestalten, klare Ansprechpartner zu kommunizieren und ein effizientes Onboarding anzubieten.

2. Moderne Strukturen schaffen

Stichwort New Work: Hier stehen Werte wie Selbstständigkeit, Freiheit und Teilhabe an Gemeinschaft im Fokus. Grundvoraussetzung dafür ist Digitalisierung. Gerade für IT-Kräfte ist ein modernes Arbeitsumfeld elementar. Unternehmen sollten deshalb darauf, dass ihre Hard- und auf dem neusten Stand der Technik ist. Das vereinfacht viele Prozesse und sorgt für mehr Spaß an der Arbeit.

Genauso wichtig sind auch Agilität und Flexibilität. Zuletzt hat die COVID-19-Pandemie gezeigt, wie elementar das Angebot von Remote Work ist. Auch dafür sollten die technischen Voraussetzungen geschaffen sein. Mitarbeitern sollten die Möglichkeit haben, selbst zu entscheiden, wann und wo sie arbeiten möchten. Das führt zu mehr Selbstständigkeit, zu einer gesünderen Work-Life-Balance und damit zu mehr Zufriedenheit.

3. Benefits bieten

Mit den richtigen Benefits können Firmen ihren Angestellten ihre Wertschätzung zeigen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Angebote sowohl zum Unternehmen als auch zu den Wünschen und Bedürfnissen der Beschäftigten passen. Allgemein beliebt sind Leistungen wie betriebliches Gesundheitsmanagement, eine Bezuschussung der Altersvorsorge oder ein Angebot zur Kinderbetreuung. Wichtig dabei ist, mit der Zeit zu gehen und orientieren sich an den Unternehmenswerten zu orientieren. Ein Beispiel: Legt das Unternehmen innerbetrieblich beispielsweise Wert auf Nachhaltigkeit, sollte es anstelle eines Dienstwagens lieber eine Bahncard oder ein Company Bike bezuschussen.

4. Unternehmenskultur etablieren

Die Kultur eines Unternehmens könnte man im übertragenen Sinne als seine DNA bezeichnen. Sie definiert gemeinsame Werte und Ziele, die die Zusammenarbeit bestimmen. Sind eine klare Unternehmenskultur und -philosophie vorhanden und werden sie sowohl intern als auch nach außen kommuniziert, wächst die Identifikation des Mitarbeiters mit dem Arbeitgeber. Das motiviert, steigert sein Engagement und Leistungsbereitschaft.

Bei der Etablierung einer solchen Kultur ist es wichtig, gezielt, strukturiert und einheitlich vorzugehen. Einzelne Maßnahmen führen alleinstehend nicht zum Erfolg, sondern sollten immer Teil einer langfristigen Strategie sein.

5. Interdisziplinäre Teams bilden

Hier kommen wir zu einem Knackpunkt: Häufig wird die IT-Abteilung (unbewusst) abgekoppelt vom restlichen Unternehmen betrachtet. Da IT-Experten die Umsetzung vieler Ideen erst möglich machen und technische Voraussetzung besser kennen und einschätzen können, ist ein interdisziplinärer Austausch unter den Mitarbeitern wichtig für den Erfolg des Betriebs.

Außerdem haben viele Menschen den Wunsch, voneinander zu lernen, sich auszutauschen und Ideen von allen Seiten zu betrachten. So haben sie die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und es entsteht ein Zusammengehörigkeitsgefühl.

6. Zukunftsperspektiven geben

Um die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter aufrechtzuerhalten, sollten Unternehmen ihnen Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten sowie Aufstiegschancen bieten. Es ist dabei von Vorteil, beim Angebot von Fort- und Weiterbildungen auf individuelle Bedürfnisse, Stärken und Schwächen einzugehen. So wird den Mitarbeitern Wertschätzung und persönliches Interesse an der Weiterentwicklung gezeigt.

*Josef Günthner ist Mitgründer und Geschäftsführer von Paltron, einer auf die IT-Branche spezialisierten Personalberatung, die sich auf die Vermittlung von Experten und Führungskräften rund um klassische IT-Themen und Zukunftstechnologien spezialisiert hat.


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*