Mit Features wie Whiteboard, Continuous Collaboration oder Hot Desk reagiert Zoom auf das anstehende Hybrid-Work-Zeitalter – und rückt der Konkurrenz stärker auf die Pelle. [...]
Trotz voranschreitender Lockerungen und den Bestrebungen mancher Unternehmen, ihre Mitarbeiter zurück ins Office zu holen: Die Zukunft der Arbeit ist hybrid. Grund genug für Zoom, neue Features in seine Videokonferenzlösung zu integrieren und diese zu einer Collaboration-Plattform auszubauen. Hier ein Überblick über die wichtigsten neuen Funktionen, die Zoom im Rahmen seiner Konferenz Zoomtopia vorgestellt hat.
Zoomtopia 2021: Die neuen Funktionen
Zoom Whiteboard: Bei Zoom Whiteboard handelt es sich um eine digitale Whiteboarding-Lösung, die eine nahtlose, asynchrone Zusammenarbeit von Teams in Echtzeit ermöglichen soll. Dabei ist es laut Zoom egal, ob man sich gerade in einem Zoom-Meeting befindet oder nicht, jedes Team kann im Web-Browser oder in der Zoom-App auf bestehende Whiteboards zugreifen oder ein neues Whiteboard starten. Außerdem ist es möglich, ein Whiteboard auch per E-Mail oder Zoom-Chat an Kollegen weiterzugeben oder dieses über die Zoom-Chat-Oberfläche öffnen, um in Echtzeit mit anderen Teilnehmenden zusammenzuarbeiten.
Zur Bearbeitung stellt Zoom den Team-Mitgliedern dabei auch digitale Haftnotizen zur Verfügung, außerdem können sie Kommentare an einem beliebigen Teil des Whiteboards anbringen. Sämtliche Kommentare werden zudem in einem Seitenbereich des Whiteboards angezeigt. Auch ein Versionsverlauf ist für die Ende des Jahres als Beta-Version angekündigte Lösung vorgesehen.
Zusätzlich zu der 2D-Lösung soll Anfang nächsten Jahres eine VR-Version über eine Kooperation mit Facebook-Tochter Oculus an den Start gehen. So ist geplant, Zoom Meetings und Zoom Whiteboard in die VR-App Horizon Workrooms zu integrieren. Die Nutzer können auf diese Weise ihre gesamte Arbeitsfläche visualisieren, ohne dass sie einen großen Bildschirm benötigen, erläutert Zoom.
Transkription und Echtzeit-Übersetzung: Mithilfe von KI und maschinellem Lernen will Zoom im Laufe des nächsten Jahres eine automatische Echtzeit-Übersetzung einführen sowie die bestehenden Echtzeit-Transkriptionslösung für mehrere Sprachen erweitern. Aktuell wird die automatische Echtzeit-Transkription nur für Untertitel in Englisch angeboten – bis Ende 2022 sind laut Zoom rund 30 weitere Sprachen geplant. Die Echtzeit-Übersetzung in Echtzeit soll um zwölf Sprachen erweitert werden.
Continuous Collaboration: Um die Zusammenarbeit vor, während und nach einem Meeting einfacher zu machen – und im Revier von Microsoft Teams und anderen Collaboration-Lösungen zu wildern – hat sich Zoom die Funktion Continuous Collaboration ausgedacht. Diese Erweiterung von Zoom Chat ermöglicht es Team-Mitgliedern, nahtlos auf Inhalte zuzugreifen und diese zu senden, die in einem Meeting geteilt wurden, wie z. B. In-Meeting-Chats, Dateien und Videos. Außerdem können sie dank Integrationen mit File-Sharing-Lösungen wie Microsoft Sharepoint oder Box an Dokumenten und Projekten zusammenarbeiten, ohne den Zoom-Client zu verlassen.
Immersive Apps: Nicht neu, aber längst überfällig: Eine Unterkategorie neuer, „immersiver“ Apps soll es Nutzern künftig ermöglichen, sich selbst über Zoom direkt in eine andere App einzubetten. ein Beispiel dafür wäre etwa ein kleiner Video-Feed von sich selbst in der Ecke einer Google-Docs-Präsentation.
Huddle View: Zusammengehörigkeitsgefühl ist nicht nur bei Videokonferenzen wichtig, sondern kann auch in Chat-Kanälen ganz hilfreich sein. Dies oder ähnliches haben sich zumindest die Leute von Zoom gedacht, weshalb in den nächsten Monaten eine neue Ansicht für Zoom Chat-Kanäle verfügbar ist. In Huddle View werden die Mitglieder eines Chat-Kanals visuell dargestellt, während sie chatten und zusammenarbeiten.
Zoom Rooms Smart Gallery: Ähnlich wie bei reinen Videokonferenzen bereits umgesetzt, zielt Zoom Rooms Smart Gallery darauf ab, hybride Teams auf dem Bildschirm besser anzuordnen, um dadurch Remote-Teilnehmer besser zu integrieren. Die Lösung setzt dazu künstliche Intelligenz ein, um individuelle Video-Feeds von Teilnehmern im Raum zu erstellen. Als Resultat werden einzelne Sprecher in einem hybriden Meeting auch von per Video zugeschalteten Teilnehmern klar und gleichmäßig gesehen.
Hot Desking: Obwohl es nicht direkt mit Zooms Kernthemen zusammenhängt, will sich der Anbieter mit Hot Desking auch dem Thema Raumverwaltung widmen. Die Lösung soll es Mitarbeitern ermöglichen, über eine interaktive Karte Schreibtische und Räume in ihren Büros zu reservieren. Mittels einfacher Authentifizierung kann dabei die persönliche Zoom-Erfahrung auf jede Zoom-Rooms- oder Zoom-Phone-Applikation übertragen werden.
*Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
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