Work Trend Index 2024: Microsoft und LinkedIn veröffentlichen Bericht zum Einsatz von KI bei der Arbeit

Neue Daten zeigen, dass die meisten Mitarbeitenden mit KI experimentieren und ihre Fähigkeiten ausbauen. Die Aufgabe jeder Führungskraft besteht nun darin, diese Phase des Ausprobierens in geschäftlichen Nutzen umzuwandeln. [...]

Foto: GerdAltmann/Pixabay

Microsoft und LinkedIn haben den Work Trend Index 2024 veröffentlicht, einen gemeinsamen Bericht zum Stand der KI am Arbeitsplatz mit dem Titel „AI at work is here. Now comes the hard part“.

Die Studie basiert auf einer Befragung von 31.000 Menschen in 31 Ländern, Arbeits- und Einstellungstrends auf LinkedIn, Billionen von Microsoft 365-Produktivitätssignalen und Umfragen unter Fortune-500-Kunden und zeigt, wie KI nach nur einem Jahr die Art und Weise beeinflusst, wie Menschen weltweit arbeiten, führen und einstellen.

Microsoft kündigte außerdem neue Funktionen in Copilot für Microsoft 365 an, und LinkedIn stellt mehr als 50 Online-Kurse kostenfrei für LinkedIn Mitglieder zur Verfügung, die Berufstätigen auf verschiedenen Ebenen helfen sollen, ihre KI-Fähigkeiten zu verbessern.*

Die Daten sind da: 2024 ist das Jahr, in dem KI am Arbeitsplatz zur Realität wird. Der Einsatz generativer KI am Arbeitsplatz hat sich in den letzten sechs Monaten fast verdoppelt. LinkedIn verzeichnet einen signifikanten Anstieg von Fachkräften, die KI-Fähigkeiten zu ihren Profilen hinzufügen, und die meisten Führungskräfte sagen, dass sie niemanden ohne KI-Fähigkeiten einstellen würden.

Da viele Führungskräfte jedoch befürchten, dass es ihrem Unternehmen an einer KI-Vision mangelt und die Mitarbeitenden ihre eigenen KI-Tools mit zur Arbeit bringen, sind die Führungskräfte an dem schwierigen Punkt jeder technologischen Umwälzung angelangt: dem Übergang von Experimenten zu greifbaren geschäftlichen Auswirkungen.

„KI demokratisiert das Fachwissen in der gesamten Belegschaft“, sagt Satya Nadella, Chairman und CEO von Microsoft. „Unsere jüngste Studie zeigt, dass jedes Unternehmen die Möglichkeit hat, diese Technologie anzuwenden, um die Entscheidungsfindung und die Zusammenarbeit zu verbessern – und damit letztlich auch die Geschäftsergebnisse.“  

Der Bericht hebt drei Erkenntnisse hervor, die jede Führungskraft und jede Fachkraft über die Auswirkungen von KI auf die Arbeit und den Arbeitsmarkt im kommenden Jahr kennen sollte: 

Mitarbeitende wollen KI am Arbeitsplatz – und werden nicht warten, bis Unternehmen nachziehen 

75 Prozent der Wissensarbeiter*innen weltweit nutzen heute KI bei der Arbeit (Europa: 65 Prozent). Diese Arbeitnehmer*innen, von denen viele mit dem Arbeitstempo und  Arbeitsvolumen zu kämpfen haben, geben an, dass KI Zeit spart, die Kreativität fördert und es ihnen ermöglicht, sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren.

Doch während 79 Prozent der Führungskräfte (Europa: 74 Prozent) den Einsatz von KI für entscheidend halten, um wettbewerbsfähig zu bleiben, haben 59 Prozent Bedenken, die Produktivitätsgewinne durch KI zu quantifizieren und 60 Prozent (Europa: 59 Prozent) geben an, dass ihrem Unternehmen eine Vision und ein Plan für die Umsetzung fehlen.

Der Druck, einen sofortigen Return on Investment (ROI) vorweisen zu müssen, macht Führungskräfte träge, selbst angesichts der Unvermeidbarkeit von KI. Also nehmen die Mitarbeitenden die Dinge selbst in die Hand. 78 Prozent der KI-Nutzenden (Europa: 80 Prozent) bringen ihre eigenen Tools mit zur Arbeit – Bring Your Own AI (BYOAI) – und verpassen so die Vorteile, die sich aus einem strategischen Einsatz von KI in großem Maßstab ergeben, und setzen Unternehmensdaten einem Risiko aus. Die Chance für jede Führungskraft besteht darin, diese Dynamik in ROI umzuwandeln. 

