Die sich verlangsamende Weltkonjunktur erfasst auch die digitale Werbung. Trotz steigender Umsätze muss der Google-Mutterkonzern Alphabet einen deutlichen Gewinneinbruch melden - deutlicher als von Analysten angenommen. [...]
Alphabet, der Mutterkonzern von Google, meldete am Dienstag einen Nettogewinn von 13,9 Milliarden Dollar im dritten Quartal, ein Rückgang von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während der Umsatz um 6 Prozent auf 69,1 Milliarden Dollar stieg. Der Gewinn blieb hinter den Schätzungen der Analysten zurück, die vorab mit einem Gewinn von 16,9 Milliarden Dollar bei einem Umsatz von 71 Milliarden Dollar gerechnet hatten.
Selbst Tech-Riesen nicht mehr sicher
Grund für die schlechten Zahlen ist die Weltwirtschaft, die sich seit der letzten Veröffentlichung von Alphabets Finanzergebnissen im Juli deutlich verlangsamt hat. Angesichts steigender Inflation und Zinsen befürchten Anleger, dass selbst Tech-Giganten wie die Muttergesellschaft von Google, die durch ihre beliebten Produkte und ihre hohen Barmittel geschützt sind, finanzielle Einbußen erleiden könnten.
Nach einem Bericht der „New York Times“ berichteten Alphabet-Führungskräfte in einer Telefonkonferenz mit Analysten von rückläufigen Werbeausgaben für Versicherungen, Kredite, Hypotheken und Kryptowährungen sowie weniger Anzeigen für Spiele.
Dies fiel mit einem Rückgang bei den Spielen seit dem Höhepunkt der Pandemie zusammen. Auch der starke Dollar habe das Geschäft des Unternehmens im letzten Quartal belastet.
Google: Weniger Umsatz als erwartet
Nach wie vor trägt das Geschäft mit Suchmaschinenwerbung maßgeblich zu den Alphabet-Erlösen bei. Dieser Sektor stieg um 4 Prozent auf 39,5 Milliarden Dollar. Analysten hatten mit einem Umsatz von 41 Milliarden Dollar gerechnet.
Alphabet CFO Ruth Porat führt das bescheidene Wachstum auf das ungewöhnlich starke Vorjahresquartal zurück und rechnet mit einer ähnlichen Entwicklung für das 4. Quartal.
*Frank Kemper stieß 2001 zum Team der INTERNETWORLD und leitete von 2013 bis 2020 die Print-Ausgabe von INTERNET WORLD BUSINESS. Der Absolvent der Deutschen Journalistenschule in München blickt auf über 30 Jahre Redaktionserfahrung zurück und ist nahezu ebenso lang online.
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