Die Lockerung der weltweiten Coronavirus-Lockdowns muss langsam und vorsichtig ablaufen, um auf lange Sicht die globalen Versorgungsketten zu schonen. Zu schnelle Öffnungen von Staaten erhöhen die Gefahr einer zweiten Coronavirus-Welle, worauf die meisten Staaten nicht vorbereitet sind. Das ergibt eine Studie des University College London. [...]
Kurze, aber strenge Lockdowns sind schonender für Versorgungsketten als längere, aber lockere Einschränkungen. Genauso ist die langsame Aufhebung eines Lockdowns im Laufe eines Jahres weniger schädlich als eine schnelle Lockerung, auf die eine zweite Welle folgt“, sagt Studienleiter Dabo Guan.
Die Forscher haben die Auswirkungen der Lockdowns von 140 Ländern analysiert. Dafür haben sie drei verschiedene Szenarien simuliert, in denen die Einschränkungen jeweils unterschiedlich streng waren. Kurze, aber strenge Einschränkungen wie in China stellten sich dabei als ökonomisch vorteilhafter heraus. Dennoch ist auf lange Sicht eine langsame, kontinuierliche Öffnung von Staaten für die Weltwirtschaft wichtig. Idealerweise sollten Länder ihre Lockdowns über die kommenden zwölf Monate hinweg aufheben.
Desaster zweiter Lockdown
Eine zweite Coronavirus-Welle und damit neue Lockdowns hätten katastrophale Auswirkungen auf die globale Wirtschaft. Die ohnehin angeschlagenen Versorgungsketten würden massiv darunter leiden. Die Kosten der Krise würden sich in diesem Fall um ein Drittel erhöhen. Besonders wichtig ist laut dem Team die Koordination zwischen Staaten. Sie müssen sich in Zukunft besser miteinander absprechen. Ein einziges Land sollte nicht die Last einer Epidemie alleine tragen, mahnen die Wissenschaftler abschließend.
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