Sommerzeit ist Urlaubszeit. Wie viele Urlaubstage aber würden die Österreicher nehmen, wenn sie frei entscheiden könnten? Und wie steht es um die Erreichbarkeit im Urlaub? Diese und viele weitere Fragen zum Thema Urlaub beantwortetet die repräsentative Studie "Kompass Neue Arbeitswelt". [...]
Mit 25 gesetzlichen Urlaubstagen liegt Österreich im Ländervergleich im europäischen Mittelfeld – an der Spitze stehen Frankreich und Finnland mit 30 Urlaubstagen gefolgt von Großbritannien und Litauen mit 28 Tagen. Für einen Großteil der Österreicher sind 25 Tage Urlaub jedoch genug: Könnten die Befragten die Anzahl ihrer Urlaubstage frei wählen, würden sich 41,0 Prozent mit bis zu fünf Wochen zufriedengeben. Rund ein Viertel (26,6 Prozent) würde eine sechste Urlaubswoche dazu nehmen, etwa ein Drittel (32,4 Prozent) würde 31 Urlaubstage oder mehr nehmen. Bedingung in der Fragestellung war, das Arbeitspensum zu schaffen und Kollegen nicht über Gebühr zu belasten.
„Zum Konzept von New Work gehört nicht nur die Arbeitszeit, sondern auch die Phasen der Erholung. Je nach Arbeitsintensivität und persönlichem Empfinden sind hier die Bedürfnisse verschieden, das zeigt sich auch in den Ergebnissen unserer Studie. In der Praxis sehen wir auch, dass sich immer mehr Unternehmen trauen, hier zu experimentieren und den Urlaubsanspruch im Team ausmachen lassen“, ergänzt Jutta Perfahl-Strilka, Director New Business Sales DACH und Prokuristin für Österreich bei XING E-Recruiting.
Durchschnittlich 13 Urlaubstage im Sommer
Der Sommer ist für die ÖsterreicherInnen dabei ganz klar die beliebteste Urlaubszeit: 68,1 Prozent der Befragten nehmen zu dieser Zeit den größten Teil ihrer Urlaubstage in Anspruch: Im Durchschnitt werden im Sommer 13 Tage Urlaub beantragt. Knapp die Hälfte (48,5 Prozent) der Arbeitnehmer in Österreich nimmt sich in der warmen Jahreszeit bis zu zwei Wochen frei. Weitere 37,7 Prozent zwischen elf und 15 Arbeitstagen Urlaub. Und rund jeder Siebte (13,9 Prozent) verbringt in den Sommermonaten mehr als drei Wochen im Urlaub. Betriebsurlaub spielt in der Urlaubsplanung für nicht einmal ein Fünftel der Österreicher eine Rolle: 18,0 Prozent der Befragten geben an, dass ihr Arbeitgeber einen solchen vorgibt.
Die größten Stressfaktoren vor Urlaubsantritt
Bevor die Österreicher ihren Urlaub antreten, erleben viele noch eine besonders stressige Phase. Mehr als ein Drittel (34,1 Prozentpfindet besonderen Druck, vor dem Urlaub nichts liegen zu lassen und offene Projekte und Aufgaben abzuschließen. Die Übergabe von Tätigkeiten an Kollegen ist für 16,2 Prozent ebenfalls ein erheblicher Stressfaktor. Für 35,0 Prozent beginnt der Stress sogar schon in der Abstimmung, wer wann Urlaub nehmen kann. Mehr als ein Viertel (28,7 Prozent) empfindet hingegen vor dem Urlaub keinen besonderen Stress (Mehrfachantworten möglich).
Erreichbarkeit im Urlaub: Zwei Drittel selten oder nie erreichbar
Sobald der Vorurlaubs-Stress überwunden ist, verbringt die Mehrheit der Österreicher ihren Urlaub tatsächlich ohne Arbeit. Mehr als ein Viertel (27,7 Prozent) gibt an, im Urlaub für Kollegen, Vorgesetzte und Kunden nie erreichbar zu sein. Weitere 38,6 Prozent sind nur in Ausnahmefällen, 20,5 Prozent manchmal und 13,3 Prozent immer erreichbar. Wenig überraschend sind am ehesten Führungskräfte auch während der freien Tage erreichbar.
Etwa ein Drittel (30,3 Prozent) derjenigen, die im Urlaub erreichbar sind, rufen Nachrichten mehrmals täglich ab oder sind überhaupt durchgehend auf Abruf. Ein weiteres Drittel (35,8 Prozent) kontrollieren einmal täglich, ob nach ihnen verlangt wird. Das übrige Drittel (33,9 Prozent) checkt eingegangene Nachrichten alle zwei bis drei Tage oder seltener.
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