KI legt für Arbeitnehmer*innen die Messlatte höher und hebt die Karrieregrenze auf

Während KI und Arbeitsplatzverlust für viele Menschen ein Thema ist, zeigen die Daten ein differenzierteres Bild: einen versteckten Mangel an Fachkräften, Beschäftigte, die einen Karrierewechsel anstreben, und enorme Chancen für diejenigen, die bereit sind, sich im Bereich KI weiterzubilden.

Die Mehrheit der Führungskräfte (55 Prozent) befürchtet, dass in diesem Jahr nicht genügend Fachkräfte zur Verfügung stehen werden, um offene Stellen zu besetzen, wobei Führungskräfte in den Bereichen Cybersicherheit, Ingenieurwesen und kreatives Design am stärksten betroffen sind.  

Und Fachkräfte sind auf der Suche. 46 Prozent der Befragten weltweit erwägen, im kommenden Jahr zu kündigen – der höchste Wert seit der „Großen Umstrukturierung“ (Great Reshuffle) von 2021. Eine separate LinkedIn-Studie ergab, dass die Zahlen in den USA noch höher sind, wo 85 Prozent einen Karrierewechsel in Betracht ziehen.

Während weltweit zwei Drittel der Führungskräfte (66 Prozent, Europa: 65 Prozent) niemanden ohne KI-Kenntnisse einstellen würden, haben nur 39 Prozent der Nutzer*innen von ihrem Unternehmen eine KI-Schulung erhalten, und nur 25 Prozent der Unternehmen planen, in diesem Jahr eine solche Schulung anzubieten. Die Fachkräfte bilden sich also selbst weiter.  

Seit Ende letzten Jahres ist die Zahl der LinkedIn-Mitglieder, die ihrem Profil KI-Fähigkeiten wie Copilot und ChatGPT hinzugefügt haben, um das 142-Fache gestiegen, und die Zahl der nicht-technischen Fachkräfte, die Kurse von LinkedIn Learning nutzen, um ihre KI-Fähigkeiten zu verbessern, ist um 160 Prozent gestiegen. 

In einer Welt, in der die Erwähnung von KI in Stellenanzeigen auf LinkedIn zu einem 17-prozentigen Anstieg an Bewerbungen führt, ist dies eine zweispurige Straße: Unternehmen, die ihren Mitarbeitenden KI-Tools und Schulungen anbieten, ziehen die besten Talente an, und Fachkräfte, die sich weiterbilden, haben einen entscheidenden Vorteil. 

Der Aufstieg der KI-Power-User – und was sie über die Zukunft verraten

In der Studie kristallisierten sich vier Typen von KI-Nutzenden heraus: von Skeptiker*innen, die KI nur selten einsetzen, bis hin zu Power-Usern, die KI in großem Umfang nutzen. Im Vergleich zu den Skeptiker*innen haben die KI-Power-User ihren Arbeitsalltag grundlegend umgestaltet, Geschäftsprozesse neu konzipiert und mehr als 30 Minuten pro Tag eingespart. Mehr als 90 Prozent der Power-User geben an, dass KI ihnen hilft, ihre hohe Arbeitsbelastung zu bewältigen und ihre Arbeit angenehmer macht. 

Power-User sind mit ihrem Interesse an KI aber nicht allein. Bei ihnen ist es um 61 Prozent wahrscheinlicher (Europa: 80 Prozent), dass sie von ihrer Geschäftsführung gehört haben, wie wichtig der Einsatz von generativer KI bei der Arbeit ist, um 53 Prozent wahrscheinlicher, dass sie von der Führungsebene ermutigt werden, darüber nachzudenken, wie KI ihren Tätigkeitsbereich verändern kann, und sie erhalten 35 Prozent (DE: 46 Prozent, Europa: 41 Prozent) häufiger eine maßgeschneiderte KI-Schulung für ihre spezifische Rolle oder Funktion. 

„KI definiert Arbeit neu und es ist klar, dass wir neue Spielregeln brauchen“, sagt Ryan Roslansky, CEO von LinkedIn. „Es sind diejenigen Führungskräfte, die auf Agilität statt auf Stabilität setzen und intern in den Aufbau von Kompetenzen investieren, die ihren Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und effizientere, engagiertere und fairere Teams bilden.“  

Heute kündigt Microsoft außerdem neue innovative Funktionen für Copilot für Microsoft 365 an, um den Einstieg in die Welt der KI zu erleichtern.  

