Wien testet klimafreundliche Paketlieferung mit der Tram

Logistik-Experiment aus Österreich: Die Wiener Linien und das Institut Fraunhofer Austria prüfen, unter welchen Bedingungen Pakete durch Fahrgäste in der Straßenbahn transportiert werden könnten. [...]

Geschätzt 20 Prozent der derzeit durch die Pakettransporte entstehenden Treibhausgase könnten durch Fahrgäste als PaketzustellerInnen eingespart werden (c) Wiener Linien

Durch die Pandemie ist das Online-Shoppen im vergangenen Jahr stark gestiegen. Um den dazugehörigen Lieferverkehr und Staus in der Stadt zu reduzieren, könnten die Fahrgäste der Wiener Linien künftig Pakete emissionsarm ans Ziel bringen. Der Vorteil: Im flächendeckenden Straßenbahnnetz sind täglich durchschnittlich eine halbe Million Menschen unterwegs. Diese vorhandene Mobilität könnte mit Paket-Transport klimafreundlich optimal kombiniert werden.

Aktiver Klimaschutz: Bis zu 20 Prozent weniger CO2-Emissionen

Die Wienerinnen und Wiener bestellen rund 96 Millionen Pakete pro Jahr – Tendenz steigend. Geschätzt 20 Prozent der derzeit durch die Pakettransporte entstehenden Treibhausgase könnten durch Fahrgäste als PaketzustellerInnen eingespart werden. «Um den Klimaschutz voranzutreiben, brauchen wir dringend innovative Ideen wie diese. Es freut mich sehr, dass die größte Fahrgemeinschaft Wiens mit vereinten Kräften an der Steigerung der Lebensqualität in unserer Stadt arbeitet und hoffe, dass viele Fahrgäste an der Machbarkeitsstudie mitmachen», zeigt sich der zuständige Stadtrat Peter Hanke von der Idee begeistert.

(c) Wiener Linien

Idee: Fahrgäste übernehmen Paketzustellung

Und so könnte es zukünftig funktionieren: Teilnehmende lassen eine App analysieren, auf welchen Routen sie täglich unterwegs sind. Die App schlägt dann Pakete vor, die genau entlang dieser ÖV-Wege transportiert werden müssen. Mittels QR-Code könnten Fahrgäste die Pakete in Paketboxen bei den Tramstationen abholen und ablegen.

Bevor die Idee Realität werden kann, ist einiges zu klären – vom Standort der Paketboxen über die maximale Größe der Pakete bis hin zu Beschränkungen des Gütertransports, etwa zu Spitzenreisezeiten und Anreizsysteme. All das ist Teil der Machbarkeitsstudie, die die Wiener Linien gemeinsam mit Fraunhofer Austria aktuell bis März 2022 durchführen. «Bevor das Projekt in einem größeren Pilotversuch getestet wird, wollen wir von unseren Fahrgästen wissen, ob sie überhaupt bereit wären, Pakete auf ihren Wegen mitzunehmen und unter welchen Bedingungen. Schlussendlich sind sie das Herzstück dieses Klimaschutzprojektes. Wir freuen uns auf ihre Meinung zu diesem Thema», so Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien.


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