Wirtschaftskrise erreicht Google – 27 Prozent weniger Gewinn

Die sich verlangsamende Weltkonjunktur erfasst auch die digitale Werbung. Trotz steigender Umsätze muss der Google-Mutterkonzern Alphabet einen deutlichen Gewinneinbruch melden - deutlicher als von Analysten angenommen. [...]

Foto: Steve Buissinne/Pixabay

Alphabet, der Mutterkonzern von Google, meldete am Dienstag einen Nettogewinn von 13,9 Milliarden Dollar im dritten Quartal, ein Rückgang von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während der Umsatz um 6 Prozent auf 69,1 Milliarden Dollar stieg. Der Gewinn blieb hinter den Schätzungen der Analysten zurück, die vorab mit einem Gewinn von 16,9 Milliarden Dollar bei einem Umsatz von 71 Milliarden Dollar gerechnet hatten.

Selbst Tech-Riesen nicht mehr sicher

Grund für die schlechten Zahlen ist die Weltwirtschaft, die sich seit der letzten Veröffentlichung von Alphabets Finanzergebnissen im Juli deutlich verlangsamt hat. Angesichts steigender Inflation und Zinsen befürchten Anleger, dass selbst Tech-Giganten wie die Muttergesellschaft von Google, die durch ihre beliebten Produkte und ihre hohen Barmittel geschützt sind, finanzielle Einbußen erleiden könnten.

Nach einem Bericht der „New York Times“ berichteten Alphabet-Führungskräfte in einer Telefonkonferenz mit Analysten von rückläufigen Werbeausgaben für Versicherungen, Kredite, Hypotheken und Kryptowährungen sowie weniger Anzeigen für Spiele.

Dies fiel mit einem Rückgang bei den Spielen seit dem Höhepunkt der Pandemie zusammen. Auch der starke Dollar habe das Geschäft des Unternehmens im letzten Quartal belastet.

Google: Weniger Umsatz als erwartet

Nach wie vor trägt das Geschäft mit Suchmaschinenwerbung maßgeblich zu den Alphabet-Erlösen bei. Dieser Sektor stieg um 4 Prozent auf 39,5 Milliarden Dollar. Analysten hatten mit einem Umsatz von 41 Milliarden Dollar gerechnet.

Alphabet CFO Ruth Porat führt das bescheidene Wachstum auf das ungewöhnlich starke Vorjahresquartal zurück und rechnet mit einer ähnlichen Entwicklung für das 4. Quartal.

*Frank Kemper stieß 2001 zum Team der INTERNETWORLD und leitete von 2013 bis 2020 die Print-Ausgabe von INTERNET WORLD BUSINESS. Der Absolvent der Deutschen Journalistenschule in München blickt auf über 30 Jahre Redaktionserfahrung zurück und ist nahezu ebenso lang online.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*