  • Eine neue Funktion zur Autovervollständigung wird in das Eingabeaufforderungsfeld integriert. Wenn man bereits den Anfang einer Aufforderung (Prompt) hat, bietet Copilot nun an, diesen automatisch zu vervollständigen, um ein besseres Ergebnis zu erzielen. 
  • Wenn Menschen wissen, was sie wollen, aber nicht die richtigen Worte finden, verwandelt die neue Funktion Rewrite in Copilot eine einfache Aufforderung mit einem Mausklick in eine ausführliche. 
  • Catch Up ist eine neue Chat-Oberfläche, die auf der Grundlage der letzten Aktivitäten personalisierte Informationen und Empfehlungen liefert. Beispielsweise weist Copilot auf ein bevorstehendes Meeting hin und stellt relevante Informationen bereit, die den Teilnehmenden bei der Vorbereitung helfen. 
  • Neue Funktionen im Copilot Lab ermöglichen es den Mitarbeitenden, Prompts zu erstellen, zu veröffentlichen und zu verwalten, die auf sie, ihr Team, ihre Rolle und Funktion zugeschnitten sind.

LinkedIn bietet ebenfalls KI-Tools an, die Ihnen helfen, Ihre Karriere voranzutreiben. 

  • Zur Weiterbildung. 
    • LinkedIn Learning bietet mehr als 22.000 Kurse an, darunter mehr als 600 KI-Kurse, mit denen Sie Ihre Fähigkeiten im Bereich der generativen KI ausbauen, Ihre Teams in die Lage versetzen, KI-gestützte Geschäftsinvestitionen zu tätigen, oder einfach Ihre Kenntnisse auf den neuesten Stand bringen können. Dazu gehören über 50 neue KI-Lernkurse, die Fachkräfte aller Qualifikationsstufen unterstützen. Die neuen Kurse sind kostenlos und stehen allen bis zum 8. Juli zur Verfügung. Darüber hinaus hilft unser neues KI-gestütztes Coaching auf LinkedIn Learning den Lernenden, die Inhalte zu finden, die sie benötigen, um ihre Fähigkeiten schneller zu verbessern, und zwar durch eine stärkere Personalisierung und geführtes Konversationslernen. 
  • Für Arbeitssuchende. 
    • Und für diejenigen, die ihren Job wechseln wollen, machen wir es noch einfacher und schneller, ihren Traumjob zu finden. Dank neuer KI-gestützter Tools ist es jetzt möglich, in Sekundenschnelle die eigene Qualifikation für eine Stelle auf der Grundlage von Erfahrungen und Fähigkeiten zu bewerten und Ratschläge zu erhalten, wie man sich von der Konkurrenz abheben kann. Mitglieder erhalten personalisierte Vorschläge, z. B. zur Kompetenzentwicklung, zu Fachkräften in ihrem Netzwerk, mit denen sie in Kontakt treten können, und vieles mehr. Bisher haben mehr als 90 Prozent der Abonnent*innen, die Zugang haben, angegeben, dass es ihnen bei der Stellensuche geholfen hat.

Weitere Informationen finden Sie im offiziellen Blog von Microsoft, im Work Trend Index 2024 und auf LinkedIn, wo Sie mehr von Karin Kimbrough, Chief Economist des Unternehmens, erfahren.  


Mehr Artikel

News

Startschuss für neues Studium „Softwaretechnik & Digitaler Systembau“ am Biotech Campus Tulln

Mit einem fortschrittlichen Konzept und praxisnaher Ausrichtung ist der neue Bachelor-Studiengang „Softwaretechnik & Digitaler Systembau“ am Biotech Campus Tulln der Fachhochschule Wiener Neustadt erfolgreich gestartet. Unter der Leitung von Dominik Hölbling erwartet die Studierenden eine Ausbildung mit Schwerpunkt auf moderne Softwaretechnologien und innovative Digitalisierungslösungen. […]

News

Von Views zu Likes: Tipps, um die Zuschauer-Interaktion auf YouTube zu steigern

Bei YouTube ist die Zuschauerinteraktion ein entscheidendes Element für den Erfolg eines Kanals. Besonders im Jahr 2024 wird deutlich, dass Likes, Kommentare und Shares nicht nur für die Sichtbarkeit wichtig sind, sondern auch eine Schlüsselrolle im Algorithmus von YouTube spielen. Eine hohe Zuschauerbindung ist für Kanäle essenziell, um deren Inhalte optimal zu promoten. […]

News

Datenfriedhof im Internet

Verwaiste Konten in den sozialen Medien, Kondolenzbücher im Internet, digitale Wallets als Teil der Verlassenschaft: Der Tod ist endgültig im Internet angekommen, trotzdem hat nur ein Bruchteil der Nutzer:innen vorgesorgt. Der Providerverband ISPA – Internet Service Providers Austria bietet in einer Broschüre einen rechtlichen Überblick zum „digitalen Nachlass“ und gibt praktische Tipps zur Vorsorge sowie Informationen für Hinterbliebene. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*